KNX-Beratung / Systemintegrator im Rhein-Neckar-Kreis

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Zuletzt aktualisiert 25.11.2024
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M

matte

Nur mal aus Interesse, worin liegt der Vorteil, wenn ich die Aktorik vom Elektriker beziehe?

Elektrische Bauteile sind meines Wissens aus der 5-jährigen Gewährleistung ausgeschlossen, da ist nach 2 Jahren sowieso Schicht im Schacht.
Kauf ich die Bauteile selbst, hab ich auch 2 Jahre Garantie/Gewährleistung.
Die Schnittstelle ist klar geregelt.

Der Einzige Unterschied ist der, dass ich im 2. Fall den Elektriker seine Arbeit bezahlen müsste, wenn ich das Teil selbst besorgt hab.
Da stell ich aber mal die Vermutung auf, dass die meisten Elektriker ihre Arbeitszeit trotzdem in Rechnung stellen, wenn das Teil von ihnen gekauft wurde.

Nachdem ich selbst KNX geplant und paramtetriert habe, würde ich beim nächsten Bau folgenden Weg empfehlen.

SI mit Planung (und vor allem Lichtplanung, evtl separaten Lichtplaner) engagieren, der dir auch ein Leiestungsverzeichniss erstellt.
Damit kannst du dann vergleichbare Angebote einholen.
Montage erfolgt dann durch den Elektriker deiner Wahl, ob Aktorik/Sensorik von dir oder ihm kommt, sei mal dahin gestellt.
Parametrierung erfolgt durch dich.

Den letzten Punkt finde ich mittlerweile mit am Wichtigsten, weil du nur so auch nen Überblick bekommst, was überhaupt möglich ist. So erschließen sich dir erstmal Zusammenhänge bzw. Möglichkeiten und du kannst es dann auch selbst realisieren.
Auf viele Dinge, dich ich dann realisiert hab, bin ich während der Planung gar nicht drauf gekommen, weil ich noch nicht wusste, was alles geht.
Auch sparst du dir dann die Kosten für den Elektriker/SI, wenn er für dich wieder ne Änderung vornehmen soll.
Das geht auf Dauer ganz schön ins Geld und lässt die Kosten für die ETS (Gibt ja mittlerweile auch ne Home Version ~350€) plötzlich in nem anderen Licht erscheinen. ;)
 
S

SandyBlack

Wie groß ist denn so euer "KNX-Budget" und wie groß die Wünsche?
Wir hatten uns mal als KNX-Budget 30.000 Euro als Limit gesetzt. Bei den Wünschen geht es uns in erster Linie darum, dass wir beim Bau alles berücksichtigen, was später nicht mehr oder nur sehr kostspielig umgesetzt werden kann, so dass wir jederzeit die Möglichkeit haben auch Themen nachzurüsten. Ich muss gestehen, dass das KNX-Thema vor allem von meiner Seite getrieben wird, da ich in der Technik-affine aus der IT bin ;). Ich bin mir aber sicher, wenn meine Frau erlebt und sieht was alles möglich ist fallen ihr bestimmt auch Dinge ein, die sie gerne hätte.
Auf der Must-Have-Liste stehen bei mir erstmal die ganz klassischen Themen wie:

- Rollladen/Raffstore-Verschattung
- Licht
- Photovoltaik

Aber mir ist klar, dass das noch nicht mal an der Oberfläche von dem kratzt was mit KNX möglich ist. Ich denke die konkreten Ideen kommen, wenn mal der Grundriss vom Haus steht und beim Lesen des Buches.
Ich denke auch, dass die Phantasie generell angeregt wird, wenn man dann mal im Haus wohnt. Deswegen ist mir der Punkt der Nachrüstbarkeit mit das Wichtigste - sprich es müssen überall Kabeln sein, wo theoretisch mal was sein könnte. Aber da hoffe ich ehrlich gesagt auch auf die Unterstützung des SI bei der Planung ;).

Habe ich auch so gemacht.
Rückblickend waren die Eigenleistungen (war aber auch mehr als das Raumbuch) im Bereich KNX für mich der größte Aufwand am ganzen Hausbau. :D
Habt ihr Zeit und Lust dazu?
Mich interessiert das Thema sehr und ich bin auch bereit mich intensiv einzuarbeiten. Unendlich Zeit habe ich natürlich auch nicht. Aber da wir gerade erst mit der Planung anfangen und ich das Thema schon früh angehe hoffe ich, dass ausreichend Zeit da ist.

Habt ihr Freunde oder Bekannte mit KNX von denen ihr abschauen oder Hilfe bekommen könnt?
Nein, gar nicht. Die halten uns eher alle für verrückt, weil sie glaube ich einfach keine Vorstellung davon haben.

Wollt ihr auch selbst parametrieren oder soll das komplett der SI machen?
Auch bei späteren Änderungen?
Der initiale Plan war, dass wir die erste Parametrierung machen lassen, so dass das Haus bewohnbar ist. Ich möchte später aber in jedem Fall in der Lage sein selbst die Parametrierung anzupassen und zu erweitern. Das traue ich mir auch zu. Nur von Anfang an das zu übernehmen kommt mir im Moment noch etwas gewagt vor :)

SI mit Planung (und vor allem Lichtplanung, evtl separaten Lichtplaner) engagieren, der dir auch ein Leiestungsverzeichniss erstellt.
Damit kannst du dann vergleichbare Angebote einholen.
Montage erfolgt dann durch den Elektriker deiner Wahl, ob Aktorik/Sensorik von dir oder ihm kommt, sei mal dahin gestellt.
Parametrierung erfolgt durch dich.
Was wäre für dich dann alles Bestandteil des Leistungsverzeichnisses? In aller erster Linie alle einzelnen Komponenten, die benötigt werden oder?
Hast du damals bei der Parametrierung komplett von null angefangen? Hast du die komplette Parametrierung schon vor eurem Einzug fertig bekommen? Kommst du aus der IT und hattest schon Vorkenntnisse im "Programmieren"?
 
M

matte

Ein LV beschreibt einfach Punkt für Punkt das Auftragsvolumen. Der Bieter hält sich an das LV und bei jeder Position steht dann ein Preis dabei.
Meist wird eine Position so definiert, dass darin nicht nur das Material, sondern auch der benötigte Zeitaufwand für den Einbau der Position eingepreist ist. Auf Regie würd ich mich nicht einlassen.
Die einfachere, aber nicht so detaillierte Möglichkeit wäre, einfach nach Endstellen aufzutrennen. Also: Was kostet eine Steckdose/LEuchte/Testerstelle/PM-Stelle inkl. Verkabelung.
Mit nem Angebot nach LV wird´s halt dann auch interessant, während dem Bau noch auf Dinge zu reagieren, weil eben keine Mondpreise für nachträgliche Änderungen aufgerufen werden.
Werden statt 400m Leitung vom LV real 500m verbaut, werden halt 500m abgerechnet, fertig.

Deine Situation erinnert mich ziemlich an meine Eigene, nur dass ich nicht aus der IT-Branche komme. Ich bin allerdings selbst sehr Technik-interessiert, weeshalb Smarthome usw bei mir auch ziemlich schnell ziemlich weit oben auf der Liste stand.

Da das Budget nur mit Einschränkungen sowas erlaubte, war mir schnell klar, dass ich da selbst hand anlegen musste.

Ich bin dann her gegangen und hab erstmal nur Bahnhof verstanden. ;)

Also S.H.-Buch gekauft, im KNX-Forum registriert und erstmal wochen damit verbracht zu lesen und zu lernen.

Als nächstes dann die Planung erstellt, von Steckdosenpositionen über Leuchtenauslässe bis zu Präsenzmelder und Fensterkontakte alles eingezeichnet. Das war für mich dann nicht so schwierig, ich bin selbst in nem Planungsbüro tätig, zwar für HLSK, aber die Infrastruktur war vorhanden.

Währenddessen ein kleines Testbrett in der Wohnung mit ner Leuchte, Taster, Aktor, Programmierschnittstelle und auch nem PM gebastelt und dort dann nach dem erfolgreichen ETS Kurs (Auf der KNX Homepage) mit dem Programmieren begonnen.
Als das Licht das erste mal auf Knopfdruck an ging, war ich schon sehr stolz auf mich! :)

Während dem Bau bin ich dann her gegangen und hab alle Dinge so gut es ging in der ETS vorbereitet. Vor dem Einbau der Aktorik hab ich dann die Aktoren auf meinem Testbrett schon vorprogrammiert, so musste der Elektriker nur noch an die richtigen Kanäle anschließen und alles ging für´s Erste.

Feinarbeit, vor allem die Automatische Beschattung usw kamen dann erst nach Einzug dazu.

letztlich war das auch für mich der größte Zeitfresser während der Planungs-/Bauphase, wie auch schon von nem anderen angemerkt.
Aber ohne die Zeit wär´s einfach nicht möglich gewesen.
 
Mycraft

Mycraft

Moderator
Die halten uns eher alle für verrückt, weil sie glaube ich einfach keine Vorstellung davon haben.
Das ist ganz normal. Da die Menschen eben selten Vorstellungen haben worum es da überhaupt geht.

Jeder hat sofort bei dem Thema nur bunte Leuchten, Steckdosenzwischenstecker und eine Fernbedienung im Gewand eines Telefons vor den Augen. Dass dies nur Kinderkram ist, erkennen die wenigsten. Aber wie sollen die denn auch sich das vorstellen können. Die Meisten haben von eine „intelligenten“ (automatisierten) Gebäuden ja nur gehört oder mal im Film und Fernsehen was dem etwas näher kam gesehen, selber jedoch nie erlebt.

Schlecht konzipierte Installationen am Arbeitsplatz machen auch ihr Werk und bestätigen die verkehrte Annahme, ist alles humbug, viel zu teuer und von der Funktion fragwürdig.
 
S

SandyBlack

Vielen Dank für deine Erläuterung @matte1987 . Das hilft mir schon sehr :).
Die Infrastruktur für Planungen fehlt mir leider komplett und ich bin da glaube ich auch nicht der Talentierteste. Aber ich werde mir auf jeden Fall Gedanken machen, was wohin gehört. Wenn ich das richtig verstehe wird im Raumbuch selbst aufgezählt welche Komponenten je Raum genau vorgesehen werden und diese werden dann in einen eigenen Plan übertragen, um die genauen Positionen etc. zu haben, korrekt?
Kannst du ganz grob abschätzen wie hoch deine Zusatzkosten für KNX waren dadurch das du fast alles selbst gemacht hast?
 
M

matte

Es gibt genügend leute, die das mit Freeware gemacht haben. Im Falle einer Beauftragung eines SI dient das ja eh eher der eigenen Wünsche.
Das Wichtigste Werkzeug war eh Excel ;)

Im Raumbuch werden alle Endstellen aufgeführt, also Lampe (Gedimmt/Nicht Gedimmt), Steckdosen (Dauerstrom, Schaltbar) Rollladen usw.

So bekommt man nen Überblick, wieviel Kanäle man von jeder Art Aktor benötigt.

Insgesamt sind wir bei ca. 45k€ für ELT gelandet. Das war allerdings 2017, hilft dir nicht viel. ;)
Das lief damals ziemlich ausm Ruder bei uns, Offiziell hatten wir 30k im Sinn, intern 40k. Wenn ich da nicht noch ewig und hart nachverhandelt hätte, wären wir bei ~55k gelandet.

Ich war damals so dumm, mich auf den Elektriker zu verlassen, welcher zwar Smarthome macht, aber den Umfang völlig unterschätzte. In Verbindung damit, dass wir die Arbeitszeit nicht eingepreist hatten, sondern nach Stunden zahlten, war die Eskalation sozusagen vorprogrammiert.

Deshalb auch meine dringende Empfehlung, Arbeitszeit nicht auf Regie laufen zu lassen. Da ärgerst dich nur, wenn du den Monteur ständig rauchen siehst o.ä. :D
 
Zuletzt aktualisiert 25.11.2024
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