Sinnhaftigkeit Finanzierung — monatl. Belastung

4,20 Stern(e) 6 Votes
S

SaHunter

Hallo

meine Frau und ich stehen kurz vor dem Kauf einer BestandsImmobilie in NRW. Der Kaufpreis des Hauses (Doppelhaushälfte) beträgt 250 T€.
Das verfügbare Eigenkapital von 30T€ wird für die Kaufnebenkosten eingebracht (keine Maklergebühr). Der Kaufpreis soll vollständig über eine 100% Finanzierung abgedeckt werden.

Nun bekommt meine Frau kalte Füße da sie die monatliche Rate für zu hoch hält.
Diese würde 1250€ betragen (Tilgung 5%). Damit würde nach Ablauf der Zinsbindung von 15 Jahren nur noch eine sehr überschaubare Restsumme übrig bleiben. Mit einem Zinssatz von unter 1,2% halte ich das insgesamt für gute Konditionen.

Aktuell haben wir ein gemeinsames Nettoeinkommen von 5000€. Dazu kommen bei beiden noch Urlaubs- und Weihnachtsgeld und bei mir verschiedene Sonderzahlungen. Mit einem Jahresbrutto von knapp 75 T€ trage ich den größeren Teil zum Einkommen bei (ca. 60%).

Da wir Kinder planen wird sich das Gehalt meiner Frau reduzieren (zunächst Elterngeld und dann geplant nur noch Teilzeit). Im unwahrscheinlichen „worst-case“ müsste die Rate nur aus meinem Einkommen getragen werden. Aufgrund der dann veränderten Steuerklasse und unter Berücksichtigung des Kindergeldes stünden uns dann noch ca. 3700€ netto zur Verfügung (ohne Sonderzahlungen etc.).

Aus meiner Sicht ist die Finanzierung solide und wir übernehmen uns damit nicht.
Neben meiner „besorgten“ Frau halten auch Freunde / Eltern eine Rate von 1250€ für zu hoch („man muss ja noch leben können“).

Für mich ist das ehrlich gesagt nicht nachvollziehbar.
Wie seht ihr das? Sind 1250 Rate aus eurer Sicht unter diesen Bedingungen zu hoch?

Danke für eure Einschätzung
 
Tassimat

Tassimat

Finde ich persönlich ok bei dem Einkommen, selbst mit Kindern.
Aber was solls, setzte die Tilgung runter auf beispielsweise 3% und dann ordentlich sondertilgen. Mit ein bisschen Disziplin geht das, sofern deine Frau nicht auch wirklich den Rest verleben will. Kinder werden teuer, wenn man direkt einen 7 Sitzer kaufen will, Markenklamotten oder mehrmals im Jahr Flugreisen für die gesamte Familie (unter 2 noch kostenlos für Kinder).
 
H

hampshire

Sicherheitsgefühl ist sehr subjektiv und passt sich schleichend den Verhältnissen an. Mit 15 Jahren fühlt man sich wie ein King mit 1000€ auf dem Konto. Mit 50 Jahren und einigen verdienten und wieder ausgegebenen Euros ist das schon anders.
Es gibt auch ein Freiheitsgefühl, welches durch Finanzbindung beeinträchtigt wird. Wieder sehr subjektiv.
Was "Leben können" bedeutet ist ebenfalls unklar. Wer einfach nur mehrfach in der Woche ausessen oder "feiern" geht braucht mehr als der, der gerne wandert. Erneut: subjektiv.

Da kannst Du mit Zahlen argumentieren wie Du willst - auf der Emotionalen Ebene wirst Du damit nicht punkten, sondern nur die Positionen verhärten. Ergründe die Haltung Deiner Frau. Frage so nach, dass Du Dir ein konkretes Bild machen kannst. Wo sind Ängste - wo sind Zielkonflikte... Darüber kann man dann reden und ein neues Bild aufbauen.

Ach ja - ich hätte auch nicht das Gefühl mich zu übernehmen.
 
C

Crossy

Ist doch alles solide.
Achte eben darauf, dass dein Kredit eine Tilgungsänderungsoption hat.
Dann könnt ihr im Fall der Fälle noch etwas herunterschrauben. Beruhigt das nicht deine Frau?
 
Y

ypg

Ich hätte auch keine Probleme, obwohl auch ich ein hohes Sicherheitsgefühl brauche.
Setz einfach die Tilgung etwas runter. Wenn die Abzahlung 20 Jahre dauert oder ST eingebracht werden, ist das auch kein Beinbruch.
Andere haben weniger Geld und höhere Summen zu bezahlen .
 
Y

Yosan

Also wir haben eine nahezu identische Rate bei einem Gesamteinkommen wie deins (also ohne deine Frau gerechnet). Wir haben schon ein Kind, daher kommt von mir aktuell wenig Einkommen. Wir zahlen noch nicht die volle Rate, weil das Haus noch am wachsen ist aber momentan sparen wir monatlich mehr als die Differenz zur vollen Rate, sodass es auch nach Umzug ins Haus kein Problem sein sollte (bei gleichem Lebensstandard). Wir gehören in Sachen Freizeitaktivitäten, Essen gehen etc. allerdings eher zur sparsamen Fraktion. Wir das bei euch ist, wisst nur ihr selbst.
 
Zuletzt aktualisiert 26.11.2024
Im Forum Liquiditätsplanung / Finanzplanung / Zinsen gibt es 3155 Themen mit insgesamt 69187 Beiträgen


Ähnliche Themen zu Sinnhaftigkeit Finanzierung — monatl. Belastung
Nr.ErgebnisBeiträge
1Erfahrungen mit Einkommen v. Selbstständigen bei Finanzierung? 12
2Finanzierung einer Eigentumswohnung zur Vermietung 17
3Hausbau / Finanzierung Einfamilienhaus denkbar ? 38
4Finanzierung Grundstück & Winkelbungalow 20
5Finanzierung für Bauvorhaben machbar? 10
6Hausbau-Finanzierung ok oder besser noch Abstriche machen? 24
7Finanzierung mit Kindern, Förderungen, Elternzeit, Probezeit 19
8Finanzierung eines Einfamilienhaus mit 170qm 30
9Finanzierung Einfamilienhaus 520TE aktuelle Marktlage / Jahresendgeschäft Banken? 94
10Hauskauf, bitte um Meinungen zur Finanzierung 10
11Einfamilienhaus Finanzierung durch Aktien 39
12Wohnriester für Hauskauf-Finanzierung - Wer hat Erfahrungen? 16
13Bewertung unserer 120% Finanzierung 65
14Junge Familie möchte Haus kaufen aber passt die Rate? 15
15Passt meine Rate zum Gehalt? 38
16Finanzierung Einfamilienhaus - Wie viel können wir uns zutrauen? 47
17Finanzierung Mehrfamilien-Haus machbar? 14
18Finanzierung von Bauvorhaben 45
19Wunsch-Finanzierung machbar trotz Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht-Hammer, 0 KfW-Förderung etc.? 20

Oben