Wärmebedarf beim Wintergarten?

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Maddin

Ein Wintergarten hat ja aufgrund seiner meist vier Außenwände (inkl. Dach) und deren deutlich geringeren Wärmedurchgangswiderstandes einen vielfachen des Wärmebedarfs eines Wohnraums mit massiven Wänden. Daher soll aus energetischen Gründen ein Wintergarten ja auch unbeheizt sein.

Kann man überschlägig sagen, welchen Wärmebedarf ein Holz-Aluminium-Wintergarten mit mit rd. 90m³ umbautem Raum hat, der unterwohnt ist?

30m²Gundfläche, rd. 41m² Pfosten-/Riegelkostruktion, 35m² Dachfläche, alles mit 1,0er Glas. Pfosten 5x12/16cm (Ecken 16x12cm), Riegel 5x10/16cm, Sparren 8x20cm, Pfette 14x34cm, alles Fichte-Brettschichtholz.

Ganz lieben Dank für ne kurze Info, wie viel höher der Heizenergiebedarf ist gegenüber einem vgl. großen Wohnzimmer im Alt- / Neubaustandard?
 
S

Sebastian

Kennt sich sicher keiner aus damit. Jedenfalls keiner der es gelesen hat, dazu zähle ich mich auch.


Gruß und hoffe dir wird geholfen, falls du dir nicht schon Rat im Baumarkt oder Fachhandel geholt hast !?
 
M

Maddin

Hallo Sebastian,

herzlichen Dank für deine Antwort. Leider habe ich auf keines meiner Postings hier im Hausbau-Forum bisher eine Antwort bekommen...Schade.. Meine Fragen passen wohl nicht so optimal hier rein... ein Versuch war es wert. Kennst du ein gutes Forum für Wintergärten und für Bauphysik?

Ich habe den Wintergarten mal rechnen lassen. Demnach benötigt er bei angenommenen -12°C Außentemperatur und 20°C Raumtemperatur eine Heizleistung von 2800 Watt, zzgl. Wiederaufheizzuschlag für gelegentlich beheizte Räume. Somit liegt die Heizlast rd. 3x so hoch wie ein Raum in einem ungedämmten Altbau.

Naja, beheizbar bedeutet ja nicht ständig beheizt...

Viele Grüße

Maddin
 
S

Sebastian

Hi Maddin

ich denke nicht, dass du hier falsch bist. Es gibt hier wahrscheinlich nur keinen, der das gleiche Problem hat oder/und sich damit auskennt.

Ein anderes Forum kann ich dir nicht nennen, ich hab mich nur hier angemeldet.

Wollt nur anregen, deinen Beitrag noch mal zu lesen, vielleicht findet sich ja doch jemand.


Gruß
 
S

Spenke

zu Wärmebedarf beim Wintergarten?

Hallo Maddin,

- oft wird der Unterschied zwischen zu installierender HeizLeistung (orientiert am Maximalbedarf, ohne solare Gewinne, Außentemperatur -14 bis -16 ° je nach Ortslage) und dem Heizenergiebedarf/-verbrauch verwischt. Der beheizte Wintergarten ist nicht a priori ein "Energiefresser" im Vergleich zu einem massiv gebauten Raum. Das gilt zwar in der Spitzenlastzeit, z.B. Silvesterfeier, -20° Außentemperatur.
Ich habe bereits bei strahlendem Sonnenschein im Januar, - 10°C Außentemperatur schon im Hemd, ohne Heizung mit Familie im Wintergarten Kaffee getrunken.
Unter Berücksichtigung der solaren Gewinne, einer drastischen Verkürzung der Heiztage bzw. Heizstunden kommt sogar bezogen auf die Nutzfläche des Hauses ein Gewinn heraus, ganz besonders dann, wenn man in kalten Winter-Nächten die Türen zum Wohnzimmer schließen kann.
Genauere Rechnungen hat z. B. Prof. Marquardt (Buxtehude) im Internet und in der Fachpresse veröffentlicht.
Selbstverständlich kann man den Spitzenbedarf für Ihren Wintergarten ausrechnen. Beachten Sie aber bitte, daß es bei einer wintergartenspezifischen Heizung auch auf die Anordnung ankommt (Wärmequelle an die kältesten Stellen und nicht dort, wo der Heizungsbauer gerade das nächstliegende Rohr findet) und für den Spitzenleistungsfall auch die nötige Dimensionierung (ca. 300-350 W/m² Nutzfläche) und daß die Scheiben eine gute Luftzirkulation brauchen, damit sie nach Beschlagen durch schnelle Temperatur-/Luftfeuchtigkeits-Änderungen auch schnell wieder trocknen. Sie können natürlich auch von vornherein darauf verzichten, bei niedrigen Außentemperaturen die Nächte im Wintergarten zu verbringen, dann reicht eine geringere Heizleistung. Aber dann nicht später, wenn Sie diese Entscheidung vergessen haben, auf den Wintergartenbauer oder den Heizungsbauer schimpfen, wenn der Glaskasten nicht warm wird.

Viel Spaß bei der Planung-noch mehr am fertigen Wintergarten!

Spenke
 
M

Maddin

Hallo Spenke,

herzlichen Dank für den Link. Der Wintergarten steht schon ein paar Jahre und Ihre Erfahrung kann ich nur bestätigen. Hat schon irgendwas, wenn man im T-Shirt am Kaffeetisch sitzt, wenn draußen bei -10°/-15° die Leute im dicken Wintermantel durch den Schnee stapfen...

Aber genau für die von Ihnen beschrieben Fälle (Ostern, Weihnachten, Silvester, Geburtstage) wollen wir die Sicherheit haben, den Wintergarten sonnenunabhängig nutzen zu können. Beheizbar heißt ja nicht "ständig beheizt" aber für diese Nutzung sind wir halt auf die Spitzenheizlast angewiesen...

Wie geschrieben, ist bei der Heizlastberechnung 2800 Watt raus gekommen, bei 30 m². Das entspricht jedoch weniger als die Hälfte, der von Ihnen angegebenen 300-350 Watt je m² ... was stimmt?

Wir haben entlang der Glasflächen Bodenkanalheizungen aber warum raten eigentlich so viele Planer zur Fußbodenheizung im Wintergarten?
 
Zuletzt aktualisiert 18.12.2024
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