Diese Einstellung finde ich schon gut, weil wenn das eigentliche Hobby eh das Haus ist und andere "Luxusunternehmungen" nicht interessieren kann man es sich klar leisten.
Aber wenn schon immer in Urlaub gefahren wurde und teure Freizeitbeschäftigung zum Leben gehörten, wird das spätestens in 5 Jahren wieder durchschlagen. Ich könnte mich nicht auf 30 Jahre oder mehr so einschränken und immer nur für die Bude sparen.
Wir zahlen momentan 1200 fürs Wohnen und sparen 1000 im Monat weg. Haus und Garten wären schön, aber wir haben wenig Eigenkapital und somit bleiben wir in Miete und sind auch sehr zufrieden damit. Super Nachbarn, super Hausmeister, schönen Gegend mit viel Natur. Wir arbeiten beide Vollzeit und sind deswegen wirklich froh wenn mal Zeit dazu ist, uns auch mal zweimal am Wochenende in den Biergarten zu setzen und etwas zu essen. Saunabesuch im Winter lassen wir uns auch wöchentlich 50 Euro kosten. Paar Wanderklamotten von Schöffel sind auch nicht billig. Und ein bis zwei Wochen Urlaub in der Sonne will ich auch nicht missen. Zwei Autos in der Garage, neue Reifen und Kundendienst für Beide, dann ist diesen Monat nix mehr drin. So ist das halt. Versicherung und Steuer im Dezember und paar schöne Geschenke dann ist das Weihnachtsgeld und die Hälfte vom Rest weg. Wo soll dann noch der tausender herkommen den ich für Zins und Tilgung zahlen müsste?? Und wir verdienen jetzt nicht schlecht. Aber um ein Haus in guter Lage zu bekommen müssten wir auch min. 350K ausgeben und dann müsste ich ca. 600 bis 700 Euro mehr ausgeben. Das wäre fast die ganze Sparleistung die wir haben. Und es kommen auch mal harte Zeiten.
Wir sparen so lange es geht und kaufen uns evtl kurz vor Pension / Rente was schönes. Wer weiss wie es bis dahin aussieht, evtl auch nur eine ETW mit 60 qm. Will ja auch dann noch das Leben geniessen und raus.
Ich würde dir vorschlagen, Grundstück kaufen, auf zehn bis fünfzehn Jahre abbezahlen und dann hast du das Geld gut investiert. In 15 Jahren kann man dann immer noch bauen oder wieder mit Gewinn verkaufen. Land wird immer teurer weil es immer weniger davon gibt.
Das Problem ist es dass ich mit dem Kind die nächsten 10-15 Jahre in einer 65m2 nicht verbringen will/werde. Zur zweit reicht es gerade so, auch noch mit dem Baby, wenn man weiß dass was besseres in Aussicht ist, aber wenn das Kind wächst dann auch nicht mehr. Die aktuellen Mieten schlagen schon so 1500€ im Monat zu Buche.
Deswegen erst in 10-15 Jahre bauen und diese 10-15 Jahren 1000-1500€ für die aktuelle Miete rausschmeissen + Grundstück abbezahlen will ich nicht/ sehe ich nicht für realistisch. Entweder Grundstück jetzt besorgen, und alles dafür tun, dass wir in 2-3 Jahren mit der Bau loslegen können, oder eben ganz von dieser Idee absehen und uns z.B. in Ruhe nach einer ETW umsehen, die wir dann grob zum aktuellen Mietpreis monatlich abbezahlen und weiter ohne drastische Einschränkungen leben können. Nur ist es dann ganz klar keine Traumimmobilie, sondern vllt vergleichbar mit unserer jetzigen 3Z Wohnung, mit dem Unterschied dass wir in die eigene Wohnung
einzahlen und dass die nicht mehr in einer begehrten City-Lage sondern eher iwo im Speckgürtel liegt.
Zugegeben, bisher hat uns nichts gefehlt – angefangen mit Designer Klamotten bis mehrere Urlaube pro Jahr, gute Autos und genug Zeit/Geld fürs Hobby. Selbst danach blieb was übrig, auch wenn nicht viel. Nach unserer Haushaltsrechnung müssen wir auch auf nicht alles verzichten – vllt werden es statt wöchentlich schön essen gehen 1,2 mal im Monat essen gehen. Oder eben kein 300€ Kleid jeden Monat, sondern erst im Schlussverkauf. Jeder hat tatsächlich unterschiedliche Ansprüche. So wie irgendwo oben geschrieben, würden wir im Alptraum nicht leben wollen, manche werden es abgehoben finden, dafür Lügen wir uns Selbst zumindest nicht an. So ein krasses Sparen muss aber auch nicht sein, meiner Rechnung nach, nachdem wir unseren Haushaltsplan angeschaut haben. Und selbst wenn, dann schaue ich lieber wie ich ans mehr Geld komme anstatt wie ich mir jeden Wunsch abschlage. Die Optionen sind da: Vollzeit anstatt TZ arbeiten, Job wechseln, die Selbstständigkeit weiter aufbauen, etc. Und bis dann fahre ich die Ausgaben wo es geht runter (wie gesagt, Urlaube, Kleidung definitiv).
Wegen des Variablen Darlehens fürs Grundstück ist die Frage für uns noch offen: die für uns während der EZ bequeme monatliche Rate 600-700€ Monat wird uns wohl nix bringen. Damit haben wir in 2-3 Jahren nix abbezahlt, sprich haben dadurch nicht mehr Eigenkapital. “Nur” haben wir uns dadurch ein gutes Grundstück in der Traumlage zum günstigen Preis gesichert, unseren Lebensstil zum Guten umgestellt/ uns diszipliniert und (angenommen, aber auch höchstwahrscheinlich) unser Einkommen gesteigert. Ob das den Banken dann ausreicht, um uns Bau zu ermöglichen – da besteht z.Z. unsere größte Unsicherheit.