unzureichende Tiefe der Rohre zu den Erdsonden?

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G

grericht

Hallo,

kurz: Vom Haus gehen beide Rohre aus dem Keller bei etwa 1,5m tiefe zum Sondenverteiler und dann halt nochmal 5m bei nur etwa 50cm Tiefe zu den 99m fiefen Bohrungen.

lang: wir haben nun die ersten beiden Winter im neuen Einfamilienhaus gut überstanden. Die Jahresarbeitszahl der Erdwärepumpe liegt alles in allem bei knapp über 4. Nicht Rekordverdächtig (weder bei der Fußbodenheizung, noch bei der Dimensionierung der Heizung wurde da vorher viel geplant) aber ich denke OK. Seit 2 Jahren denke ich aber immer wieder dran ob ich nicht einiges an Wirkungsgrad verliere weil evtl die Leitungen zu den zwei 99m Sonden sehr flach im Erdreich liegen. Ich hab es nicht auf den cm nachgemessen aber sie liegen nicht tiefer als 60cm. Da wir über der einen Leitung auch noch etwas Boden wegnehmen wollen, könnten es dort dann auch nur noch 50 cm sein.
Das ist also nichtmal richtig im Frostsicheren raum. Ich meine die Leitung wird gerade im Winter regelmäßig "gespült". Und sie friert ja auch bei 0 Grad nicht ein. Aber ich habe einfach das Gefühl, dass es nicht besonders gut sein kann, dass Sondenwasser bei etwa 9 Grad aus dem Haus zu leiten, die ersten 5m wahrscheinlich nochmal abzukühlen um dann 2*99m zu erwärmen und es dann aber auf den letzten 5 Metern nochmal abzukühlen bevor es zur Heizung geht.

Frage: hat diese flache Verlegung wahrscheinlich Einfluss auf die Jahresarbeitszahl oder sogar auf die Lebensdauer der Aanlage?

wenn ja: gibt es Möglichkeiten/Empfehlungen die Rohe auf den ersten 5m zu Isolieren oder evtl. im Erdreich darüber durch zB Porenbetonsteine zu isolieren? Oder muss ich versuchen diese nochmal freizulegen und tiefer zu verlegen?
 
A

Allthewayup

Ich ergreife mal das Wort.

normalerweise sollte der Hersteller deiner Wärmepumpe Aussagen über die notwendige Tiefe der Leitungsverlegung treffen können. Hast du dort mal freundlich angefragt? Ist denn auszuschließen dass die Leitungen nicht bereits gedämmt wurden als sie verlegt wurden? In einer Tiefe von nur 50cm sollte das ja die logische Konsequenz sein. Gibt es Fotos von der Zeit des Einbaus der Leitungen?
 
H

Harakiri

Ist nicht optimal - tiefer (>1 m) wären ungedämmte Leitungen sogar vorteilhaft, kannst ja ein bisschen was mitnehmen. Die Auswirkungen auf Jahresarbeitszahl sind aber minimal.

Die Leitungen nachträglich dämmen geht auch, wird aber etwas fummelig - die Rohre selbst kannst recht einfach mit Armaflex oder ähnliches (achte auf Erdreichzulassung) nachträglich dämmen: es gibt geschlitzte Varianten die über dem Rohr geschoben werden können (je nach dem wie dicht deine Leitungen zueinander verlegt sind). Allerdings darfst du ja kein Gewicht auf die Dämmung direkt drauflegen, denn durch Stauchen geht die Wirkung teilweise verloren. Daher werden normalerweise gedämmte Leitungen in KG-Rohre verlegt, um sie dadurch zu entkoppeln. Wird bei dir eher schwierig - allerdings gibt es auch dafür eine relativ einfache Lösung - du kannst dir eine Art Schutzverkleidung/Schacht U-förmig aus XPS-Platten um die Rohre bauen, dann kannst du Erde draufkippen.

Wurde aber nur machen, wenn du dort irgendwelche sonstige Erdarbeiten sowieso machen muss.
 
G

grericht

Ich ergreife mal das Wort.

normalerweise sollte der Hersteller deiner Wärmepumpe Aussagen über die notwendige Tiefe der Leitungsverlegung treffen können. Hast du dort mal freundlich angefragt? Ist denn auszuschließen dass die Leitungen nicht bereits gedämmt wurden als sie verlegt wurden? In einer Tiefe von nur 50cm sollte das ja die logische Konsequenz sein. Gibt es Fotos von der Zeit des Einbaus der Leitungen?
Was hat denn der Hersteller der Wärmepumpe damit zu tun wie tief die Rohre zum Sondenverteiler gehen? Dafür wird es doch Standards geben?! Der Hersteller schreibt empfielt nur den Temperaturunterschied zwischen WQein und WQaus - wie/ob das geschafft wird ist doch die Sache vom Heizungsbauer. Der hat ja meinem Tiefbauer gesagt wie er die Rohre zu den Sondenbohrungen verbuddeln soll. Wahrscheinlich hat er aber einfach gesagt, er soll die einbuddeln und deswegen sind die nicht sehr tief. Hab mal ein Bild angefügt.
Ist nicht optimal - tiefer (>1 m) wären ungedämmte Leitungen sogar vorteilhaft, kannst ja ein bisschen was mitnehmen. Die Auswirkungen auf Jahresarbeitszahl sind aber minimal.
Warum ab 1m schon vorteilhaft? Dort sind doch trotzdem noch keine 10 Grad im Winter? Reintechnisch gesehen müsste es doch günstig sein die Rohre bis zu einer Tiefe zu isolieren ab wo die Erdtemperatur wärmer als die Temperatur der Flüssigkeit ist?
Egal ... 1m hat das nie. Ich hoffe/denke es hat mehr als 50cm. Aber mehr als 70 bestimmt nicht.
Die Leitungen nachträglich dämmen geht auch, wird aber etwas fummelig - die Rohre selbst kannst recht einfach mit Armaflex oder ähnliches (achte auf Erdreichzulassung) nachträglich dämmen: es gibt geschlitzte Varianten die über dem Rohr geschoben werden können (je nach dem wie dicht deine Leitungen zueinander verlegt sind). Allerdings darfst du ja kein Gewicht auf die Dämmung direkt drauflegen, denn durch Stauchen geht die Wirkung teilweise verloren. Daher werden normalerweise gedämmte Leitungen in KG-Rohre verlegt, um sie dadurch zu entkoppeln. Wird bei dir eher schwierig - allerdings gibt es auch dafür eine relativ einfache Lösung - du kannst dir eine Art Schutzverkleidung/Schacht U-förmig aus XPS-Platten um die Rohre bauen, dann kannst du Erde draufkippen.

Wurde aber nur machen, wenn du dort irgendwelche sonstige Erdarbeiten sowieso machen muss.
Das sind super Tipps! Ich könnte mir vorstellen, dass längsseitig halbiertes KG Rohr drübergelegt doch auch ganz gut das Gewicht was drüber liegt abführen sollte?!
Aber mal schauen. Ich hatte zwar gerade nen Bagger für eine Zisterne da aber da ist das nicht mit abgefallen. ich denke das werde ich wohl dann doch noch eine Weile aushalten, bis dort wirklich baulilch etwas verändert wird.
 

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G

guckuck2

Um das Einfrieren würde ich mir keine Gedanken machen. Zum einen wegen der stätigen Umwälzung gerade im Winter, zum anderen sind die Sonden mit Sole befüllt, dh. der Gefrierpunkt ist nicht bei 0°C. Ich würde mir eher Gedanken über den Überbau der Leitungen machen und wie die Leitungen zu schützen sind. Wir haben ne Terrasse drüber ... geht alles.

Bei 1,5m würd ich mir auch keinen Kopf wegen Wärmeverlust machen. Ja du hast da wohl prizipiell recht, aber ich denke, das sind Peanuts bei ~200m Sondenlänge

Chapeau zur Sondentiefe, 2x99m für ein Einfamilienhaus ist ja mal krass. Ist die Entzugsleistung bei euch so schlecht und/oder das Haus so groß?
Bohrmeter (=Geld) lassen sich zudem sparen, indem man tiefer als 99m bohrt und nur eine Sonde führt, aber gut, ist jetzt wie es ist.
 
G

grericht

Um das Einfrieren würde ich mir keine Gedanken machen. Zum einen wegen der stätigen Umwälzung gerade im Winter, zum anderen sind die Sonden mit Sole befüllt, dh. der Gefrierpunkt ist nicht bei 0°C. Ich würde mir eher Gedanken über den Überbau der Leitungen machen und wie die Leitungen zu schützen sind. Wir haben ne Terrasse drüber ... geht alles.

Bei 1,5m würd ich mir auch keinen Kopf wegen Wärmeverlust machen. Ja du hast da wohl prizipiell recht, aber ich denke, das sind Peanuts bei ~200m Sondenlänge

Chapeau zur Sondentiefe, 2x99m für ein Einfamilienhaus ist ja mal krass. Ist die Entzugsleistung bei euch so schlecht und/oder das Haus so groß?
Bohrmeter (=Geld) lassen sich zudem sparen, indem man tiefer als 99m bohrt und nur eine Sonde führt, aber gut, ist jetzt wie es ist.
1,5m? bei mir laufen beide Rohre jeweils zu den Sonden etwa 6m und nur etwa 0,6m tief. Ums eingefrieren mache ich mir gar keine Sorgen. Selbst wenn sie nur einmal am Tag anspringen sollte oder mal zwei Wochen aus ist, werden dort nicht so schnell -10Grad für die Soleflüssigkeit erreicht. Ich denke dass passt. Mir geht es ausschließlich um die Jahresarbeitszahl. Wenn ich wüsste, dass die Heizung auch nur 2% besser arbeitet wenn die Rohre isoliert sind oder noch 30cm tiefer kommen würde ich dafür wohl nochmal nen kleinen Geldsatz in die Handnehmen. Die liegen an einer Stelle wo nichts drüber ist. Irgendwann wird dort mal gepflestert.
Der Neubau war so spontan, dass wir bei vielen Sachen kaum Zeit hatten uns vernünftig zu informieren. Hier hat das einfach der Heizungsbauer festgelegt. Wir haben 220qm beheizte Fläche. Wobei dabei der unbewohnte Keller mit beheizt und bewohnbar ist. Leben tun hier 5 Menschen auf etwa 150qm. Eigentlich wollte er uns eine 11kw Heizung einbauen und 2*99m bohren. Bei der Heizung haben wir zum glück wegen offizielem Wechsel von kfw 70 auf 55 ihn noch auf eine 8kw heizung runterreden können. Und ich bin ehrlich gesagt auch immer Fan davon lieber jezt 2 tiefe Bohrungen als dann feststellen, dass die Jahresarbeitszahl schlechter ist. Ob sich der Mehrpreis gelohnt hat kann und will ich jetzt nicht mehr durchrechnen.
 
Zuletzt aktualisiert 19.12.2024
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