Richtiges einstellen der Wärmepumpe in Verbindung mit Kaminofen

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T

Thomas.W

Hallo zusammen,

ich habe mal eine Frage bzgl. einer cleveren Steuerung meiner Wärmepumpe. Und zwar habe ich folgende Situation.
Wir haben einen Neubau mit ausschließlich einer Fußbodenheizung und einer Wärmepumpe von Ait (LWD 70A) & einen 10 kW Wassergeführten Kaminofen + 1000L Puffer.

Beide Systeme funktionieren an sich einwandfrei. Allerdings möchte ich die Optimale Einstellung zwischen den beiden Systemen haben. Ziel: So viel wie möglich mit dem Ofen Heizen/Trinkwasser erwärmen etc.. und eben so wenig wie möglich mit der Wärmepumpe.

Die Steuerung an sich ist von vorneherein erstmal Simpel. Wenn der Puffer eine Brauchwassertemperatur von 51°C hat dann springt die Wärmepumpe nicht an. Beim Heizkreis ist es leider nicht so einfach, da es von der Außentemperatur abhängt (zumindest habe ich es so verstanden). Meistens schüre ich den Ofen so gegen 16 Uhr an und er brennt ca. bis 22:30 Uhr.

Wie die Tage noch nicht so kalt waren, hat das auch bis zum nächsten Tag gleiche Uhrzeit ausgereicht. Seit einigen Wochen sieht das ganze schon anders aus. Und die Wärmepumpe läuft mir einfach zu viel. Klar könnte ich auch gleich früh einschüren, aber man ist ja auch auf der Arbeit etc.
Bzgl. dem Trinkwasser konnte ich das relativ unkompliziert über die Schaltzeiten regeln. Ich sperre die Trinkwasseraufbereitung fast den ganzen Tag. Gebe nur ein kleines Zeitfenster vor, wo die Wärmepumpe bei Bedarf heizen dürfte. Und daran hält sie sich auch.

Aber beim Heizkreis funktioniert das nicht ganz so. Da kann ich die Schaltzeiten auch im Heizkreis und im Mischkreis1 ändern.
Wie müsste ich das für die Heizung einstellen, dass das ganze Sinn ergibt.
So wie ich das verstehe, sind die Zeiten bei der Heizung keine Sperrzeiten.

Falls ich irgendwelche Informationen vergessen haben sollte, oder ihr mir nicht folgen könnt, dann sagt mir das bitte kurz. Bin nämlich nur ein Laie.

Es dauert auch meisten so eine halbe Stunde, bis der Ofen im Brennraum die 65°C erreicht hat und die Pumpe überhaupt startet. Dann dauert es auch noch ziemlich lange (2-3 Stunden) bis die Temperatur im Heizkreis im Puffer aufgebaut wird. Brauchwasser wird immer als erstes erwärmt. Und die Zeit möchte ich nicht, dass die Wärmepumpe angeht. Ich möchte ihr eigentlich nur ein kleines Zeitfenster vorgeben, wie z.b. 11- 13 Uhr. in dieser Zeit dürfte Sie, wenn notwendig laufen aber nicht außerhalb dieser Zeiten.

Ich weiß, es gibt die Möglichkeit die Wärmepumpe über den EVU Kontakt zu sperren sobald ich die Steuerung meines Ofen einschalte. Allerdings müsste ich dazu ein Kabel in den Keller ziehen und das möchte ich jetzt gerade nicht machen. Ich denke mir, dass muss doch bestimmt auch per Steuerung an der Wärmepumpe gehen.

Danke euch schon mal & Grüße
 
N

nordanney

Ich möchte ihr eigentlich nur ein kleines Zeitfenster vorgeben, wie z.b. 11- 13 Uhr. in dieser Zeit dürfte Sie, wenn notwendig laufen aber nicht außerhalb dieser Zeiten.
Sorry, ich kenne Deine Wärmepumpe nicht. Aber ich habe bei meiner Wärmepumpe einfach Tagesprogramme, wann die Wärmepumpe arbeiten soll. Tagesprogramme für Warmwasser bzw. Tagesprogramme für die Heizzeiten. Wenn ich sage "Heiz von 12-14 Uhr", dann geht die Wärmepumpe auch nur zu der Zeit an. Und heizt falls nötig.
 
T

Thomas.W

Ja, ich hab auch schon gedacht, dass ich quasi den Mischkreis und Heizkreis eine gleiche Zeitvorgabe angebe.
Im Moment ist das unterschiedlich. Aber wie ist das dann generell mit dem Wasser. Arbeitet die Pumpe trotzdem, wenn ein Raumthermostat aufmacht?
 
D

derdietmar

Hallo,

die LWD ist eine Fix Speed Wärmepumpe, die kann also nur an/aus. Die Regelung ist rücklaufgesteuert und wird geführt von der Außentemperatur über die eingestellte Kennlinie. Die Kennlinie definiert also eine Soll-Rücklauftemperatur direkt und ausschließlich abhängig von der Außentemperatur, während der Regler versucht die gemessene Rücklauftemperatur auf diese Soll-Rücklauftemperatur einzustellen. Wenn der Rücklauf einen definierten Hysteresebereich um die Soll-Rücklauftemperatur herum verlässt schaltet die Pumpe an bzw. aus. Grundsätzlich sollte eine Wärmepumpe möglichst lange Laufzeiten und entsprechend wenige Takte erreichen.

Da du einen Mischkreis hast gibt es vermutlich noch eine zweite Kennlinie (hängt von der genauen Hardwarekonfiguration deiner Anlage ab). Diese ist vorlaufgesteuert, der Regler misst also den Vorlauf und vergleicht ihn mit dem Soll im Bereich einer Hysterese.

Wenn nun also deine Wärmepumpe anschaltet ist der Rücklauf aus dem Puffer zu gering und daher die Temperatur im Haus bzw. Estrich und Trennpuffer entsprechend abgesunken. Die Fußbodenheizung ist träge, wenn du den Ofen befeuerst erwärmt der zunächst mal nur die Raumluft und mit Zeitversatz den Boden und noch später den Puffer - und damit erst den gemessenen Rücklauf. Deine Wärmepumpe wird also auf diese kurzen Laufzeiten deines Holzofens nie merklich reagieren.

Du hast drei Zeitschaltprogramme:
  • Brauchwasser: Hier definierst du Sperrzeiten, die Pumpe läuft nicht während der angegebenen Zeiträume. Ich empfehle die Warmwasserbereitung in die Nachmittagsstunden zu legen und alle anderen Zeiten zu sperren, denn zu dieser Tageszeit ist es draußen am wärmsten (z.B. zwischen 15 und 18 Uhr).
  • Heizkreis Wärmepumpe: Diese Zeiten sind Freigaben, das heißt nur während dieser Zeiten darf die Wärmepumpe überhaupt laufen. Sie startet aber erst, wenn auch die sonstigen Bedingungen passen (Außentemperatur und Rücklauf).
  • Heizkreis Fußbodenheizung: Mit diesem Programm steuerst du die Umwälzpumpe, die das Wasser aus dem Puffer in die eigentliche Fußbodenheizung pumpt.
Mit diesen Programmen kannst du nun spielen. Den Mischkreis würde ich nicht einschränken, der soll immer Wasser umwälzen sobald der Vorlauf nicht mehr passt, die willst die Wärme ja im Haus verteilen. Die Wärmepumpe (Heizkreis) selbst kannst du einschränken auf bestimmte Zeiten. Dann wird sie den Trennpuffer nur während dieser Freigabezeiten erwärmen. Hier musst du experimentieren, wie es am besten passt, denn der Mischkreis entzieht dem Puffer ja weiterhin Wärme und es soll nicht zu kalt werden. Die Freigabezeiten für den Heizkreis dienen dann primär der Verlängerung der aktiven Pumpenzeit (siehe oben, möglichst wenige Takte). Ich würde vermutlich mit einer Freigabe nur während der Tagstunden starten (z.B. von 6 bis 16 Uhr), abends läuft der Holzofen, nachts kühlt das Haus etwas ab.

Viele Grüße
 
T

Thomas.W

Erstmal
Vielen Dank für die ausführliche Erklärung.
Mein Verständnis war schon auch so. Allerdings haut das nicht ganz hin. Ich stell jetzt hier mal die Schaltzeiten und die Heizkurven rein. Ich habe übrigens nur Heizkreis 1 und Mischkreis 1.
Mein Problem ist, dass der Heizkreis trotz der Definition, dass er nur zwischen 11 und 13 Uhr heizen darf, er auch außerhalb dieser Zeiten heizt. Und das verstehe ich nicht.


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Gruß
Thomas
 
D

derdietmar

Hallo,

zur Sicherheit:
  • Heizkreis: Das ist der Kreis von der Wärmepumpe zum Puffer und zurück.
  • Mischkreis: Das ist der Kreis vom Puffer zur Fußbodenheizung und zurück.
Die Schaltzeiten des Heiz- und Mischkreises steuern die Umschaltung zwischen Absenkung (Nachtbetrieb) und Anhebung (Tagbetrieb). Während der eingegebenen Zeiten arbeitet die Heizung im Tagbetrieb (Anhebung), ansonsten im Nachtbetrieb (Absenkung). Standardmäßig ist 00:00 - 00:00 (keine Zeit) eingestellt, das heißt dauerhafter Nachtbetrieb.

Daher musst du in den Einstellungen zunächst einen Wert bei Nachtabsenkung einstellen. Wenn du die Heizung wirklich ausschalten möchtest muss der Wert entsprechend groß sein (maximal 10 Grad lassen sich einstellen). Dann definierst du in den Schaltzeiten die Anhebungen.

Viele Grüße
 
Zuletzt aktualisiert 24.11.2024
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