Können wir uns das Massivholzhaus KFW70 leisten?

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Zuletzt aktualisiert 24.11.2024
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Der Da

Der Da

Das Problem mit dem Erben ist, dass es eben nicht sicher ist.
Erstens kannst du unmöglich in die Zukunft sehen, und wissen, was deinen Eltern im hohen Alter passiert. Noch wirst du verhindern können, dass deine Eltern das ganze Geld ausgeben.

Da stehen zum einen hohe Pflegekosten von mehreren 1000 € im Raum, die meistens nicht über die Rente abgedeckt sind zum anderen ja auch eine extrem hohe Lebenserwartung.
Zum anderen kann es ja auch passieren, dass die Eltern das ganze Geld ausgeben. Viel Reisen, teure Autos, Hobbys, oder nem Betrüger aufsitzen.

Was ich sagen will. Nie mit einem Erbe rechnen. Wenn du erbst, kannst du davon die Beerdigung bezahlen, und eventuell bleibt was übrig, das man dann vielleicht für die eigenen Kinder zurücklegt. Die Häuser deiner Eltern werden vermutlich auch an Wert verlieren, je länger sie drin wohnen. (Ausnahme vielleicht in München).
Wie dir schon geraten wurde: sprecht mit Euren Eltern. Es gibt viele Möglichkeiten, wie sie Euch unterstützen könnten. Eventuell denkt man über einen Verkauf oder eine Schenkung nach. Oder sie geben euch einfach die Zusicherung: Sollte es eng werden bei Euch: Wir helfen Euch dann finanziell. Wichtig hierbei ist es dann, die Zahlen komplett auf den Tisch zu legen.

Wir haben auch diese "Elternversicherung", und nur deshalb uns getraut, obwohl wir fast 150 000€ Eigenkapital hatten.
Aber bei Geld bin ich ein Schisser, und mag keine Kredite.
Inzwischen ist es die beste Entscheidung gewesen, doch zu bauen, obwohl mir immer noch schlecht wird, wenn ich an die Gesamtsumme denke, die wir ins Haus gesteckt haben. Über 400 000€ und das noch Nichtmal mit Außenanlage und Keller...
Hätte man mir die Summe vorab so klar gesagt, hätte ich wohl nie gebaut

Heute arbeitet meine Frau wieder halbtags, und mein Gehalt reicht gerade so aus, um unsere Kosten zu decken. Aber große Anschaffungen sind nicht mehr so einfach drin. Wo wir damals 2000 € jeden Monat übrig hatten, müssen wir uns jetzt schon deutlich zügeln. Das ist der Preis für das Eigenheim.
Die Elternversicherung haben wir bisher noch nicht gebraucht, und es ist auch in unserem Stolz verankert, diese nicht nutzen zu müssen.
Doch sollte morgen mein Auto den Geist aufgeben (was leider nicht so unwahrscheinlich ist) müssten wir das wieder über einen Kredit regeln. (Und davon haben wir jetzt echt genug an der Backe... man muss aufpassen dass die Zinsen einen nicht auffressen. Die steigen leider schneller als der Lohn.)

Für unser Kind müssen wir zum Glück nichts selbst kaufen, da wir verwandte haben, die schon 2 Kinder haben, und nach und nach alles an uns abtreten. Diese kosten darf man nicht unterschätzen. Kindersitz etc kostet ein Vermögen.

Ich denke aber trotzdem, dass du die monatlichen Kosten leicht unterschätzt. Mit Hauskredit für 250 000€ haben wir monatliche Fixkosten von fast 2400€. Da ist noch nicht getankt, noch nichts gegessen, keine Sonderposten gekauft, keine Windeln nichts...
Ich denke du hast die Versicherungen noch nicht auf dem Schirm.
 
P

p.galios

Die Sache steht und fällt mit der Erbmasse.

Ich würde überlegen bzw. innerhalb der Familie ansprechen, ob Du nicht im Zuge der vorweggenommenen Erbfolge Eigentümer der Immobilien werden kannst (bis zu 400T€ sind alle 10 Jahre steuerfrei). Im Gegenzug erhalten Deine Eltern ein Nießbrauchsrecht, sind also berechtigt den Großteil (bis zu 80% iirc) der Mieteinnahmen aus den Immobilien zu ziehen. Damit hättest Du die Immobilien im Eigentum und 20% der Netto-Mieteinnahmen - obendrein fällt keine Erbschaftssteuer an, Deine Eltern behalten aber den Großteil ihrer Einkünfte. Verkaufen kannst Du die Immobilien nur mit Zustimmung Deiner Eltern, da sie dann - gegen Entschädigung in Geld - auf Ihr Nießbrauchsrecht verzichten müssten.

Dazu aber auf jeden Fall einen Steuerberater hinzuziehen.

Die Immobilien bzw. die geringen Mieteinnahmen kannst Du dann wieder in die Finanzierung einbringen, kriegst auf jeden Fall eine AAA-Bewertung, wenn die Immobilien tatsächlich Deinen Wertangaben entsprechen und gering oder unbelastet sind.

MfG
Dirk Grafe
Danke für den Tipp Dirk Grafe!
Ich muss sagen das ist der 1. wirklich gute Tipp zu diesem Thema den ich bis jetzt gelesen habe.
Habe mit meinen Eltern eh schon einmal bezüglich dieser Thematik gesprochen und wir wollten eh mal einen Steuerberater hinzuziehen!

Vielen Dank
 
B

Bauexperte

Hallo,

Die Sache steht und fällt mit der Erbmasse ... Dazu aber auf jeden Fall einen Steuerberater hinzuziehen.
Das sehe ich genau so; ein Steuerberater ist aus meiner Sicht ebenfalls unerlässlich.

Mit "erben" ist das so eine Sache; auch wenn der TE vermeintlich einziger Erbe ist, kann Niemand sagen, was in einigen Jahren, Monaten oder gar nächster Woche geschieht.

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
Zuletzt aktualisiert 24.11.2024
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