Hallo, wir überlegen auch gerade, ob wir uns auf das Abenteuer KFW 40 NH einlassen oder nicht. Nach einem Gespräch mit einem Energieberater hatte ich das Gefühl, dass das Vorhaben für uns sinnvoll ist, aber es bleiben viele offene Fragen. Auch haben alle Baufirmen, die wir angesprochen haben bisher keine Erfahrung damit gemacht, sodass wir uns da selbst drum kümmern müssten.
Grundsätzlich gibt es ja auch noch verschiedene Methoden der Zertifizierung. Ich hatte mich bisher nur mit dem Baunebenkosten-System beschäftigt.
Kann jemand beurteilen, ob die Systeme unterschiedlich strenge Anforderungen stellen?
So wie ich das verstanden habe, muss man am Ende bei allen Kriterien die Mindestanforderung erreichen und in Summe eine gewisse Punktzahl.
Für unser Vorhaben sieht das bisher so aus:
1.1.1 Wohngesundheit: Innenraumhygiene
--> Baustoff soll Xella Porenbeton werden + Wohnraumlüftung (reicht das?)
1.1.2 Wohngesundheit: Trinkwasserhygiene
--> kann nicht beurteilen, inwiefern das nicht eh Standard ist
1.2.1 Sommerlicher Wärmeschutz
--> die Mindestanforderung sollte Standard sein
1.3.1 Tageslichtverfügbarkeit
--> die Mindestanforderung sollte Standard sein
1.4.1 Schallschutz
--> die Mindestanforderung sollte Standard sein
1.5.1 Haustechnik: Bedienfreundlichkeit und Informationsgehalt der Steuerung
--> die Mindestanforderung ist eine zentrale Bedienung für Lüftung und Heizung --> sollte machbar sein
1.6.1 Sicherheit: Präventive Schutzmaßnahmen gegen Einbruch
--> hier gibt es so viele Möglichkeiten um auf die Punkte zu kommen, dass ich kein Problem sehe
1.6.2 Sicherheit: Brandmeldung und Brandbekämpfung
--> die Mindestanforderung sollte Standard sein
1.7.1 Barrierefreiheit
--> wir planen ein ausreichend großes Gästezimmer im EG, dass im Alter als Schlafzimmer fungieren kann, sowie ein recht großes Bad mit Dusche im EG, damit sollte die Mindestanforderung bereits erfüllt sein - einige Extrapunkte sollten hier auch machbar sein
2. Ökonomische Qualität
2.1.1 Ausgewählte Kosten im Lebenszyklus
--> unser Haus soll eh Erdwärme (Tiefenbohrung) nutzen + eine große Photovoltaik-Anlage (>10kwp) bekommen, kombiniert mit Wasserspararmaturen, Lüftungsanlagen sollten wir hier keine Probleme bekommen
3. Ökologische Qualität
3.1.1 Ökobilanz - CO2
--> wir wollen komplett mit Porenbeton (Xella) bauen (auch das Dach) - damit sollten Schadstoffe kein Problem sein, aber reicht das für NH?
3.1.2 Ökobilanz - Primärenergie
--> hier sollten wir viele Punkte bekommen (Erdwärme)
3.2.1 Dezentrale Energiegewinnung
--> hier sollten wir viele Punkte bekommen (>10kwp Photovoltaik)
3.3.1 Einsatz von Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung
--> Wir planen eigentlich komplett ohne Holz - ist das gut oder schlecht für NH? - zumindest die Mindestanforderung kann man so eigentlich auf jeden Fall erreichen
3.4.1 Einsatz von Wasserspararmaturen
--> macht man dann halt
3.5.1 Flächenausnutzung
--> Unser Bebauungsplan lässt es gar nicht zu, dass wir hier gegen die NH-Vorgaben handeln können
Der Rest hat nichts mehr direkt mit dem Haus zu tun, sodass aus unserer Sicht nicht viel dagegen spricht, das Experiment zu wagen. Aber viel Ahnung habe ich zugegebener Maßen nicht, daher würde mich eure Meinung interessieren. Wo müssten wir Extrakosten einplanen, was könnte ganz dagegen sprechen?
Danke vorab für ein Feedback!