Ich habe eine ähnliche Ausgangslage mit Doppelhaushälfte (aber nur 146 m²), Poroton-Ziegel, KfW70 erfüllt, aber Verlustwerte näher an KfW55 - und dazu vom GU eine F730 drin. Aber als Ingenieur beschäftigt man sich dann dennoch mit dem Thema, das Ding zu optimieren. ;)
einige Vorteile bzw. gute Aspekte (kein Vergleich ggüber. irgendeinem anderen Modell):
- für den GU: kann ältere Baupläne fast so weiterverwenden und die Gastherme einfach durch die Nibe ersetzen
- alles in einem Gerät
- zentrale Lüftungsanlage ist dabei und die Wärmepumpe zehrt von der DIN-Mindestluftwechselrate von 0,5 Hausvolumen pro Stunde
- die NIBE ist modulierend, d.h. der Kompressor kann auch sehr sparsam laufen
einige Nachteile bzw. negative Aspekte (können bei Luft-Wasser-Wärmepumpe, Kontrollierte-Wohnraumlüftung usw. natürlich teils auch zutreffen):
- je nach Installationsort der Lufteinlässe u. -abzüge könnten weniger komfortable Luftzüge entstehen
- die Wärmepumpe kann zwar bei Nichtbetrieb des Kompressors den Luftstrom reduzieren, aber passt den normalen Luftstrom nicht selbst an die Heizleistung an -> braucht man mehr Luftstrom, um ausreichend heizen zu können, muss man die reingezogene kalte Luft auch erst einmal mit erwärmen (das kann eine ComfortZone-Wärmepumpe wohl besser)
- die Energieeffizienzangaben des Prospekts mit "A++" usw. betrachten m.E. nicht, dass die hereingezogene Luft auch erwärmt werden muss (z.B. bei 180 m³/h und -10 °C außen mit grob 1,8 kW)
- im Winter wird es sehr trocken im Haus durch die ständige Luftzufuhr (teils <18% Luftfeuchte bei mir) -> wo lt. einer Studie auch 0,15 Luftwechselrate für Vermeidung von Schimmel reichen würde (aber nicht mehr zum Heizen)
- ein Wärmepumpe-Stromtarif hat je nach Region Abschaltpausen, die auch teils schon vom Komfort her spürbar sind
- Luftwärmetauscher können nicht genutzt werden
- bei hoher geforderter Heizleistung enteist die Wärmepumpe auch oft (ca. alle 1-1,5 h)
- Warmwassertank ist 180 l, was manchen nicht reicht (lässt sich aber auf z.B. 58 °C mit Kompressor erwärmen bzw. mit Zusatztank erweitern)
- bei ungünstiger Standardkonfiguration (wie bei mir, die "auf Nummer sicher"-Einstellung) kann schnell die elektrische Zusatzheizung aktiv werden -> bei mir war der Verbrauch im ersten Jahr >5000 kWh, bis ich das besser eingestellt hatte (dann 2600-3200 kWh)