Der größte Unterschied zwischen den Anbietern liegt in der unterschiedlichen Ausstattung und der unterschiedlichen Bauleistungsbeschreibung. Ist die Bodenplatte dabei oder nicht? Bis zu welcher Tiefe sind Erdarbeiten inklusive? Welche Sanitärobjekte sind im Standard dabei? Wie viele Steckdosen, Lampenauslässe usw. sind inklusive? Welche Treppe(nbeläge), Holz (welches?), Stahltreppe, Betontreppe mit Fliesen/Granit/Holz? Ist Fußbodenheizung im Preis inbegriffen oder nicht? Welche Dacheindeckung, Ton oder Beton? Welche Fenster mit welchen Werten (Sicherheitsklasse z.B.)? Haustür aus Kunststoff oder Aluminium? Welcher Wandaufbau (die unterscheiden sich auch bei Fertighäusern bzw. Massivhäusern untereinander nicht unwesentlich)? Welcher Energiestandard wird erreicht? Welche Heizung ist drin? Gibt es eine Kontrollierte-Wohnraumlüftung? Was ist laut Baubeschreibung alles "bauseits" zu erledigen? Kann der Grundriss ohne Mehrkosten für den Mehraufwand der Planung individuell geplant/verändert werden? Das sind nur mal ein paar Beispiele. Die Bauleistungsbeschreibung setzt sich aus gefühlt tausenden verschiedenen Dingen zusammen, die bei jedem Anbieter individuell sein können. Deshalb unterscheiden sich die Preise auch von Massivhausanbieter zu Massivhausanbieter teilweise erheblich, ebenso wie die Preise von Fertighausanbieter zu Fertighausanbieter. Die Entscheidung zwischen Fertighaus und Massivhaus ist daher nicht das Haupt-Kosten-Kriterium sondern die gesamte Bauleistungsbeschreibung an sich. Und das macht es so schwer, die verschiedenen Anbieter - egal welcher Bauweise - miteinander zu vergleichen. Das ist ein wahrer Dschungel, sich da durch zu wühlen. Wobei auch wir die Erfahrung gemacht haben, dass die Fertighäuser etwas teuer zu sein scheinen, aber so genau haben wir nicht verglichen, um das genau spezifizieren zu können.
Die Entscheidung für eine Bauweise sollte also in erster Linie nicht an den Kosten liegen. Bei gleichem Standard unterscheiden sie sich nicht allzu wesentlich, zumindest wenn man auf die "großen" Anbieter setzt. Kleine Massivbauer sind meiner Erfahrung nach günstiger als die Großen. Wir haben uns letztendlich für den Bau mit Architekt und Einzelvergabe (Massivbau) entschieden, da es bei uns der deutlich günstigere Weg war (günstiger als der Bau mit großem GU oder kleinem GU). Mein Cousin baut ein Holzständerhaus. Hat sich den Rohbau von einem lokalen Zimmerer hinstellen lassen und die restlichen Gewerke einzeln vergeben. Auch das war günstiger als auf einen großen Fertighausbauer zu setzen. Trotzdem war sein Haus deutlich teurer als unseres, was aber natürlich auch daran liegt, dass er einen anderen Standard baut (wir Energieeinsparverordnung, er KFW40).
Welche Bauweise es wird, entscheidet einfach die persönliche Vorliebe. Manche können mehr mit Holz, andere wollen lieber das klassische Steinhaus.