Tiefbauer widerspricht Statiker

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Zuletzt aktualisiert 23.11.2024
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Gute Idee!

Denn Aufschütten nach unten (Verdichten) und Aufschütten nach oben sehe ich nicht als das Gleiche an ...
 
D

Doc.Schnaggls

Hallo,

ich würde auch nochmal mit dem Bodengutachter sprechen.

Selbst wenn hier nochmal ein paar Euros für ein neues (Teil-)Gutachten fällig werden sollten, wäre mir das die Sicherheit wert, dass ich nicht irgendwann mit statischen Problemen zu kämpfen habe.

Grüße,

Dirk
 
8

86bibo

Ich schätze die Ansichten von erfahrenen Tiefbauern sehr, da sie oft viel Ahnung haben und schon viele Bauten durchgeführt haben. Trotzdem sind sie keine Statiker und keine Bodengutachter und auch keine Bauingenieure. Ihre Empfehlungen beruhen aus Erfahrungswerten und gesundem Know-How. Das ist in der Regel viel wert, aber letztendlich wird dir niemand dann die Haftung dafür übernehmen, also wäre ich da sehr vorsichtig. Auch der Tiefbauer kann nicht 100%ig sagen was in 20 Jahren ist. Sandschichten sind immer etwas tricky. Grundsätzlich sind die auf Druck super belastbar und absolut unkritisch. Sobald aber Wasser ins Spiel kommt, kann es kritisch werden. Daher kann man von hier aus nicht sagen, ob dein Tiefbauer recht hat oder nicht. Letztendlich übernimmst du aber das volle Risiko, wenn du dich nicht ans Bodengutachten hältst.

Ich persönlich wundere mich auch, wie viel Bodenaustausch heutzutage gemacht wird. Ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich das letzte Mal eine Baugrube ohne Bodenaustausch von mindestens 40 cm gesehen hab. Vieles davon ist mMn erhöhte gefühlte Sicherheit oder doppelte Absicherung für den Architekten/Statiker. Trotzdem ist es in vielen Fällen finanziell eine überschaubare Größe. Der Tiefbauer freut sich darüber nur bedingt, da dies kein Posten ist, beim dem idR viel Geld zu verdienen ist und man zusätzliches Equipment auf der Baustelle benötigt (Minibagger, Verdichtunswalze, etc.).

Was mir jedoch bei euren Daten auffällt: Wenn ihr 2,1m Unterbau unter euer Haus schaufelt, hat ihr euch schon mal Gedanken über einen Keller gemacht? Kann preislich interessant sein und evtl. passt da sogar die Garage mit rein. Mir tut es immer in der Seele weh, wenn Berge teuer aufgeschüttet werden um darauf Bungalows zu bauen.
 
E

Evolith

Wir bräuchten eine weiße Wanne. Kosten würden über 50 000 Euro liegen. Ich will auch keinen Keller. Hasse die Dinger.

Bodengutachter sagt, das wegen der dritten Schicht trotzdem ausgeschachtet werden muss. Die soll teils recht Humosreich sein. Könnte man dann nicht die zweite Schicht verdichtet wieder rein könnte.
 
8

86bibo

Nein, da man aufgeschütteten Sand nicht richtig verdichten kann!
Keller war nur so eine Idee. Ich mag Keller, aber ist natürlich Geschmackssache.
Dann musst du wohl leider in den sauren Apfel beißen, außer du bringst deinen Tiefbauer dazu, das er die schriftlich versichert, dass du keinen Bodenaustausch brauchst und er im Zweifelsfall haftet ;)
 
P

Payday

Unser Statiker meint nun aber, es müsse, wie im Bodengutachten empfohlen, alles weg.

Jetzt sind wir verunsichert. Beides sind Fachmänner.
Wir werden noch andere Tiefbauer anfragen und gucken was die sagen.
natürlich sagt der statiker nach bodengutachten, weil er so ganz elegant die haftung an den bodengutachter abdrückt. und der bodengutachter drückt sich aus der haftung, weil er irgendwo ne floskel in den agb hat, womit er die schuld irgendwie den ausführenden in die tasche schiebt.
bleibt der tiefbauer, der sich im falle des falles natürlich nicht mehr an diese empfehlung erinnern kann.
es geht im schlimmsten fall um hunderttausende, da will niemand für gerade stehen. und folgerichtig wird JEDER offiziell nur das zustimmen, was irgendwer anderes schon empfohlen hat (der wiederrum die haftung anders wegdrückt).

fazit: am ende müßt ihr entscheiden, wieviel austausch ihr wollt. man sieht auch erst beim graben, welche schicht wirklich genug standkraft hat, um das haus aufzunehmen. irgendeine bohrung an 1 stelle sagt da wenig drüber aus. so wurde es bei uns auch gemacht. großer bagger legte los und sagte dann nach 5minuten 1,1meter, wo dann gewachsene erde anfing. wurde dann als bestmöglicher Untergrund eingetragen und fertig war die laube.
die wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo sehr nahe der empfehlung vom bodengutachter und etwas weiter entfernt von der empfehlung vom tiefbauer. der tiefbauer buddelt gerne ein loch 1meter tief, ist ja auch keine große herausforderung. am ende werdet ihr wohl in den sauren apfel beißen müssen, nicht das das haus am ende nicht vernünftig steht.
und nochmals: die leute haften nur auf den papier für ihre worte! jahrelange prozesse, etliche gutachter, der eigene ruin zwischendurch, keine rechtsschutzversicherung die sowas übernimmt usw... - und am ende ist der verursacher dann selber plötzlich insolvent oder der ganze quatsch landet im vergleich, wo du dann mit glück die gutachterkosten wieder drin hast. wird man dir hier anders erklären, weil einige hier genau davon leben. denn die einzige garantierten gewinner sind die gutachter und anwälte.
 
Zuletzt aktualisiert 23.11.2024
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