Photovoltaik Anlage - grober Kostenrahmen

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N

nordanney

Wie gross sollte denn die Anlage sein? Gibt es da Abschätzung? Wir verbrauchen ca. 2700 kwh/a.
Musst Du für die Photovoltaik (im Title steht noch PC - vielleicht kommen noch ein paar EDV-Freaks dazu) eine Finanzierung aufnehmen oder bezahlst Du sie cash?

Du kannst Dir recht einfach ausrechnen, ob und wie sich die Anlage lohnt.

Aktuell liegen die Preise für eine 10kWp bei etwas 1.200-1.300€ je kWp all in (bitte nicht meckern, dass sind aktuell Preise im Schnitt quer durch die Republik - kann man gesammelt auch gut nachlesen - wer sucht, der findet).
Also T€ 12 Investment.
Damit wirst Du aktuell etwa 20-25% Deines eigenen Strombedarfs decken - nehmen mit mal 33 Cent externe Strompreis an, so sparst Du momentan 25Cent/kWh, also etwa 150€ im Jahr (600kWh geschätzt)
Daneben wirst Du pi mal Daumen 9.400kWh Strom einspeisen zu 8,1Cent/kWh, also rd. 760€ p.a.
Zusammen sind das also 910€ im Jahr - bei T€ 12-13 Investment ist die Anlage nach 13-14 Jahren bezahlt. Nicht so sexy, weil Du parallel Dein Geld anlegen könntest.
Jetzt kommen aber noch die Variablen ins Spiel:
- jährliche Strompreissteigerung
- Wärmepumpe
- E-Auto
Je nachdem, wie Du rechnest, wird sich die Amortisation bis hin zu extrem verbessern. Ich habe z.B. einen Eigenverbrauch von 25%, also 2.400-2.600kWh im Jahr (Wärmepumpe und Auto). Da sieht es schon deutlich besser aus. Und falls der Strompreis in 10 Jahren z.B. bei 50 Cent/kWh liegt, wird sich jeder vor Lachen krümmen, der heute ein Photovoltaik-Anlage aufs Haus gesetzt hat.

Was kann aber passieren?
- Leistungsverluste über die Zeit, mitigiert durch Leistungsgarantien von teilweise über 85% nach 20 Jahren
- Defekte am WR, mitigiert durch z.T. sehr lange Garantiezeiten, aber nach 10 Jahren ist meistens auch Schluss (mit der Garantie/Gewährleistung)

Das "Problem" an so kleinen Anlagen wie der von Dir im Eingangsposting genannt, sind die Sowiesokosten. Dem Gerüst und der Stelldauer sind es egal, ob Du 2kWp oder 50kWp aufs Dach klöppelst. Und die Montage bzw. der Anschluss gestaltet sich auch nicht so viel länger. Nur bei einer kleinen Anlage sind sie halt anteilig je kWp sehr hoch.

Zuletzt zum Thema Speicher. Hier musst Du nachrechnen, wie teuer der gespeicherte Strom wird bzw. wie viel Du daraus verbrauchst. Aktuell sieht es so aus, dass häufig der Strom aus dem Speicher sogar teurer ist, als wenn Du ihn aus dem Netz beziehst. Daher rechne ich einen Speicher eigentlich gar nicht mehr.
 
M

MachsSelbst

Ein Verwandter hat gerade für 4,2kWp, nen 5kWh Speicher und nen neuen Zählerschrank 19k hingelegt und findet das super.

Aber schön, dass auch hier langsam die Erkenntnis reift, dass es für Otto Normal in aller Regel Quark ist und sich nur mit viel Glück wirklich lohnt, wenn die Anlage 20 Jahre störungsfrei läuft...
Und nach 15, 20 Jahren ist man dann gerade break-even, dann spart man also wirklich erst Geld.

Im Winter hat man das Problem, dass die 4,2kWp kaum genug Energie für ne Wärmepumpe abwerfen... und das E-Auto lädt man halt meist abends, also per Speicher. Man lädt also eine Batterie aus einer Batterie... Wirkungsgrad-technisch eine Vollkatastrophe.
Und im Sommer kriegst du die Energie gar nicht weg, also speist man für 6(?) Cent ein. Hurra...
 
A

Allthewayup

Ein Verwandter hat gerade für 4,2kWp, nen 5kWh Speicher und nen neuen Zählerschrank 19k hingelegt und findet das super.

Aber schön, dass auch hier langsam die Erkenntnis reift, dass es für Otto Normal in aller Regel Quark ist und sich nur mit viel Glück wirklich lohnt, wenn die Anlage 20 Jahre störungsfrei läuft...
Und nach 15, 20 Jahren ist man dann gerade break-even, dann spart man also wirklich erst Geld.

Im Winter hat man das Problem, dass die 4,2kWp kaum genug Energie für ne Wärmepumpe abwerfen... und das E-Auto lädt man halt meist abends, also per Speicher. Man lädt also eine Batterie aus einer Batterie... Wirkungsgrad-technisch eine Vollkatastrophe.
Und im Sommer kriegst du die Energie gar nicht weg, also speist man für 6(?) Cent ein. Hurra...
Ich habe auch Verwandte die sind auf ein En*al Angebot eingegangen und ich traue mich denen gar nicht zu sagen was ich darüber denke. Bei meinen Eltern konnte ich es zum Glück noch verhindern weil man mich rechtzeitig informiert hatte.

Im Winter werfen auch 12kWp so gut wie gar nichts für die Wärmepumpe ab. Ein E-Auto lädt man tunlichst nicht aus dem Speicher das macht absolut Null Sinn.

immerhin 8,1 Cent aber auch nicht der Rede Wert.

Darum sagte ich ja sinngemäß bereits, eine Photovoltaik-Anlage ist mehr Liebhaberei als ein Businesscase. Zumindest wenn man für die Bewertung einen überschaubaren Zeithorizont heranzieht.

In Krisenzeiten ist das halt ein Backup, ähnlich dem Kachelofen als die Strom und Gaspreise durch die Decke gingen und man plötzlich trotz ebenfalls gestiegenem Holzpreis vergleichsweise doch noch viel billiger wegkam und die Sicherheit von „die Bude wird warm“ hatte.
 
N

nordanney

Darum sagte ich ja sinngemäß bereits, eine Photovoltaik-Anlage ist mehr Liebhaberei als ein Businesscase. Zumindest wenn man für die Bewertung einen überschaubaren Zeithorizont heranzieht.
Das finde ich deutlich zu schlecht eingeschätzt. Realistisch sollte eine nicht finanzierte Anlage nach ca. 10 Jahren in die Gewinnzone kommen.
Und dazu noch gut fürs grüne Gewissen.
 
M

motorradsilke

Das finde ich deutlich zu schlecht eingeschätzt. Realistisch sollte eine nicht finanzierte Anlage nach ca. 10 Jahren in die Gewinnzone kommen.
Und dazu noch gut fürs grüne Gewissen.
Bei einer nicht finanzierten Anlage musst du aber noch die Zinsen gegenrechnen, die du sonst auf das angelegte Geld bekommen würdest.
Und bei einer finanzierten Anlage die Zinsen für die Finanzierung dazurechnen.
 
kbt09

kbt09

Und bei Nichtdurchführung möglicher Erzeugung nichtfossiler Energie müssen wir dann aber auch anfangen, die Kosten, die die Umweltzerstörung und der Klimawandel hinterlassen, auch zu berücksichtigen. Denn das wird ja jetzt größtenteils schön -ironisch- vom Staat (wir alle) getragen und in die Individualberechnungen der Rendite nicht einbezogen. Führt halt dazu, dass Steuern dafür ausgegeben werden müssen.
 
Zuletzt aktualisiert 17.11.2024
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