Hallo Freund des regnerischen Naß,
Die Nutzung des Regenwassers ist eine feine Sache bei der meines Erachtens die Vorteile überwiegen, auch wenn es sich rein finanziell betrachtet eigentlich nicht lohnt.
Gespart wird lediglich der Betrag für den Teil des Trinkwasserbezuges, der durch das Regenwasser ersetzt wird. Die Abwassergebühren bleiben bis auf den Anteil, der im Garten verbraucht wird und versickert, die gleichen.
Dem gegenüber stehen ein ganze Reihe von zusätzlichen Kosten, angefangen von der Anschaffung, Mehrkosten bei der Leitungsführung mit absoluter Trennung vom Trinkwasser incl. Nachfüllvorrichtung, zusätzliche Stromkosten (wenn auch geringfügig), zusätzliche Wasseruhren (Anschaffungskosten für 2 Stück) usw.
Hingegen gibt es in viele Kommunen für den Einbau und die Nutzung einer solche Regenwassernutzungsanlage finanzielle Zuschüsse. Aber hier werden dann auch gewisse Auflagen zu erfüllen sein, darum vorher beim Bauamt der Gemeinde/Stadt nachfragen. Die Höhe dieser Zuschüsse ist regional unterschiedlich.
Wir nutzen selbst eine solche Anlage für die WC-Spülung, die Waschmaschine, natürlich für die Gartenbewässerung und zum befüllen unseres kleinen Schwimmbeckens (10.000 l Inhalt).
Selbstverständlich ist das Regenwasser nicht so rein wie das Trinkwasser und ab und zu müssen auch die Filter gereinigt werden. Auch die Zisterne sollte alle paar Jahre gereinigt werden, am besten zum Ende einer längeren Trockenperiode.
Im WC sind manchmal leichte gräuliche Spuren zu sehen, die von selbst wieder verschwinden und mich überhaupt nicht stören. Dafür verschwendet man hier aber kein kostbares Trinkwasser.
Da Regenwasser praktisch kein Kalk enthält, braucht man weniger Waschmittel, keinen Weichspüler und die Maschine kann nicht verkalken.
Die Zisterne sollte allerdings groß genug sein. Die erforderliche Größe ist abhängig von der Anzahl der Bewohner und der Größe des zu bewässernden Gartens, wobei man die Pflanzen und vor allem den Rasen auch verhätscheln kann (zu geringe Wuzelbildung bei zu viel Bewässerung).
Unsere besitzt ein Fassungsvermögen von knapp 13.000 l, aber unser Garten ist auch fast 3.000 m² groß. Selbst nach 8 Wochen Trockenheit war immer noch ein Rest von ca. 2.000 l vorhanden. Dies war der richtige Zeitpunkt für eine Reinigung.
Für ein normales Einfamilienhaus (4 Personen) und einer gängigen Grundstücksgröße sollte eine Zisterne mit etwa 6.000 bis 8.000 l völlig ausreichen.
Zisternen aus einem Beton-Fertigteil, sehen aus wie ein riesen Eimer auf den dann ein Deckel mit Einstieg gesetzt wird, sind wahrscheinlich die preiswerteste Lösung.
Insgesamt betrachtet bin ich sehr froh, seinerzeit die Entscheidung für eine Regenwassernutzung getroffen zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
Danton
Ingenieur- und Planungsbüro
Dipl.-Ing. Thomas Brandenburg
Beratender Ingenieur und Bausachverständiger
Versicherungsfachmann (Bauwerkvertrag)