Laminat im Keller: PE-Folie auslegen trotz Dampfsperre?

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C

cybergnom

Servus,

wir planen im Keller Laminat zu verlegen. Nun heißt es immer wieder, dass im Keller unter das Laminat eine Folie gehört.
Gilt das auch, wenn breites eine Dampfsperre auf dem Rohbeton aufgebracht ist?
Und wenn ja, warum muss dann nur im Keller eine Folie unters Laminat, nicht aber im EG und OG?

Merci!
 
KlaRa

KlaRa

Moderator
Hallo Fragesteller.
Laminat ist für den Fall, dass der entsprechende Kellerraum bereits von seiner Planung her einer untergeordneten Nutzung (damit nicht als Wohnraum) zugeordnet wurde, nicht für Laminatböden geeignet.
Ene Dampfbremse auf der Rohbetondecke schützt die darüberliegenden Schichten (darunter fällt auch der Zementestrich) nicht vor langsamer Auffeuchtung, denn erstens verbleibt in einer erdberührt eingebrachten Betonsohle immer eine erhebliche Restwassermenge und zweitens kann eine Dampfbremse einen Wasserdampfstrom nicht verhindern (eine "Dampfsperre" gibt es nicht; wenn schon ist es eine Abdichtung oder eine Dampfbremse).
Während eine Bodenplatte ihre Restfeuchte nur und ausschließlich "nach oben" abgeben kann ist das bei bewohnten Geschossdecken anders. Da wandert die Restfeuchte einer Betondecke nach oben wie nach unten, je nach Dampfdruckgefälle.
Ein weiterer Hinweis:
In einem reinen Kellerraum (damit nicht in einem Wohnraum) gibt es keine Wärmedämmung (warum auch).
Würde man also dort auf kaltem Beton einen Laminatfußboden verlegen und nutzte den Raum regelmäßig beispielsweise als Büro, dann wird auf oder ggf. auch unter den Laminatfußbodenelementen der Taupunkt unterschritten. Luftfeuchte kann dort als Wasser kondensieren.
Und weil eben Trägerplatten für Laminat-Fußbodenelemente im Regelfall aus feuchteempfindlichen Holzwerkstoffen hergestellt werden sind Verformungen und Quellungen nicht auszuschließen.
Eine Alternative bei der Verlegung gibt es allerdings:
Laminat-Fußbodenelemente mit der Eignung, in Badezimmern verlegt zu werden. Diese Trägerplatten sind feuchteunempfindlich und verformen sich nicht (so leicht).
Viel Erfolg: KlaRa
 
C

cybergnom

Hallo KlaRa,

vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Nun ist es bei uns so, dass der Keller außen gedämmt und auf der Dampfbremse eine 6cm Styropor-Isolierung (plus 2cm Trittschall) verlegt ist. Der komplette Keller verfügt über eine Fußbodenheizung. Ein Raum wird dabei regelmäßig als Büro genutzt.
Zudem ist eine Kontrollierte-Wohnraumlüftung installiert.

Gilt dann immer noch: Folie unters Laminat?
 
KlaRa

KlaRa

Moderator
Hallo Fragesteller.
Mit den aktuellen Zusatzinformationen wird deutlich, dass es sich um einen im Untergeschoss befindlichen Wohnraum mit schwimmendem Estrich handelt.
Hier gilt grundsätzlich: Ja, PE-Folie ist als Dampfbremse notwendig!
Gruß: KlaRa
 
S

Scout

wenn ich mich hier einklinken darf:

in unserem Keller wurde auf die Bodenplatte aus WU-Beton eine Abdichtungsbahn mit Bitumen (A*ujet) gelegt, darauf Styropordämmung und Estrich.

Braucht man auch hier noch eine PE-Folie oder kann man den Estrich direkt mit elastischen Belägen wie Linoleum oder Kautschuk belegen?
 
KlaRa

KlaRa

Moderator
WU-Beton, also "wasserundurchlässig" erstellter Beton, ist immer wasserdampfdurchlässig! Wir unterscheiden in der Physik und Bauphysik zwischen den verschiedenen Aggregatzuständen. So lässt ein WU-Beton bei einer anstehenden Wassersäule bis 5bar das Wasser nur begrenzt in den Querschnitt eindringen (ich meine, es wären 5cm). Der Wasserdampfdruck dagegen "marschiert" ungeachtet des w/z-Wertes durch das Gefüge, immer dem geringeren Partialdruck folgend. Bei einer Bodenplatte liegt der geringere Druck immer in dem darüber befindlichen Raum.
Heißt damit: JA, auch hier auf dem Estrich eine PE-Folie als Dampfbremse einbringen. Das entspricht auch heute noch dem aktuellen Stand der Technik wie auch den meisten Verlegehinweisen der Hersteller von schwimmend verlegten Laminatfußböden (soweit diese nicht für Nassräume herstellerseitig ausgelobt wurden).
Gruß: KlaRa
 
Zuletzt aktualisiert 25.11.2024
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