Da diffusionsoffene Dächer atmen, denke ich auch, dass es Wandaufbauten gibt die atmen. Wieso auch nicht? Wenn der sd wert von innen nach außen abnimmt sollte das auch physikalisch kein Problem sein.
Beim Steinhaus bin ich nicht so sicher, aber das Phänomen der sichtbaren Steine durch den Außenputz spricht imho für die Theorie, dass Feuchtigkeit von innen ausgeleitet wird.
Und wie viel Wasser braucht wie viel Zeit, um durch den gesamten Aufbau zu kommen? Und wie viel Wasser atmet das Haus durch die Wände ein? Wird ja keine Einbahnstraße sein
Mal ein paar Zitate aus dem Netz, die jeder nachvollziehen und nachrecherchieren kann:
Es trifft zu, dass zahlreiche poröse Baustoffe im Sinne Pettenkofers luftdurchlässig sind. Ein Lufttransport durch das Porengefüge hindurch kann jedoch nur durch einen Luftdruck-Unterschied zwischen den beiden Seiten einer Wand in Gang gesetzt werden. Da sich der Luftdruck im Gebäude üblicherweise fast nicht vom Außenluftdruck unterscheidet, ist keine treibende Kraft für einen solchen Transportvorgang vorhanden.
Jeder Baustoff steht in einem Feuchtegleichgewicht zu seiner Umgebung. Je nach seinem Standort stellen sich ein Feuchtegleichgewicht und ein typischer Wassergehalt im Bauteil ein. Ein Bauteil steht in einem Feuchtegleichgewicht mit dem Wasserdampfgehalt der Raum- und Außenluft. Diese ist im Winter sehr trocken (30 % rel. Feuchte) und die Raumluft feuchter (um 30–60 % rel. Feuchte). Die Wanderung der Wasserdampfmoleküle beruht auf deren temperaturbedingten Eigenbewegung (Energieaufladung) und ihrem Konzentrationsgefälle innen/außen.
In einem normalen Haushalt werden durch Atmung, Transpiration (durch Menschen und Zimmerpflanzen), Kochen usw. ca. 5 bis 10 l Wasser pro Tag als Wasserdampf frei. Davon können nur 1–3 % mittels Wasserdampfdiffusion durch die Wände nach außen abgeführt werden, da alle Baustoffe der Diffusion einen Widerstand entgegensetzen.
Die Feuchteproduktion in Wohnräumen schwankt stark, etwa durch Kochen, Duschen, Schlafen etc. Zeitweilig hohe Spitzenwerte der Luftfeuchte mit Tauwasserausfall an kühleren Stellen wie Wärmebrücken oder „Eisblumen“ an schlecht wärmegedämmten Fenstern werden durch Wasserdampf-Sorption in allen hygroskopischen Innenbekleidungen sämtlicher Bauteile (Putze, Holzwerkstoffe, Faserplatten) verhindert bzw. entschärft. Sorption ist eine natürliche Eigenschaft aller mineralischen Baustoffe und hat keinen Antriebsmechanismus. Die Sorptionsmengen werden auch wieder an die Raumluft abgegeben, wenn die Raumluftbeladung mit Wasserdampf durch Kochen, Baden usw. wieder zurückgeht. Aus der Raumluft müssen sie weggelüftet werden. Zur aktiven Lüftung gibt es keine Alternative.
In der Regel sind die Wandoberflächen nicht die einzigen sorptionsfähigen Oberflächen im Raum. Textilien wie Teppiche, Vorhänge oder Polstermöbel haben meist noch größere Sorptionskapazitäten als die Wandmaterialien und können sehr große Oberflächen aufweisen. Auch Einrichtungsgegenstände aus unbehandeltem Holz können in gewissen Maße zur Sorption beitragen. Allerdings stellt sich auch dabei ein Feuchtegleichgewicht im geschlossenen System ein, Feuchtigkeit kann aus dem System dann nur durch Zulüften trockenerer Luft abgeführt werden. Sofern das passiert, sind die im Wohnbereich auftretenden Feuchtespitzen nur von relativ kurzer Dauer, so dass die sorbierte Feuchtigkeit wenig Zeit hat, tief in die Wand einzudringen, bevor sie wieder desorbiert.
Eine Feuchtepufferung setzt auch eine hinreichende Möglichkeit zur Wiederabgabe der aufgenommenen Feuchtigkeit voraus. Bei regelmäßiger starker Feuchtebelastung, z. B. im Badezimmer, mag eine „atmungsaktive“ Wandoberfläche von Nachteil sein, wenn sie die Feuchtigkeit aufnimmt und trocken erscheint, so dass nicht mehr ausreichend zum Trocknen gelüftet wird und sich langfristig Schimmelpilz einstellt. Hier wäre eine weder „atmungsaktive“ noch saugfähige Oberfläche (wie z. B. Fliesen) sicherer, auf der sich Kondenswasser deutlich abzeichnet und die Notwendigkeit zu lüften sichtbar macht.