Ich hab nicht mit Architekt gebaut, bin also bezüglich der HOAI komplett unbewandert.
Das erste was mir aufgefallen ist, wenn ich die Prozentangaben im Vertrag zusammenrechne, dann komme ich auf 87%. Sind doch nicht alle Leistungsstufen vereinbart?
Außerdem wäre vermutlich zu prüfen, welcher Stand der DIN 276 überhaupt anzuwenden ist. Der Vertrag ist ja sicherlich schon einige Jahre alt.
Hierzu mal danach suchen:
"Muss man Kosten ab sofort nach der neuen DIN 276 ermitteln?"
Wenn ich das richtig verstehe, gibt es größere Unterschiede zwischen alter und neuer DIN 276. Sofern hier noch die alte anzuwenden wäre muss bei der alten DIN die Kostenschätzung in Leistungsphase 2 nach DIN 276 gemacht werden. (Das ist laut #7 vermutlich passiert.)
Für die Ermittlung der anrechenbaren Kosten könnte das zwar auch zur Anwendung kommen, aber scheinbar wurde abweichend wie im Vertrag angegeben die anrechenbaren Kosten nach der Bautabelle Winden ermittelt, also nicht nach denn tatsächlichen Kosten.
Und nochmal zur Kostenexplosion, dein Vater hat wie von dir behauptet eine Kostenschätzung nach der einzelnen Werke mit Minimum und Maximum bekommen. Wenn das Angebot des Mauerers so viel teurer als das Maximum ist, als dort geschätzt wurde, dann hätte man doch damals schon einschreiten können und die Notbremse ziehen können. Es ist ja durch sämtliche Medien gegangen, dass die Baupreise explodieren und die Handwerker Abwehrangebote schreiben.
Wenn jetzt nach 4 Jahren die Tochter (welche nicht Vertragspartner ist) mit lautem Hinweis kommt und alles der letzten 4 Jahre anzweifelt, was vom Vertragspartner vorher durchgewunken und unterschrieben wurde, dann würde ich die auch abtreten lassen.
Ich habe ursprünglich nur wissen wollen, ob die Behauptung der Architektin richtig ist, dass sie keinerlei Berechnungen nach DIN 275 erstellen muss
Gegebenenfalls halt auch mit der Pauschalaussage, dass diese DIN ihr unbekannt ist.