Sie ist zwar die Expertin, aber keiner der nie in dem Haus leben wird kann das jemals so durchdacht, detailliert und liebevoll planen wie ich selbst .
Ich denke wenn ich zu jedem anderen Architekten spaziere kommen wir aufs gleiche raus. Er/Sie kann ja keine Gedanken lesen und nicht riechen was ich mir wünsche und welche Ansprüche ich hab. Da würden wir da sitzen ala "Wand Y bitte 30 cm nach links", "Wand Z aber ein bisschen schräger und nicht ganz so lang" Da isses doch einfacher, wenn ich schon mal vorzeichne. Das war jetzt auch nicht ihre Idee. Ich hab darauf bestanden und weitere Entwürfe von ihr abgelehnt.
Deshalb schreibt man dem Architekten den Raumbedarf auf, wie zB "schön wäre eine Ankleide", "zwei Kinderzimmer, die gleich gross sind", "abgeteilte Küche", Hobbyraum, Sichtschutz zur Terrasse, etc. Und dann lässt man den Architekten machen. Dem werden solche Faux-Pas nicht passieren, dass die Toilette direkt vor dem Badeingang von allen Personen im Flur einzusehen ist. Der Fachmann hat studiert und kann auf alle Bedürfnisse, sei es ein älteres Ehepaar oder eine vierköpfige Familie eingehen. Später kann man dann auf eine Wandverschiebung eingehen.
Dieser Thread liest sich wie ein Irrenhaus!
Aus Deiner liebevollen Planung zeichnet sich ein Hausdisaster heraus. Und zwar, weil Du zwar liebevoll mit den Details umgehst, aber keine Ahnung hast.
Das soll jetzt nicht böse klingen, aber nach unzähligen Beiträgen zu diversen Planungsfehler solltest Du mal den Rat annehmen und den Architekten planen lassen, wenn ihr ihn eh bezahlt.
Finger weg von der Planung, wenn die Lebenserfahrung fehlt. Man ist teilweise belustigt mit Deinen Fragen zu Deinem Sichtschutz umgegangen, aber mal ehrlich: Du zäumst das Pferd von hinten auf und meinst in Deiner Naivität, Dass Du die einzige Bauherrin mit Anspruch ans Wohnen hast.
Ein Zaun kommt immer
nach dem Bau - zumindest sollte es der Priorität nach so sein. Fehler im Hausentwurf kann man nicht so schnell umgestalten wie ein Zaun, den man bei Nacht und Wind mal wieder verändern kann.
- Auf 412qm passt ein Haus mit nahezu 103qm - Dachüberstände werden mit eingerechnet, wenn sie mehr als 50 cm überstehen. Terrasse ist in den 103 mit drin, aber dann plant man halt die 8qm, später kann man erweitern. 5-10% kann man, wenn der Architekt eine gute Erklärung und die Leute vom Bauamt gute Laune haben, überschreiten.
Weitere 50% gibt es meist in der zweiten Grundflächenzahl für Nebenanlagen, Wege und Stellplatz. Allerdings kann das bei Euch eine Ausnahme sein, dass es eben nicht gilt.
- Hat man dennoch für eine Fläche nur ca. 65qm zur Verfügung, muss man auf (die meisten) Highlights und Nice-to-haves verzichten, die Quadratmeter fressen: Kücheninsel, T im Bad, Ankleide, Walk-In-Dusche. Da gibt es kaum Diskussionen, ausser man verlegt Lebensräume ins DG oder in den Keller.
Mit Quetschen ist man mittelfristig nicht glücklich und das Haus ist gefühlt zu eng.
Möblierungen gehören fast ausschließlich an die Wand, damit man Freifläche gewinnt, die man ansonsten zerstückeln würde. Bsp: in der Küche könnte man ohne Insel tanzen, mit Insel nicht. Bsp Bad: Slalomgänge anstatt Freifläche im Bad.
- Thema Türen:
Eine Tür geht in den Raum auf, bedeutet: man
betritt den Raum und
tritt nicht gegen eine Wand. Man will sich nicht im Raum sofort um seine eigene Achse drehen müssen, wenn man den Raum benutzen oder durchschreiten will.
Wo eine Tür ist, da plant man keine Arbeits- oder Aufenthaltsfläche (Küche).
Eine Tür kann ein kleines Chaos verbergen (Abstellraum, Garderobe)
Küche: um sich beim Schnippeln ggü zu stehen, braucht man keine Distanz von 120cm, da reichen auch 90... zur Not auch 80
Bad: im Prinzip egal, ob ein oder zwei Waschtische, die Breite zählt. Bei einem 4-Personen-Haushalt sollte man aber eine Alternative vorweisen, diesbezüglich wäre es eine Überlegung wert, aus dem Pissoir eine Dusche zu gestalten Dein Freund soll mal nicht so egoistisch sein
Toilette direkt vor der Tür... sorry, da kann man auch mal zwei Schritte mehr gehen. Wie soll das denn ablaufen, wenn ihr zu viert seid? Wollt Ihr Euch immer auf dem Thron besuchen oder Euch bei der Sitzung die Tür gegen die Stirn schlagen? Eine Schamwand dient eben genau dazu, dass man den Blick vom Eingang bedeckt hält.
Schlafzimmer/Ankleide: das, was Du mit Kreppband vorhast, mache auch mit den 45-50cm an den Bettseiten. Aber bitte so, dass Du vor Dir eine Wand hast. Gleiches gilt für die Ankleide. Setz Dich auf das virtuelle Bett (Stuhl vor Wand) und setz die Arme auf die Knie... oder mal eine OP am Fuß oder Knie vortäuschen.
Mein Vorschlag in Kürze:
tauscht Kinderzimmer 1 mit dem Schlafzimmer/Ankleide, und/oder plant gleich das Schlafzimmer
mit Ankleide im Keller, sodass Büro oder Hobby im OG landet. Ist eh besser, wenn beide Kinderzimmern in den Westen schauen.
Nehmt die eine Hälfte des Abstellplatzes im Flur zum Bad und baut Euch in die Nische eine Dusche. Die RestNische bekommt zwei Türen und schon habt ihr einen Einbauschrank für Garderobe: keiner will seine Winterjacken auf nem Ständer im Sommer sehen. Und keiner will sich mit Kleinmöbel zustellen: irgendwann ist nämlich der 4te Schuhschrank angeschafft.
Versetzt die WZ-Tür, ggf Sofa an die Mittelwand, TV an die Südwand.