KfW 70 ohne Lüftungsanlage

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Zuletzt aktualisiert 20.02.2025
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Rowley651

Man kann sicher nicht pauschal sagen: Ohne Kontrollierte-Wohnraumlüftung braucht man heute kein Haus mehr bauen. Hängt immer von den individuellen Umständen ab (wie hier ja auch schon geschrieben wurde - was für Standard kfw70, 55..., Wandaufbau, Größe, Anzahl der Bewohner, bis hin zum "Duschverhalten" usw.)

Fakt ist, dass schon immer Häuser aus Hohllochziegelsteinen gebaut wurden und es keine Probleme mit Feuchtigkeit / Schimmel gab. Und bis auf bessere Fenster hat sich ja bei so einem Haus nichts groß geändert.
Anders siehts natürlich aus, wenn ich ein Kfw55 Haus oder besser baue bzw. ne schöne fette Dämmung samt Diffusionssperre an meiner Hauswand anbringe. Dann denke ich wäre eine Kontrollierte-Wohnraumlüftung sicher angebracht...

Soviel von mir als Laie zu diesem Thema
 
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DerBjoern

Luftdicht sind auch Häuser nach Energieeinsparverordnung Standard. Das ist nicht per Definition nur bei KFW-Häusern so. Und Luft und Wasserdicht sind auch Ziegelwände. Hier blockiert bereits der Innenputz. Der Feuchteaustrag findet zum maßgebenden Teil über die Lüftung statt. Ist dem nicht so, liegt ein Baumangel vor...
 
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Rowley651

Hab ja auch nicht geschrieben, dass Ziegelwände "luftig" sind. Sonst würds ja im Wohnzimmer ziehen! Klar sind die luftdicht, aber eben diffusionsoffen. Natürlich wird ein Großteil der Feuchte übers Lüften nach außen transportiert und nur ein geringer Teil "diffundiert" durch die Wand durch. Aber eben besser als nichts bzw. besser als bei einer schön fett gedämmten Außenhaut mit Diffusionssperre.

Btw richtig lüften ist nur die Hälfte der Miete gegen Feuchtigkeit, die andere Sache ist, dass man -vor allem in den Anfangsjahren- ordentlich heizt. Auch die weniger benutzten Räume.
 
D

DerBjoern

Da diffundiert nichts merkliches durch. Egal ob zusätzliche Dämmung oder nicht. Das ist pillepalle was da durchgeht. Wäre ja auch Blöd wenn nach ein paar Tagen Regenwetter die Tapeten von den Wänden kommen.

Aber beim Heizen hast du recht. Das ist auch nicht ganz unwichtig...
 
Mycraft

Mycraft

Moderator
Hehe jupp...das Heizverhalten...ich schüttle auch immer wieder mit dem Kopf wenn frischeingezogene Bauherren damit rumprahlen, dass deren Haus ja so wenig geheizt werden muss und man die Thermostate komplett runterdreht wenn die Zimmer wenig benutzt sind...
 
B

Balinge

Sehr geehrte Forumsteilnehmer,
nachdem ich hier die vielfältigen Behauptungen, Befürchtungen und Unsicherheiten zum Thema „Kontrollierte Belüftung“, insbesondere was die Schimmelbildung angeht, gelesen habe, möchte ich Ihnen nur kurz meine Erfahrung aus der Praxis schildern:
Ich bewohne ein sehr gut gedämmtes und abgedichtetes Fertighaus (noch nicht Kfw 70), Holzständerkonstruktion mit Foliendampfsperre unter der Gipskarton-Wandbeplankung (wie im Fertigbau üblich). Das Haus wird gleichmäßig mit einer Niedrigtemperatur-Fußbodenheizung beheizt, der Schlafbereich nur abgesenkt.
Wand- und Fensterelemente sind so gut und gleichermaßen wärmegedämmt, dass es im gesamten Haus keine kühlen Flächen gibt, an denen Luftfeuchtigkeit kondensieren und sich niederschlagen kann. Keine Wandfeuchtigkeit = kein Schimmel!
Im Haus wohnen 4 Personen, gelüftet wird im Winter per Stoßlüftung regelmäßig, nach Bedarf und vor allem bei der Essenszubereitung (Abluft-Dunstabzug) sowie nach dem Essen, um die Gerüche aus dem Haus zu bekommen.
Die Luftfeuchtigkeit stellt sich im Sommer von selbst auf ca. 50% rel. Feuchte ein (geeichtes Hygrometer). Während der Heizperiode sinkt die Feuchtigkeit im Haus jedoch kräftig ab. Wegen des allgemeinen Wohlbefindens und wegen einiger alter Möbel sind wir daher während der Heizperiode gezwungen, die Luft zusätzlich zu befeuchten. Mit einem Luftbefeuchter (Kaltverdunstung) führen wir täglich 3 – 4 Liter Wasser zu und erreichen dann gerade so die gewünschten 50 % Feuchte.
Die immer wieder behauptete Notwendigkeit einer regelungstechnisch gesteuerten Belüftung wegen der Feuchtigkeitsabfuhr kann ich daher nicht im Geringsten nachvollziehen. Diese Investition mit den entsprechenden Folgekosten kann man sich m. E. bei einem gleichmäßig und gut gedämmten Baukörper einsparen.
 
Zuletzt aktualisiert 20.02.2025
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