Sat-Multischalter in den Spitzboden oder Keller?

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Zuletzt aktualisiert 21.12.2024
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D

Dipol

Bei Kabelanschluss aber aufpassen: Da dürfen die Kabel nur 95db haben, sonst darf sie der Techniker nicht anschließen. Wir haben 120db verbaut.
Das ist purer Nonsens!

Die Kabelnetzbetreiber bevorzugen dreifach geschirmte Kabel mit Schirmdämpfung und Kopplungswiderstand mit ehrlichem Class A+, akzeptieren aber bei Bestnadskabeln aber auch zweifach geschirmte Vollkupferkabel mit nachgewiesenem Class A. Besser dürfen die Werte immer sein. 100 dB Schirmdämpfung sind technisch problemlos auch mit Zweifachschirmung zu erreichen, bereits Class A senkt die Störstrahl-Immisionen und Anlagen-Emissionen auf unschädliche homöopathische Dosis herab, mehr ist nicht nötig.

4- und 5-Fachschirmung erschwert nur die Verlegung und Steckermontage, damit kann man aber ahnungslose Laien im Verbund mit unseriöser peakorientierten Schirmdämpfungswerten (einzelne Spitzenwertausreißer) beeindrucken. Wer ehrlich und seriös bewirbt, macht wie bei den physikalisch unmöglichen Rauschmaßangaben von LNB weniger Umsatz, viele Kunden wollen betrogen werden, Hauptsache billig.

Je schlechter ein Kabel, umso marktschreierischer die Bewerbung mit HD-tauglich usw.. Wenn ein KNB das Kabel abgelehnt hat, dann nicht wegen zu hoher Schirmdämpfung, sondern weil es
  • ein Geflecht aus Bruch- und untermodulationsanfälligem Aluminium-Geflecht
  • Vielfach-Sinnlosschirmung
  • zu schlechten Kopplungswiderstand
hat oder mehrere Punkte zutreffen.
 
D

Dipol

Nach aktueller DIN 18015 sollen Multischalter in zentralen Kommunikationsverteilern eingebaut werden und von dort alle IuK- und RuK-Leitungen sternförmig verteilt werden.

Das setzt zumeist eine Montage im UG voraus.
 
S

SirSydom

Sag mal Dipol, wenn man den Multischalter in dem (nicht einem) zentralen Kommunikationsverteiler platzieren soll, wie realisiert man dann den Potenzialausgleich ebendiesen Verteilers?
Der Multischalter darf ja nur über den Mast geerdet werden (schleifenfrei).
Ein Kommunikationsverteiler ist ja auch an den Potenzialausgleich anzuschließen, dann wäre der Aufbau aber nicht mehr schleifenfrei, oder?

Was ist die Lösung:
a) Kommunikationsverteiler ebenfalls ausschließlich über den Mast erden
b) Multischalter im zentralen Kommunikationsverteiler isoliert aufbauen und sep. erden
c) ganz anders (gerne detailliert )

??
 
B

Bieber0815

Nach aktueller DIN 18015 sollen Multischalter in zentralen Kommunikationsverteilern eingebaut werden und von dort alle IuK- und RuK-Leitungen sternförmig verteilt werden.

Das setzt zumeist eine Montage im UG voraus.
Ist diese Schlussfolgerung wirklich zwingend? Warum sollte eine zentraler Kommunikationsverteiler nicht auch im Spitzboden sein?

Ich bin insofern betroffen, weil ich vom Bauträger ein Haus mit SAT-Verkabelung kaufe. Da möchte ich gerne wissen, wo der Multiswitch sein sollte bzw. sein darf.
 
S

SirSydom

Ist diese Schlussfolgerung wirklich zwingend? Warum sollte eine zentraler Kommunikationsverteiler nicht auch im Spitzboden sein?
zumeist heißt nicht zwingend. Weiterhin kann die DIN 18015 (vertraglich) ausgeschlossen werden.

Ich bin insofern betroffen, weil ich vom Bauträger ein Haus mit SAT-Verkabelung kaufe. Da möchte ich gerne wissen, wo der Multiswitch sein sollte bzw. sein darf.
Ich bezweifle stark, dass auf einem ungedämmten Spitzboden die Umgebungsbedingungen für einen Multiswitch passen. Da wirds einfach zu warm.
 
D

Dipol

Was ist die Lösung:
a) Kommunikationsverteiler ebenfalls ausschließlich über den Mast erden
b) Multischalter im zentralen Kommunikationsverteiler isoliert aufbauen und sep. erden
c) ganz anders (gerne detailliert )

??
Nur wenige Mitleser werden wissen, dass es hier vordringlich um den Begriff der Schleifenfreiheit geht, die nach IEC 60728-11 für den PA konventionell direkt geerdeter Antennen gefordert ist. Zum einfacheren Verständnis nachstehend eine Grundsatz-Liste nach Priorität:
  1. Idealerweise sollten alle Versorgungs- und Kommunikationsleitungen an einer Stelle ins Gebäude eingeführt werden, von LEUTRON wurde dafür der Begriff Single-Entry-Point-Prinzip geschaffen
  2. Schleifen sollten vermieden werden, damit möglichst wenig induktive Blitzströme eingekoppelt werden können
  3. Die Schirme aller Kabel und Leitungen, die aus LPZ 0A ins Gebäude ein- oder ausgeführt werden, sind immer möglichst unmittelbar am Gebäudeeintritt in den PA einzubeziehen.
  4. Somit sind die Schirme von Erdkabeln für BK- und Telefonfestnetz ohne Alternative auf möglichst kurzem Weg an der HES in den Schutzpotenzialausgleich einzubeziehen
  5. Die Kabelschirme suboptimal direkt geerdeter Dachantennen sind hingegen zumeist mast-/antennennah schleifenfrei an den blitzstromtragfähig geerdeten Antennenträger, einzubeziehen, in Ausnahmefällen bei Ableitung und tieferer Einführung ins Gebäude dann dort in den PA einzubeziehen
Die für Antennensicherheit primär maßgebliche IEC 60728-11 ist im Gegensatz zu den anderen IEC 60728-x Unternormen noch nicht so richtig in der multimedialen Welt mit dem Zusammenwachsen verschiedener Medien angekommen.

Bei Abwägung aller Gesichtspunkte bleibt bei Verbindung erdungspflichtiger Dachantennen mit einem BK- oder Telefonnetz zwangsläufig der schleifenfreie PA der Dachantenne auf der Strecke. Daher muss der PA der Antennenleitungen außer am geerdeten Antennenträger - wie es schon bei Direkterdung an Blitzschutzanlagen der Fall ist - zwangsläufig nicht schleifenfrei auch an der HES vernascht werden.

Die interne Normdiskrepanz der IEC 60728-11 tritt somit nicht auf bei
  • Direkterdung an ein Blitzschutzsystem
  • Antennenmontage in LPZ 0B getrennter Fangeinrichtungen und
  • Antennenmontage im nicht erdungspflichtigen Fassadenbereichen
Mit Direkterdungen sind im Falle von Blitzeinschlägen zwangsläufig Einkopplungen von Teilblitzströmen in die Antennenanlage und daran angeschlossenen Endgeräte verbunden, weshalb diese Schutzart zwar noch den Anerkannten Regeln der Technik (= Norm-Minimum) aber nicht mehr dem Stand der Technik entspricht.

Bilder sagen mehr als Worte, zur Vertiefung zwei Folien von Dachantennen mit und ohne Blitzschutzanlage sowie mit und ohne getrennte Fangeinrichtung

sat-multischalter-in-den-spitzboden-oder-keller-135997-1.jpg

sat-multischalter-in-den-spitzboden-oder-keller-135997-2.jpg
 
Zuletzt aktualisiert 21.12.2024
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