wir sind seit Längerem auf der Suche nach einem
Grundstück zum Bau eines Einfamilienhaus.
dabei möchten wir am liebsten in unserer Gemeinde bleiben
Das ist auch immer mein Rat. Favoritengemeinde (oder Nachbarorte im selben Schulbezirk) fokussieren, keine Jahresringe darum bilden. Bei ausbleibendem / unbefriedigendem Jagderfolg die Taktik, aber nicht den Fokus ändern.
hier gibt es sehr viele Baulücken in privater Hand, zu denen ich eine Liste mit Adresse, Größe, Bodenrichtwert und Preis laut BRW erstellt habe.
Da lieferst Du dem geneigten Mitleser gleich ein schönes Beispiel für eine Taktik, die Du wegen Ineffizienz bald ändern wirst.
Mir ist bewusst, dass die meisten ihre Flurstücke als Kapitalanlage etc. sehen. Der Markt hier ist angespannt (Mittelhessen), sodass der Preis „sprechen“ bzw. schmackhaft genug sein muss.
Könnt ihr aus eurer Erfahrung grob schätzen, wie man ein gescheites Angebot abgibt? Worauf kommt es beim Anruf an, ohne direkt abgewimmelt zu werden?
Du sprichst erst von Richtwert - den kann man (wenn überhaupt) nur auf ausgeglichenen Märkten brauchen. In einem Verkäufermarkt wird man immer mehr zahlen, und in einem Käufermarkt entsprechend weniger. Anschließend sprichst Du von einem angespannten Markt - also einem, in dem Du gewiß mehr als diesen "Mittelkurs für Statistikfans" bieten mußt. Ein Coaching für Immobilien-Jagderfolg gebe ich gern, aber nicht in der öffentlichen Sprechstunde. Abwimmeln wird man Dich immer, wenn Du als "Wurm ohne Einladung" Kontakt aufnimmst.
als Beispiel: 5 Jahre altes Neubaugebiet, 700qm, BRW 330€/m2, Wert laut Bodenrichtwert 231k€ (damals an die Gemeinde wurden 240€/m2 gezahlt)
Das spricht für eine äußerst verschlafene Gemeinderegierung, wenn ein solcher Fall überhaupt eintreten kann. Richtwertnahe Abgabe ohne Bauzwang, ich fasse es nicht. Und es ist garantiert kein für einen Anfänger erreichbares Grundstück. Zudem schließe ich mich den Zweifeln an, daß Du die Kontaktdaten der Eigentümer erhalten wirst. Eine solche Carte blanche behält Jeder in seinem eigenen Tresor.
Eine Gemeinde, die das Erstellen von Baulückenkatastern den Interessenten selbst überläßt, ist offenbar nicht motiviert, Baulücken aufzulösen. In diesem Fall würde ich ausnahmsweise die Nachbarorte bevorzugen - und zwar einen, der da zeitgemäßer vorgeht.
Überlege Dir, was Du außer Geld dem Eigentümer Deines zukünftigen Baugrundstückes bieten könntest. Dann kannst Du zumindest solche potentiellen Verkäufer erweichen, die offen sind (und das nur noch nicht wissen).
In Kreise, die geschlossen bleiben möchten, kommst Du auch mit größeren Geldkoffern nicht hinein.