Stadt oder Land, Neubau oder Umbau - die Qual der Wahl!?

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Zuletzt aktualisiert 22.11.2024
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H

haydee

@Aphrodithe
Grundstück in der Stadt für uns bezahlbar. Ich will dort nicht mehr leben. In die Stadt fahre ich 1x Monat zum Einkaufen.
Bei uns auf dem Dorf gibt es Edeka, Norma, Fitnessstudio, Tante-Emma-Laden für Baustoffe etc, Schreibladen, Apotheke, Tanke, Frisör, Optiker, Akustiker, Banken, Bäcker, Metzger, Second-Hand, Gärtner, Dienstleister wie Nagelstudio, Logopädie, Allgemeinmediziner, Zahnärzte, Bücherei, Schule mit OGS und Hort, Kita

Auf dem Dorf gibt es eine Mischung aus Gemeinschaft und Ruhe. Keine Gewalt, keine Diebstähle, keine Wartelisten für Kita, kurze Wege - dem Bürgermeister kann man auch Sonntags auf der Kirmes die Meinung geigen.
 
Pinky0301

Pinky0301

Wir ziehen auch gerade weg aus Frankfurt in einen nahen Ort mit 10k Einwohnern Ich habe an sich nichts gegen die Stadt, brauche sie aber auch nicht. Unser Wunsch war ein großes Grundstück mit freistehendem Haus und ordentlich Garten. Das gibt es in der Großstadt eben nicht. @dankosos Wie ist das denn bei euch? Könnt ihr in der Stadt denn überhaupt ein Grundstück finden, das mit dem auf dem Dorf vergleichbar ist? Oder ist euch das nicht wichtig?
 
H

haydee

ein eindeutiges Indiz dafür, dass vormalige Städter(innen) inzwischen vermehrt aufs Land gezogen sind .
zugereiste gibt es kaum. Rückkehr aus der Stadt viele. Dank Internet ist man hinter dem Mond „up to date„

wir wohnen wirklich ab vom Schuß. 2 Std nach Frankfurt, 2 Std nach Nürnberg. Erfurt, Würzburg und Fulda näher
 
Winniefred

Winniefred

Hallo zusammen.

Ich hatte in der Finanzierungskategorie schon ein Thema erstellt, um einen möglichen Kreditrahmen abzuschätzen. Jetzt haben wir den grob abgesteckt und überlegen unsere Optionen, die sich uns damit anbieten.

Folgendes Luxusproblem:

Wir besitzen z.Zt. zwei Grundstücke mit momentan vermieteten Immobilien. Eine davon mitten in der Stadt (100qm Reihenmittelhaus mit kleinem Grundstück direkt an einer Hauptstraße), eine davon ca 5km vor der Stadt (kleines freistehendes Einfamilienhaus, knapp 1000qm Grundstück, ruhige Lage). Zusätzlich haben wir 300T€ Eigenkapital in bar (inkl Unterstützung durch Verwandte) + ca 50T€ Puffer, den wir beiseite legen wollen (unvorhergesehene Ausgaben im Alltag bzw an den Häusern), sowie ein ganz ordentliches Einkommen, mit dem wir ca 500T€ Kreditsumme problemlos stemmen können (mehr Details im Finanzierungsthread).

Wir haben jetzt für unsere eigene Immobilie (Ziel: ~180qm Wohnfläche, 2 Erwachsene, 2 Kinder, Homeoffice und regelmäßiger Besuch) zwei Optionen ins Auge gefasst, die wir uns vorstellen können:

Option A) Wir bauen das Haus 5km vor der Stadt aus/um/neu. Es gibt dort keinen Bebauungsplan mehr, aber die Nachbarschaft ist schon relativ heterogen, wir sind uns ziemlich sicher, dass wir dort ohne Zeitdruck etwas erschaffen könnten, was uns richtig gut gefällt. Weiterer Pluspunkt: mit unserem Eigenkapital müssen wir nur einen vergleichsweise geringen Kredit aufnehmen (irgendwas zwischen 150 und max 300k denke ich) und wären entweder in 10-15 Jahren schuldenfrei (mit dann Anfang/Mitte 40) oder hätten relativ lange eine relativ zum Einkommen geringe Rate zu bezahlen. Das Dorf ist ziemlich begehrt, wir würden das Haus also auch gut wieder los bekommen, wenn es denn sein muss.

Der große Nachteil ist die Lage. Ich arbeite nicht in der nahen Stadt, sondern pendele pro Bürotag ca 250km, davon 240 mit dem ICE. Ist keine große Sache, da die Zeit im Zug Arbeitszeit ist, ich bereits vor Corona 2, manchmal 3 Tage im Homeoffice arbeiten konnte und der Bahnhof in der Stadt nur 1.5km weg ist. Wenn wir aufs Dorf ziehen würden, wäre der einfache Weg zum Bahnhof allerdings 8km, und auf dem Rückweg gehts dann ordentlich bergauf. Sicherlich machbar (bin sehr fit was radeln angeht und würde eine etwas weitere Radelstrecke als momentan sogar begrüßen), gerade wenn ich dauerhaft 3 Tage HO machen kann. Aber im Alltag mit Kids ist es unter Umständen nicht so praktisch - z.B. wenn die Frau nicht von der Arbeit wegkann brauche ich dann mal locker 1.5 Stunden im besten Fall. Außerdem würden uns hier natürlich auch dann Mieteinnahmen wegfallen (inklusive Eigenbedarfkündigung einer Mieterin, die dort seit 1975 wohnt - wir haben zwar keinen Zeitdruck, aber das fühlt sich einfach mies an...) und wahrscheinlich haben wir uns am Ende zu wenig Investition zugetraut. Daher...

Option B) Wir kaufen eine Bestandsimmobilie in der Stadt und bauen sie um/aus. Der große, große Nachteil hier ist der wie so oft völlig aufgeblähte und trotzdem noch umkämpfte Markt für Immobilien. Es wird vermutlich Jahre dauern, etwas zu finden und wenn man etwas findet, muss man quasi noch bei der ersten Besichtigung zusagen - was uns beiden als vorsichtigen Menschen sehr viel Unbehagen bereitet. Durch den hohen Kaufpreis (mit Nebenkosten minimum 550T€, Neubau fällt also flach) würden wir vermutlich viele Kompromisse beim Umbau machen müssen, wenn ich mir hier andere Themen mit ähnlichen Vorhaben so anschaue.

Aber wir könnten in der Stadt bleiben, bräuchten nur ein Auto, keine Monatskarten für die Kids usw - was natürlich als Gegengewicht zur Rate auch nicht zu verachten ist - und würden insgesamt vermutlich mehr Freizeit haben, da wir nicht dauernd die Kinder zum Sport und Co karren müssten.

Gleichzeitig könnte man ja auch als Option C) argumentieren, dass man, wenn man sich für A entscheidet auch das Grundstück mit Haus von A verkaufen und das Geld dann für B nutzen könnte. Dann könnten wir vermutlich in der Stadt wieder alles nach unseren Wünschen machen - und die Endsituation wäre die gleiche: statt 2 vermieteten Häusern hätte man nur noch eines, aber dafür dann zusätzlich ein wertvolles Haus in der Stadt. Bliebe "nur noch" das Problem mit dem Grundstück ohne böse Überraschungen finden...

Ich weiß natürlich: am Ende ist es rein unsere Entscheidung, die wir selbst treffen müssen - aber wie würdet ihr es machen? War vielleicht sogar schonmal jemand in der gleichen Situation? Wir haben beide noch nie auf dem Land gewohnt, was für versteckte Kosten fallen hier vielleicht noch an, die man in der Stadt nicht hat?
Von der Lage her und aufgrund deines speziellen Arbeitswegs wäre ich eher für die Stadt. Da du aber nicht so oft auf Arbeit fährst und ihr das 1000m2 Grundstück schon habt und nur wenig Geld für den Umbau bräuchtet, würde ich das eventuell bevorzugen, sofern (!) ihr euch mit dem Dorf arrangieren könnt. Ich bin Stadtmensch und würde immer die Stadt vorziehen. Gerade mit Kindern! Wir leben am Stadtrand einer 600.000 Einwohner Stadt, sind damit sehr glücklich. Unabhängig vom Auto, alles fußläufig, in 30 Minuten in der City. Trotzdem relativ ruhig, sehr grün, man kennt sich im Viertel.
Wir waren gerade in Mecklenburg und haben am Bungalow das Bad saniert und waren am Ende vollkommen genervt. Für jeden Pups nochmal losfahren müssen. Für alles, was ein kleines bisschen spezieller war, mindestens 30km fahren. Für jedes Brötchen usw mind 6km. Nix für und, da entschädigt auch die Ruhe und der Sternenhimmel nicht. Aber das ist alles sehr individuell. Jede Lage ist etwas anders. Freunde von uns sind 50km raus gezogen, ich würde da nicht wohnen wollen, und sie müssen wegen der Kinder und Jobs viel fahren, aber ihnen gefällt es trotzdem.
Ihr habt ja eine überaus komfortable finanzielle Lage und könnt nach ehrlichen Präferenzen entscheiden und müsst euch nichts schönrechnen.
 
Climbee

Climbee

Für jeden Pups nochmal losfahren
Für jedes Brötchen usw mind 6km
Wer länger auf dem Land lebt, ändert seine Einkaufsgewohnheiten. Ich will jetzt nicht urteilen, was besser oder schlechter ist, aber bei guter Planung reicht es uns max. einmal pro Woche einkaufen gehen zu müssen. Semmeln hab ich in der TK, die werden zum Wochenendfrühstück frisch aufgebacken.
Man lernt vorausschauend zu leben, was ich per se nicht schlecht finde. Auch beim Besuch von Handwerkermärkten und ähnlichem, hat man meist eine ganze Latte von Projekten im Kopf und kauft jetzt nicht nur die Schrauben für Projekt A. Ich glaube gerne, daß jemand, der das nicht gewöhnt ist, verzeifelt, weil er diese Diziplin nicht beherrscht und es plötzlich nicht mal so eben nebenher geht dreimal in den Handwerkermarkt zu fahren, was man eigentlich sonst so gemacht hätte.

Ich habe 13 Jahre in der Stadt gelebt, nicht mal schlecht und auch nicht laut, aber irgendwann saß ich da auf meinem Stadtbalkon (weil ich Abends nach der Arbeit dann doch lieber ein Glas Wein auf meinem Balkon getrunken habe und nicht in eine Kneipe gegangen bin) und war genervt, weil ich nur Autos gehört habe und ich an einem lauen Sommerabend doch viel lieber Grillen hören würde. Wie gesagt: da wo ich gewohnt habe, war's nicht laut, aber so ein Grundbrummen des Stadtverkehrs, die S-Bahn etwas entfernt - das gab dann doch einen immerwährenden Geräuscheteppich.
Und immer und überall Menschen um mich rum, da kommt der kleine Autist in mir hervor: das nervt mich, ich brauch Ruhe, menschenfreie Zonen und die Möglichkeit einfach loslaufen zu können und dabei allein zu sein.

Daher für mich: nur Land!
Aus Überzeugung. Wir wohnen SEHR ländlich, außer einem Postkasten, einem Wirtshaus (noch!), einer Kirche, einen Reifenhändler und einer Werkstatt für Landmaschinen haben wir ansonsten noch 450 Einwohner. Ja, man ist auf das Auto angewiesen, aber man braucht es bei guter Planung weniger als gedacht. Wir erledigen auch vieles mit dem Radl und vor Corona bin ich zum nächsten Bahnhof geradelt und habe den Zug nach München genommen (das waren 9km - ich finde das keine nennenswerte Strecke und bei mir sind 3 relativ steile Anstiege dabei, von den Hügeln dazwischen rede ich nicht). Aktuell arbeite ich nur noch von zu Hause aus und genieße das sehr! Auch nach Corona wird es wohl bei über 50% Home Office bleiben (dafür bin ich Corona fast dankbar, das wäre vorher wohl nicht gegangen).

Ich kenne aber auch Leute, die fanden das Leben auf dem Land furchtbar und waren sehr glücklich als sie wieder in der Stadt leben konnten. Für mich nicht nachvollziehbar, aber das ist dann eben so.
Nur das Argument: man muß ja stäääändig mit dem Auto unterwegs sein - dem möchte ich widersprechen.
Man plant besser und das lernt man.
Wie gesagt: es gibt Wochen, da haben wir genug zu Hause und fahren gar nicht in die Stadt. Seit Anfang März, Coronazeit, haben wir unsere Autos vielleicht zweimal getankt.
 
Zuletzt aktualisiert 22.11.2024
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