KfW40+ mit Keller in oder ausserhalb der thermischen Hülle?

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Zuletzt aktualisiert 28.11.2024
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K

KalterKaffee

Warum Keller?

(1) Für die Technik braucht man viel Platz, ca. 10qm. Da hab ich kaum Platz im EG ohne große Kompromisse einzugehen mit Büro, Küche, Wohnzimmer. Mit der Technik im Keller kann ich meine
gewünschte Wohnaufteilung besser realisieren.

(2) Für Musikzimmer habe ich wenig oder kein Platz im Haus. Ja, ich könnte größer bauen, aber das
hat wiederum Auswirkungen auf den Grundriss. Dazu ist es auch schwierig das mit guter Schalldämmung hinzukriegen. Und mit Keller wirds dann auch mehr "Musikstudio", was noch besser ist.
Das wird jeden Tag von mir genutzt und macht Spass.

(3) Ich baue mit Carport und ohne Garage. Dazu habe ich mit Keller mehr Stauraum. Eventuell noch
Möglichkeit für Fitnessraum, Sauna, etc.

Warum KfW40+?

Von KfW55 auf KfW40 macht es kaum Aufpreis, dazu möchte ich auch eine Photovoltaik Anlage. Das wird
mit KfW40+ relativ gut gefördert, so dass es auch preislich nicht viel ausmacht darauf zu verzichten. Ja, wird etwas mehr, aber ist es mir auch Wert.

Also, bitte mir nicht ausreden auf KfW40+ oder Keller zu verzichten. Der Zug ist abgefahren. War ja auch nicht meine Frage :)

Angefangen hatte ich geplant ohne Keller. Aber mit Grundrissplanung etc. habe ich mich dann doch für Keller entschieden. Aushub ist auch gar nicht so teuer als ich erwartet hatte -- habe Baugrundgutachten und Chemische Analyse schon und Angebot von Tiefbauer für Aushub.

Kellerangebot enthält 12cm Dämmung für Wand und 14cm Dämmung unter Kellersohle für ca. 10T Euro; ob das nun reicht für KfW40+ weiss ich erst wenn das der Energieberater rechnet, aber der rechnet nicht für ein Angebot. Ich rechne nicht mit viel mehr Dämmaufwand, es sei denn Ihr habt da andere Erfahrungen.

Nächste Woche habe ich einen Termin mit Anbieter 2, da kann ich nochmal nachfragen.

Ich bin bestimmt nicht der erste der KfW40+ mit Keller in Thermischer Hülle bauen lässt, oder? :)
 
K

KalterKaffee

Das sind aber die einzig messbaren und für vernunftbegabte Menschen auch entscheidenden Gründe.
Also, höre ich da jetzt richtig, dass ich eventuell nicht "vernunftbegabt" bin weil ich mich für ein KfW40+ Haus mit Keller entschieden habe? :)

KfW40+ ist mit einem Fertighausanbieter nicht viel teuer als ein KfW55 Haus. Die Wand ist bei den meisten schon die selbe. Dazu noch ein besser gedämmtes Dach und besser gedämmte Bodenplatte. Den Aufpreis hat man aber mit der KfW40 Förderung (Tilgungszuschuss) auch wieder fast raus. Die Photovoltaik Anlage wird auch gefördert, muss ja keine Grosse sein. Eine 5kWp Anlage mit 5kWh Speicher ist ca. 13T Euro.
Tilgungszuschuss von KfW40 auf 40+ ist immerhin 6T Euro mehr, fast die Hälfte der Photovoltaik Anlage.

Ohne Förderung würde sich das wohl nicht rechnen. Und 2021 wird es noch mehr gefördert.

Ich kann meinen Amp aufdrehen, Schlagzeug lernen, mit Band üben, ohne mir Sorgen zu machen meinen Nachbarn zu stören. Lebensqualität kann man nicht messen :)

Wie viele Porsche, Mercedes fahren hier rum? Ich gönne mir halt einen Keller und fahre Golf. :)
 
A

apokolok

Natürlich ist KfW40+ deutlich teurer als KfW55.
Dass dein Hausanbieter das intransparent kalkuliert und mit Förderung schönrechnet ist sein Geschäft und ihm unbelassen. Zu realisieren, dass der Mehraufwand zu Lebzeiten des Hauses nicht eingespart werden wird obliegt also dem Kunden.
Soll jeder machen was er will, aber de facto ist KfW40+ ein teures Placebo, du als Hifi-Begeisterter kennst sicher auch 1000€ Kabel, das geht in eine ähnliche Richtung.
P.S. ich hoffe du zielst mit der Schalldämmung auf den Keller und nicht auf die KfW40+ Dämmung ab. Wärmedämmung hat nämlich rein gar nichts mit Schalldämmung zu tun, die ist speziell im Holzständerhaus schnell ein ganz anderes Problem.
 
11ant

11ant

Es gibt nicht nur kaufmännische Gründe sich für einen Bau nach KfW40+ Standard zu entscheiden
Aber wer nicht-kaufmännische Gründe dafür hat, sucht wohl eher einen GU, für den das eine Ansichtssache ist und keine Preislistenoption.
Ich bin bestimmt nicht der erste der KfW40+ mit Keller in Thermischer Hülle bauen lässt, oder?
Ich würde sogar eher sagen, für den Ansichtssachen-Bauherren sei der Regelfall, den "konsequenten" Weg zu bevorzugen. D.h. für den stellt sich kaum die Frage nach dem Downgrade (sondern der empfindet den schon grenzwertig zur Unsittlichkeit). Ich gönne mir übrigens in einem Mehrnachbarnhaus zu wohnen, und für meine Individualverkehrskilometer bewege ich einen opel-gelabelten Suzuki (nicht nur aus kaufmännischen Gründen, sondern auch aus zwei nostalgischen).
 
WilderSueden

WilderSueden

KfW40+ ist mit einem Fertighausanbieter nicht viel teuer als ein KfW55 Haus.
Das dachte ich auch mal. Bei genauerem hinschauen ist dann die Perimeterdämmung des Kellers (also die echten Mehrkosten) bauseits zu bringen, taucht also im Preis der Firma nicht auf. Wenn man mit einer Firma baut die nur KfW40 Wände hat (Weberhaus zum Beispiel) bezahlt man einiges an Geld für eine Wand die man vielleicht nicht braucht. Da hintenraus noch einen Keller auf Kfw 40 zu bringen nur damit man die "gute Wand" nicht verschenkt ist nicht billig und übersteigt die 12 000€ Förderung bei weitem, ganz zu schweigen davon dass du die versteckten Kosten der teureren Wand hast. Und das unter der Annahme dass die Photovoltaik Anlage und der Speicher ohnehin verbaut werden, was bei letzterem ohne Förderung nur bedingt kaufmännischen Sinn macht.
 
K

KalterKaffee

Soll jeder machen was er will, aber de facto ist KfW40+ ein teures Placebo, du als Hifi-Begeisterter kennst sicher auch 1000€ Kabel, das geht in eine ähnliche Richtung.
P.S. ich hoffe du zielst mit der Schalldämmung auf den Keller und nicht auf die KfW40+ Dämmung ab. Wärmedämmung hat nämlich rein gar nichts mit Schalldämmung zu tun, die ist speziell im Holzständerhaus schnell ein ganz anderes Problem.
Ich bin Hobby-Musiker, kein Hifi-Begeisteter. Meine Hifi-Anlage kostet 300 Euro und meine Lautsprecher auch. Von 1000 Euro Kabel halte ich nix.

Und natürlich weiss ich dass die Wärmedämmung mit Schalldämmung nix zu tun hat. Bin ja nicht blöd.

Aber nochmal Zahlen: Eine 5kWp Photovoltaik Anlage kostet ca. 7T Euro, die 5kWh Speicher ca. 6T Euro.
Der Tilgungszuschuss von KfW40 auf KfW40+ nochmal 6T Euro. Also, die Photovoltaik Anlage wird ca. 50%
gefördert.

Mit einer 5kWp Photovoltaik Anlage kommt man auf ca 4000 kWh Stromerzeugung im Jahr. Das sind ca. 1000 Euro im Jahr eingespart. Man hat das also in weniger als 10 Jahren amortisiert, oder?

Beispiel: Ein Fiat 500e hat einen Verbrauch von 13 kWh pro 100km. Das sind ca. 30,000 km im Jahr
(4000 kWh * 100 km / 13 kWh)
Ich arbeite von zu hause aus und kann mein E-Auto den ganzen Tag laden lassen. Für einen Pendler rechnet sich das vielleicht nicht. Ich fahre vielleicht 8000 km im Jahr.

Für mich macht deshalb KfW40+ Sinn. Oder mache ich da einen Rechenfehler?

Nun kann man sich fragen, macht KfW40 Sinn? Tilgungszuschuss nochmal zusätzlich 6000 Euro im Vergleich zu KfW55. Die Wand von einem Fertighausanbieter ist meist schon gut genug für KfW40, es braucht nur noch mehr Dämmung in Dach und unter Bodenplatte. Dazu noch eine Wärmepumpe mit Kontrollierte-Wohnraumlüftung, aber die wird auch noch BAFA gefördert zu ca. 10T Euro.

Also, KfW40 auch ohne Photovoltaik Anlage macht für mich Sinn (wenn man nicht Massiv baut).
Rechnerich ist man vielleicht etwas im minus, aber definitv nicht "deutlich teurer". Strom wird nicht billiger.

Die KfW Förderungen für 2021 werden nochmal erhöht.
 
Zuletzt aktualisiert 28.11.2024
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