Unsicherheiten bzgl Größe, Planung an sich so weit fertig

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Zuletzt aktualisiert 08.09.2024
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Grym

Das durchschnittliche (!) amerikanische Neubau-Haus hat etwa 254qm - der Median liegt bei 234qm. Wir planen hier in Deutschland einfach zu klein.
Aber diese Erkenntnis brauchte auch ein bisschen Zeit und musste erst reifen. Ein Bau.-Ing. der selbst im Bereich Wohnbau tätig ist, hat mir das auch noch mal bestätigt. Viele Kosten sind eh fix, viele Kosten steigen nicht linear. Um etwa 10% mehr Wohnfläche zu realisieren, braucht es etwa 5% mehr Kosten für das Mauerwerk und meist gar keine zusätzlichen Kosten z.B. bei Hausanschlusskosten, Vermessung, vielen Kostenpositionen SHK/Lüftung oder Elektro oder Innentüren oder Treppe oder Haustür. Er würde immer so groß wie lt. Bebauungsplan erlaubt ist bauen - macht auf das Gesamtprojekt gesehen kostenmäßig nicht so viel aus.
 
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Grym

Neubau-Hausgroßen für "Single-Family-Homes" werden in den USA ganz normal per Census erfasst. Die berechnen auch Median und Mittelwert. Und was ein Bau.-Ing. der erstens selbst gerade gebaut hat und zweitens in dem Bereich arbeitet so von sich gibt, das bezweifel ich jetzt mal nicht zu stark. Die Aussagen sind sehr nachvollziehbar und finden sich so auch etwa in Hauspreisen wieder von größeren Anbietern.

Nur als Beispiel, bei einem bekannten Anbieter aus Rheinau-Linx bekommst du 129 qm für 219.000 EUR und 197qm für 263.000 EUR. Die 68 Mehr-QM kosten 44.000 EUR oder 647 EUR je Mehr-QM. Der Preis ist inkl.Bodenplatte, welche ja auch größer wird und inkl. MWSt.

Das ist seriös und am Marktpreis kalkuliert. Zahlreiche Haus-Kosten sind eben Fixkosten und hier in diesem Fall sind 647 EUR/qm die variablen Mehr-Kosten (inkl. Gewinn, Steuern, usw.). Zahlreiche größere Kostenblöcke entstehen mit der Ausstattung, egal ob großes oder kleines Haus. Eine schicke Eingangstür und eine freistehende Badewanne kosten in einem 129qm-Haus nicht mehr oder weniger wie in einem 197qm-Haus.
 
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Legurit

Wir hatten das für Helma und Viebrockhaus mal durchexerziert... da war es relativ linear mit der Größe. Teilweise waren große Häuser sogar überproportional teuer, wegen bestimmter Ausstattungs- und Gestaltungsmerkmale.
Material sollte logischerweise linear steigen.
Was man spart sind Rüst- und Einmalkosten wie das Gerüst, Bau-WC, Hausanschlüsse, Heizung, Sanitär etc.
Das gilt natürlich nur so lang, wie man nicht auf einmal auf die Idee kommt ein Elternbad zu bauen, weil man viel Platz hat.
Weiterhin ist natürlich fragwürdig in wie weit Mehrquadratmeter Mehrwert schaffen. 4 qm mehr in der Diele aus Verlegenheit, weil nicht anders möglich, 20 qm Bad, weil man es so macht, eine Tanzfläche im Wohnzimmer, da schlecht geplant... selbst wenn der Mehrquadratmeter nicht 1500 € mehr kostet, sondern nur 1200 € hätte man ihn sparen können.
Dazu kommt dann, dass so Riesenhäuser ohne Fassadengestaltung schnell Kartonartig wirken - Fassadengestaltung kostet dann gleich wieder deutlich mehr Geld - also auch wenig gewonnen.
 
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Grym

Ein 1-geschossiges Haus 10x10 ohne Innenwände und bei Wandstärke 37cm hat 85,68qm Wohnfläche. Die Gesamtlänge der Mauer beträgt 39,26 Meter. Ein Haus 11x10, c.p., hat 94,99qm Wohnfläche und 41,26 Meter Mauer.

Im ersten Beispiel baut man also 39,26 Meter Mauer je 85,68 qm Wohnfläche = 0,458 Meter Mauer je qm Wohnfläche.
Für 9,31 weitere qm Wohnfläche braucht man 2 Meter Mauer, das Verhältnis ist 0,215 Meter Mauer je qm Wohnfläche.

Der Meter kostet was der Meter Mauer kostet. Man hat im Fall B hat man 5,09% mehr Kosten für die Mauer und 10,87% mehr Wohnfläche.

Das ist simple Geometrie - ein Naturgesetz.

Man kann doch nicht ein kleines Haus mit Aufputz-Spülkasten ohne Badewanne mit einem großen Haus mit freistehender Badewanne und Japan-WC vergleichen und dann sagen, dass große Häuser nicht weniger kosten je qm Wohnfläche.

Der Block Haustechnik (SHK/Lüftung und Elektro) macht heutzutage bei jedem Hausbau einen Unmenge aus und dort gibt es nur wenige Positionen, welche linear mitsteigen wie etwa der qm Fußbodenheizung. Eine Gas-Therme mit WW-Speicher und Pflicht-Solar auf dem Dach sowie die Badobjekte, die Anzahl der Leitungen die zentrale Kontrollierte-Wohnraumlüftung-Anlage, die Kontrollierte-Wohnraumlüftung-Auslässe, die Anzahl der Schaltschränke, die Anzahl der Steckdosen usw. werden nicht mehr. Ebenso gibt es keinen zweiten Abwasseranschluss, keine zweite Haustür, kein weiteres Fenster wenn ich mir im Wohnzimmer einen Tanzsaal baue oder anders gesagt: Platz für die Kinder zum spielen. Ein Kamin kostet bei einem 8x8 Haus nicht mehr oder weniger als bei einem 13x10 Haus. Deswegen kann ich doch jetzt aber nicht das nackte 8x8 Haus mit dem Kamin-bestückten 13x10 Haus vergleichen und sagen, dass man sich so viel pro qm gar nicht spart.

Bei gleicher Ausstattung habe ich oben ja bereits ein Beispiel gebraucht. Der Mehr-QM kostet 647 EUR.

Der Materialbedarf steigt bei der Mauer eben linear zum Meter Mauer und der Meter Mauer steigt aber um 0,5 X wobei X die Wohnfläche ist. Der Materialbedarf Hausanschlüsse steigt linear mit der Anzahl der Häuser. Wenn die Hausanzahl 1 bleibt, dann kosten die Hausanschlüsse auch nicht mehr.
 
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Sebastian79

Kehr, posaune sowas doch nicht hier herum - nachher bauen die Leute echt noch alle groß. Wie dumm manche sind, klein zu bauen...

Aber Dummheit ist beim Menschen wie die Selbstüberschätzung - ein Naturgesetz .
 
Zuletzt aktualisiert 08.09.2024
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