Kosten für einen Hausbau im Jahre 2024

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Zuletzt aktualisiert 24.12.2024
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Matze8474

Mal meine Erfahrungen (wie auch anderenorts schon gepostet) hinsichtlich Baukosten. Aus meiner Sicht steht und fällt es mit dem Thema Eigenleistungen. Wir haben Frühjahr 23 angefangen zu bauen und sind nun vor kurzem eingezogen. Nachfolgend mal ein paar kleinere Eckdaten:

Bauort: OWL (NRW)
Grundstück: Vorhanden
Kosten für das Haus: 420.000€
Fläche: 180qm Wohnfläche + Garage
Pultdach, Wärmepumpe Viessmann, Photovoltaik-Anlage, 1 Hauptbad + 1 Gäste-Bad mit kleiner Dusche, kein Keller, "normale" Elektrik (kein KNX o.ä).

Nachfolgend noch ein paar Einzelpositionen die ich so im Kopf habe gerade:

Rohbau + Bodenplatte + Erdarbeiten: 140.000€
Dach/Zimmerer: 42.000€
SHK: 35.000€
Putz (Innen/Außen): 35.000€ (hier hatten wir echte Qualitätsprobleme -> daher lieber etwas mehr ausgeben oder den Betrieb besser wählen
Photovoltaik-Anlage: 13.500€
Fenster: 40.000€
Estrich: 9000€ (Schnelltrocknend)

Grundriss wurde von einem Architekten entworfen.

Eigenleistungen:
Montage der Photovoltaik (10kWp + Speicher)
Helfen bei Dachdeckerarbeiten (Sparren verschrauben, Eindecken, Dachrinnen montieren, Gefälledämmung Garage, etc.)
Betondecke spachteln
Kinderzimmer, Ankleide, Abstellraum, Hauswirtschaftsraum selber tapeziert/gestrichen
Alle Stemmarbeiten der Elektrik selber durchgeführt (Betrieb hat "nur" angezeichnet)
Bodenarbeiten außer Fliesen selber
Dampfbremse + Zwischensparrendämmung
Verlegen der Bodendämmung + Fußbodenheizung-Rohre
Einbau Fensterbänke (Innen/außen)
"normale" Fenster selber eingebaut (unter Anleitung eines Fachmanns) -> Hebeschiebetür und große Elemente hat die beauftragte Firma gemacht
Rollläden/Motoren ebenfalls selber
Trockenbau

Aber: Ich war seit Juni 23 bis Ende Januar 24 jeden Samstag (ganztägig) und fast jeden Tag nach der Arbeit am Bau ab 16 Uhr und hab bis 20 Uhr mindestens was gemacht.

Bei Detailfragen gerne melden. Das erstmal nur so als "grobe" Übersicht.
 
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masterflok

Die Erfahrungen von Matze kann ich bis jetzt bestätigen, kommen ebenfalls aus OWL. Eigenleistung planen wir in vergleichbarer Höhe und mit (Wohn-)Keller werden wir auf knapp 500k€ kommen. Das Haus ist frei geplant und wird vollständig in Eigenvergabe gebaut. Allerdings sollte man den Aufwand für Planung und Koordination nicht unterschätzen, jedem würde ich das nicht anraten.
 
F

FCAEVFANAUG

Als Erfahrungsbericht, befinden uns gerade in der letzten Phase: Maler, Böden, Türen, Bezug Sommer 24
sind bei 300qm bei ca. 3300/qm schlüsselfertig.
 
M

maulwurf79

Also das ist doch alles sehr individuell.Ich bin bei meiner 211 Qm Villa auf 1300 Euro gekommen. Einmal mit alles. Aber ich hab die Hütte auch fast allein gebaut.
 
N

nordanney

Also das ist doch alles sehr individuell.Ich bin bei meiner 211 Qm Villa auf 1300 Euro gekommen. Einmal mit alles. Aber ich hab die Hütte auch fast allein gebaut.
Wir reden hier aber von normalen Baupreisen und nicht von so cringen Selbstbauhäusern.
und normal beim Unternehmen sind +/- 3.000€/qm. Was hier auch bestätigt wird.
 
U

Ubibubi

Also wie Andere hier schon erwähnen, mit Eigenleistung kann man viel sparen. Aber nochmal zu den Eingangszahlen des Threaderstellers:

570.000 Haus --> kann realistisch sein, aber es kommt ganz stark auf die Annahmen für die Kalkulation an, z.B. Erdarbeiten - gehen die von den Standard 30 cm zum Auffüllen aus? Meistens ist es deutlich mehr. Dann Ausstattung. Als ein Beispiel Bad: welche Armaturen, Fliesen etc. Im Standard rechnen Hausbauer da auch mit den einfachsten Ausführungen, die man in 99 % der Fälle nicht haben will. Oder auch die Außenansicht - Premium Klinker? Besonders großformatige Fenster? Schiebetüren? Weiß oder anthrazit Rahmen? Welche Art von Hauseingangstür? Allein diese Punkte machen mehrere 10 Tsd. € aus.

30.000 Garage --> klingt ok, aber auch hier die Frage nach der Ausführung - voll verklinkert? Elektrisches Garagentor? Was ist mit der Elektroinstallation in der Garage (Licht, Steckdosen)?

20.000 Erschließung Grundstück --> was ist da alles drin? Ich gebe mal eine Auflistung von üblichen Baunebenkosten mit ungefähren Schätzzahlen:

Lageplan 400 €
Baugenehmigung 1.500 €
Gebäudeinmessung vor Baubeginn und spätere Einmessbescheinigung, Absteckung Grundstücksgrenzen: 3.500 €
Bodengutachten: 750 €
Erdarbeiten: abhängig von Grundstücksbegebenheiten, aber zur Sicherheit 5.000 € - 10.000 € Puffer einplanen
Baustrom und Bauwasser: 3.000 €
Hausanschlüsse: (Strom, Wasser, Internet) 9.000 €
Regen-/Schmutzwasser (Abwasserleitungen). 4.000 €
Drainage ums Haus: 3.000 €
Übergabeschächte für Schmutz und Regenwasser (falls notwendig): 10.000 - 15.000 €

In Summe: 30.000 € - 50.000 €
Denkt außerdem an eine Küche: 20.000 € - Ende offen, je nach Wünschen


30.000 Außenanlagen --> abhängig von Grundstücksfläche, gewünschter Pflasterfläche, Materialien (Material & Größe Terrassenplatten, selbes für Pflastersteine) und Lage (Hang, eben usw.). Der Preis kann so gerade ausreichen, man kann aber auch locker bei 50.000 € oder Ende offen landen. Hier sind Eigenleistungen in der Regel einfacher zu erbringen als bei den direkten Hausthemen. Man kann hier gut sparen.

Übrigens wollt ihr für die Gartenbewässerung vielleicht einen Brunnen (1.500 - 2.000 €) oder sogar eine Zisterne? (4.000 - 6.000€). Oder einen Außenwasserhahn mit eigenem Zähler (500 €)?

Abschließende Tipps für Kosteneinsparungen:
  • Photovoltaik zur Not später und erstmal nur Vorbereitung mit reinnehmen: Kostet 1.000 € statt xxx € (ich kenne die geplante Anlage nicht)
  • Prüfen, ob weniger Wohnfläche ausreicht (160 qm z.B.)
  • Nach KfW55 Standard bauen statt KfW40, falls geplant --> fast genauso gut und spart unheimlich Kosten (-15.000 € - 25.000 €), wenn es keine Förderung gibt
  • Zentrale Be- und Entlüftungsanlage ggf. streichen, falls geplant (-10.000 - 15.000 €)
  • Carport statt Garage (-10.000 - 15.000 €)
  • Raufaser-Tapete statt Vlies wäre eine Option. Oder nicht alle Flächen mit Vlies tapezieren. (-3.000 - 5.000 €)
  • Satellitenanlage, falls geplant, ggf. streichen. Braucht man in Internetzeiten häufig nicht (-2.000 - 2.500 €)
  • Falls ihr Smarthome geplant habt, kann man auch da nochmal schauen, wieviel man davon wirklich braucht
  • Möglichkeit prüfen, Anzahl Fenster zu reduzieren oder einfachere Fensterformate zu wählen.
  • Falls Balkon geplant, ggf. weglassen. Man sitzt eh auf der Terrasse.
Soweit erstmal meine Gedanken.
 
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