Die Zeitachse ist natürlich unterschiedlich. Die Zeitachse eines jahrhundertealten Baums ist aber auch eine andere als die Zeitachse eines Kaminfeuers
Ich tu mal so als würdest Du das tatsächlich nicht verstehen und gebe den Hinweis in Erdzeitaltern zu rechnen. Ein Baumalter ist irrelevant. Ein paar Millionen Jahre dagegen sehr. Kohle ist ein Langzeitspeicher von CO2 aus einer klimatisch völlig anderen Zeit. Was Du aus Kohle hinzugibst, kannst Du nicht wirklich kompensieren, was Du aus Holz dagegen hinzugibst dagegen schon, indem Du entsprechend Biomasse zeiitgleich nachwachsen lässt. Das CO2 aus fossilen Brennstoffen bekommst Du nicht in Pflanzenwachstum kompensiert. Das ist die Bedeutung der Zeitachse.
Die Klimaneutralität eines rein für die Optik verbrannten Baumes ist und bleibt eine Mär.
Holz verbrennen ist nicht klimaneutral. Wenn Du einen kleinen Kreislauf betrachtest und Du aufs Jahr die Biomasse erzeugst, die Du herausnimmst und verbrennst, hält sich die Klimaschädlichkeit in engen Grenzen (vorausgesetzt, diese Biomasse würde niicht sowieso wachsen) - Natürlich wäre es klimatechnisch günstiger, auf Energieverbrauch (ob Holz oder anders) nur zum Spaß zu verzichten. Hierüber werde ich aber bestimmt nicht zum Fundamentalisten.
Vom Brennwert her ist Holz insbesondere zu feuchtes Holz schlechter als Kohle. Alle Effekte zusammengenommen (es gibt noch viele weitere) schrumpft der Vorteil von Holz gegenüber Kohle immens.
Es gibt tolle energetische Eigenschaften von Kohle - keine Frage. Allein die Tatsache, dass wir uralte CO2 Speicher auflösen und im Massen in die Atmosphäre pusten disqualifiziert Kohle als vertretbaren Energieträger - da ist es völlig egal ob die Energiedichte besser ist als der von Holz - ob nass oder trocken. Du vermischst hier fröhlich die Ebenen und triffst damit den Zeitgeist.
Es gibt kein gutes Argument mehr für Kohle, wenn man klimafreundliche Energie in den Fokus stellt. Ganz simpel. Bei Holz ist das anders - wenngleich Holzverbrauch ebenfalls problematische Effekte hat.