Tipps vor Baubeginn - Auf was dringend achten?

[exto1791]

Vielleicht machen wir uns auch zu große Gedanken, da wir alles "perfekt" machen wollen. Die Bemusterungen sind schon durch, obwohl wir noch nicht mal angefangen haben zu bauen - da gehören wir aber auch zur Ausnahme :D

Alle Kosten sind transparent dargestellt und durch viele Gespräche/Eigenrecherche ist soweit auch alles vernünftig für unsere Ansprüche geplant.

Eigentlich haben wir nur das Problem, dass wir endlich wollen, dass es los geht - deshalb wohl die Suche nach irgendetwas was man tun kann :D

Jetzt heißt es wohl abwarten, Tee trinken und darauf freuen :)

 

[bauenmk2020]

Naja, das Verfahren wie gemauert wird ist letztendlich für dich im Endzustand und Wohnwert/nutzen einer der weniger relvanten Dinge. Sieht keiner mehr und interessiert keinen am Ende.
Standfestigkeit ist in beiden Verfahren gleichermaßen gegeben. Wienerberger hat das tauchverfahren weiter in der Zulassung. Andere Hersteller nicht. So what? Da würde ich die Energie definitiv anders Nutzen ;-)

Es macht schon einen Unterschied ob der Klebemörtel komplett flächig aufgebracht wurde oder nur an den Stegen vom Poroton haftet. Schall überträgt sich in der Außenwand. Hast du nen "löchrigen" Poroton mit vielen Luftschlitzen hast du definitiv eine "vertikale Schallausbreitung" die stärker ist als wenn jede Mauerreihe mit ner (minimalen) Mörtelschicht verschlossen ist.

Allgemein gibt es Dinge da kommst du nie drauf welche Auswirkungen die haben!
Hatte vor kurzem nen Fenster konfiguriert weil ich in der Garage das selber in die Hand nehme. Die Option "Schallschutz" kostete 11EUR mehr...Gerade solche kleine Sachen werden meiner Meinung nach nicht gut kommuniziert oder du musst selber drauf kommen.
Beispiel:
Standard-Kunststoff Türe: Griff 400mm lang. Passt. Aufpreis für längeres Modell. Ne können wir später selber kaufen und ranmachen. Jetzt: nächst längerer Griff hat anderes Bohrbild. Da wir den kleinsten Griff haben können wir nichtmal ne Nummer größer nehmen ohne irgendwelche Sonderanfertigungen. In der Beratung hätte man ja sagen können: Nehmen Sie für 20EUR Aufpreis die nächste Länge, dann sind Sie später frei und können die lange Griffstange noch günstig selber nachrüsten...
Oder Wasserleitungen: Sagst du nichts intallieren Sie dir Wasserleitungen ohne Absperrhahn. Wenn ich Wasser abstellen will, muss ich Haupthahn zu drehen. Oder Außenzapfstelle: Leitung geht vom Hauswirtschaftsraum zur Außenzapfstelle und dann zur Spüle / GSP. Außenhahn abstellen? Nee geht nicht weil sonst Küche kein Wasser mehr hat! Leitungen liegen natürlich unter Estrich...

 

[allstar83]

Vielleicht Folgendes mal vorab prüfen: ob relevant

• Grundsätzliche Modellierung von Außenanlage / Anfangen von Gelände / Stützmauer / Zisterne und die zugehörigen Erdarbeiten ggfs. direkt mit Rohbauer klären und vereinbaren
• Werden Flächen gleich geschottert?
• Wer macht die Baureinigung während des Baus und Müllentsorgung?
• Kranplatz und ggfs. Straßensperrung geregelt?
• Sind die Wasserhähne frostsicher gewünscht?
• Ist eine Drainage vor z.B. Terrasse nötig?
• Energiestandard und Zuschüsse geklärt?
• Ist alles aus den Bebauungsplan klar? Falls nicht Bauamt fragen. Bei uns müssen z.B. Außenfarben genehmigt werden
• Mit Nachbarn alles geklärt mit ggfs. Lagerung von Material. Die Kollegen am Bau machen sich sonst selbst Platz ;)
• Internet und Anschlüsse mit Versorger sind klar was und wer was macht?
• Ist der Revisionsschacht auf Geländeniveau oder muss er erhöht werden?
• Gibt's falsche Freunde? Z.B. Lichteinfall bei Fenster nebenan angeordnet ggfs. besser als modern bodentief.
• Sind Dachfenster schwingbar?
• Kann Photovoltaik gelegt werden wenn Gerüst noch steht?
• Sind Sachen im Vertrag oder Angebot wirklich klar?
• ...

 

[Seven1984]

Es macht schon einen Unterschied ob der Klebemörtel komplett flächig aufgebracht wurde oder nur an den Stegen vom Poroton haftet. Schall überträgt sich in der Außenwand. Hast du nen "löchrigen" Poroton mit vielen Luftschlitzen hast du definitiv eine "vertikale Schallausbreitung" die stärker ist als wenn jede Mauerreihe mit ner (minimalen) Mörtelschicht verschlossen ist.

Wollte jetzt keine Diskussion dazu anfangen aber, der Poroton ist ja quasi löchrig gebohren da kommts auf das bisschen Mörtel mEn nicht an.
Hast du praktische Erfahrung und eine getauchte und vollflächig geklebte Wand nebeneinander gehört nachdem Innen und Außenputz aufgebracht ist und merkt einen echten Unterschied oder reden wir über theoretische Werte?

 

[11ant]

Noch dazu glaube ich, dass eine 100%-Lösung nicht existiert, bzw. für maximal zehn Jahre die 100%-Lösung sein kann. Dann ändert sich Geschmack und persönliche Bedürfnisse doch meistens nochmal massiv.

Das gehört eigentlich "angepinnt" - auf Seite 1 des Poesiealbums aller Bauherren, die sich immer noch den Konfirmationsspruch "man baut nur einmal" über die Tür schreiben. Nur wer tot ist, verändert sich nicht mehr. Nach dem Spiel ist vor dem Spiel, d.h. für Häuslebauer entweder "nach Bau kommt Umbau" oder eben - weil oftmals vernünftiger - "nach diesem Haus kommt das nächste Haus".

Ich dachte ich wäre schon ein "komplizierter" Bauherr aber aus der GU-Gruppe habe ich auch NACH dem Bau noch zahlreiche Dinge "mitgenommen" die man HÄTTE machen können. So z.B. klären ob die Poroton Steine getaucht oder gerollt werden?

Was meinst Du mit der "GU-Gruppe" ?
In der Tat erinnere ich nicht, in Bauleistungsbeschreibung´ schon´mal das Mörtelverfahren gelesen zu haben. Und ich empfehle - zum Thema "unvermeidlicher Rest von Subjektivität" schrieb ich ja gestern hier https://www.hausbau-forum.de/threads/wie-waegt-man-korrekt-zwischen-geg-und-kfw-55-40-und-40-plus-ab.38471/page-3#post-481437 schon - das Versetzen der Steine in einem geschlossenen "Mörtelbett": denn nur damit werden die Hohlkammern der Steine lagenweise unterbrochen - jedenfalls, soweit wir von den ungefüllten Ausführungen reden. Ungefüllt und in den Mörtel nur getaucht, baut man sich quasi geschoßhohe Resonanzpfeifen (längere Pfeife = tieferer Ton) - und dann wettert wieder jemand gegen die ungefüllten Steine an sich, obwohl das Problem erst in der Kombination mit dem Mörtelverfahren erzeugt wird. Ja, eigentlich wäre das wert, in den Bauleistungsbeschreibung explizit festgeschrieben zu werden. ich muß allerdings gestehen - ich schaue ja Verarbeitungsvideos wie andere Leute Krankenhausserien - daß ich bis gestern geschworen hätte, das Tauchverfahren wäre längst ausgestorben.

 

[exto1791]

@11ant - da kommt es aber doch sehr auf die persönlichen Präferenzen und Einstellungen an.

Wir bauen in unserem Heimatort (zumindest von meiner Frau) - ihr Beamtenjob liegt in dem Ort - ich arbeite im Nachbarort und habe aktuell keine Ambitionen zu wechseln. Beide Familien sind in ganz naher Umgebung und wir haben ein Traumgrundstück schön abgelegen vom "Trubel" im Neubaugebiet.

Ich bezweifel ganz ganz stark, dass wir (sofern wir uns nicht scheiden lassen und unser Leben komplett auf den Kopf stellen) noch einmal im Leben ein Haus bauen werden. Da sind wir schon sehr konservativ eingestellt. Natürlich: sag niemals nie, aber ich glaube genau aus diesem Grund gehen wir die Sache vielleicht schon nochmal anders bzw. intensiver an als manch anderer Bauherr.

Ich meine: wenn doch alles funktioniert in der Ehe, mit den Kindern, mit dem Bauort und der Family drumherum, wieso sollte ich mich verändern? Ist mir irgendwie nicht ganz klar... Heutzutage spricht jeder von Veränderungen - nicht stehen bleiben... Dadurch sehen wir immer mehr Scheidungen, keinen Standpunkt im Leben, Lotterleben, ständig wechselnde Jobs und steigende Unzufriedenheit, da man seinen Platz im Leben immer noch nicht gefunden hat...

Ehrlich gesagt will ich persönlich so wenig wie möglich "große" Veränderungen im Leben - es gibt doch nichts schöneres als Standfestigkeit und Beständigkeit (für mich zumindest) - somit ist/soll das sehr wohl das erste und letzte Haus für mich sein!! :D

Vor allem: wie schnell kommt man jemals wieder im Leben an ein vernünftiges Grundstück mit allen passenden Rahmenbedingungen?

Deswegen geben wir uns selbst auch nicht damit zufrieden wenn wir uns vielleicht selbst sagen: "Ach, das wird schon" - "kann man eh nichts machen, wenn es uns nachher nicht gefällt oder falsch läuft, dann halt beim nächsten Mal" :D