Wärmepumpe für KfW55 Haus 148qm

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Danke für die Anregungen.
Ich versuche gerade, mir einiges anzulesen und zu verstehen.
Um dann entscheiden zu können.

1. Heizlast
Ich gehe mal davon aus, dass die Heizlastberechnung aus dem TGA Büro, die wir vorliegen haben, stimmt.
(Mit den für den TGA Planer bis dahin bekannten Daten)
Standard-Heizlast: 5115 W
Norm-Heizlast: 6233 W (enthält einen Aufheizzuschlag von 1118 W auf die Standardheizlast)

2. Verbesserung der Bausubstanz
Wahrscheinlich ist unsere Heizlast noch etwas geringer, denn wir haben z.B. bei der Haustür von 2-fach verglast auf 3fach verglast aufgemustert. In der TGA Planung wird von einem U-Wert für die Tür von 1,5 ausgegangen, das war vor der Aufmunterung. Jetzt haben die beiden festverglasten Seitenteile einen Ug Wert von 0,6 (Glas) und die Haustürfüllung von 0,8 (Ug).
Dann wollen wir die oberste Geschossdecke zusätzlich dämmen. Gegen den ungeheizten Dachboden (zu Abstellzwecken) haben wir auf die vorhandene Geschossdecke (Gipskarton, Dampfbremse, 20 cm Mineralwolle WLG 0,35, Fichtenbalken) noch 10 cm Mineralwolle WLG 0,35 aufgelegt, bzw. planen das. Material ist bestellt. Laut Ubakus geht der U-Wert dadurch von 0,194 auf 0,132. In der Heizlastberechnung wird ein U-Wert von 0,210 angenommen. Da sind wahrscheinlich Wärmebrücken enthalten. Die Dachbodentreppe ist ja auch noch drin. Trotzdem wird es in Zukunft weniger als die 0,210.

Bildschirmfoto 2022-12-11 um 11.49.44.png


3. Auslegung der Fußbodenheizung
An den Leitungen können wir nichts mehr verändern. Die Leitungen liegen, der Estrich ist drin.
Wir wissen nicht, wie lang die einzelnen Heizkreise sind. Die Verlegeabstände sind sehr übersichtlich. 15cm, in den Bädern etwas geringer.

Heizkreise:
EG
1 Gäste-WC
1 Hauswirtschaftsraum
1 Diele
1 Gast
3 für Allraum Küche, Essen, Wohnen

OG
1 Bad
1 Flur
1 Schlafen
1 Arbeiten
1 Kind
1 Hobby

WC und Bad haben jeweils einen elektrischen Zusatzheizkörper

4. Kälteleitungen
Außen- und Inneneinheit der Wärmepumpe sind nicht Wand an Wand geplant. (schalltechnische und grundrisstechnische Gründe)
Vom Hauswirtschaftsraum gehen Kälteleitungen im Estrich durch das Bad an die Außenwand. Das sind vielleicht insgesamt 6 m Kälteleitungen, wenn ich die Höhensprünge in der Wand und am Innengerät berücksichtige.

Aus diesem Grund ist wohl eine Monoblock Anlage nicht mehr möglich, oder?

5. Lüftung
Haben wir nicht, Fenster auf und Stoßlüften.

6. geplante Wärmepumpe
Die geplante Wärmepumpe scheint monovalent ausgelegt zu sein und irgendwie kommt der TGA Planier mit dem "Heating Solutions Navigator" auf 11kW.

Heizen.png


Heizen-Loesung.png

Von den 5,1 kW kommt er hier auf 7,48 (wie auch immer) als erforderliche Heizleistung. (Na gut, Warmwasser muss ja noch zur Heizlast dazu)
dann auf 8,31 kW als Heizleistung der Wärmepumpe bei -8,6°C als Min.Ambient (was auch immer das bedeutet)
und geht dann auf die nächste verfügbare Wärmepumpe-Größe mit 11kW bei Daikin.

Hier noch mal der Vergleich über ein Online-Tool, welches empfohlen wurde:

Bildschirmfoto 2022-12-11 um 12.48.42.png



Den Transmissionswäremtransferkoeffizienten habe ich nur in der Gebäudeenergiegesetz-Planung gefunden.
Hüllfläche und beheiztes Bruttovolumen aus der TGA-Planung entnommen.
Die 22°C sind für uns ganz muckelige Temperaturen.

6. Entscheidung?
Ich bin kein Profi, aber ich würde doch denken, dass wir mit einer 6kW Anlage gut bedient sind.
Wir können nix mehr an den Heizkreisen optimieren, deswegen wäre eine 4kW Anlage vielleicht zu knapp.
Die Daikin hat einen 180l Warmwasser Speicher.
Wir sind 3 Personen, wenn wir 1kW Warmwasserlast draufrechnen, statt der 400W, da der Speicher doch etwas knapp ist, landen wir bei knapp 5 kW.

Denke ich hier richtig, oder übersehe ich etwas?

Danke euch.
Bildschirmfoto 2022-12-11 um 11.49.44.png

Heizen.png

Heizen-Loesung.png

Bildschirmfoto 2022-12-11 um 12.48.42.png
 
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Eine gut ausgelegte Wärmepumpe und Fußbodenheizung braucht kein Schichtenspeicher. Von der Wärmepumpe direkt in die Fußbodenheizung gehen.
Die hohen Volumenstöme einer Wärmepumpe sind der problemlosen Funktion eines Schichtenspeichers nicht immer zuträglich.
ERR gehören dann natürlich demontiert.
Wie das dann zusammenhängt, und ob wir die ERR aufdrehen und an den Volumeströmen direkt einstellen, das wollen wir dann sehen, wenn alles eingebaut ist. Im Hinterkopf behalten wir das. Zumindest Flur und Diele haben bei uns gar keinen ERR, warum auch immer, da müssen wir sowieso den Volumenstrom direkt am HKV regulieren.
 
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Kälteleitung Leitungskorrekturfaktor

Braucht es bei Split-Geräten vielleicht noch einen Leitungskorrekturfaktor für die Kälteleitungen?
Die sind ja bei uns nicht so kurz wie möglich.
Ist das bei ca. 6m Kälteleitung relevant?
 
P

parcus

Daniel-Sp, ich spreche von modernen monovalten Anlagen, hier reicht eine Fußbodenheizung vom Volumen nicht aus, was auch die Hersteller angeben.
(Daikin,Panasonic,Lambda,...) Warmwasser natürlich über eine Frischwasserstation.

face26 monovalent bezieht sich auf die Wärmequelle,hier eine, daher ist der Bivalenzpunkt in unseren Breitengraden auch nicht relevant.

wp.seeker die Leitungslängen sollten zu jedem Raum in der TGA Berechnung stehen, deshalb heißt es ja Raumheizlast. D.h. die Heizlast wie die Fußbodenheizung und der hydraulische Abgleich werden zu jeden Raum ermittelt. U-Werte Innenwände,Innenraumverbünde,...

Bei einem KfW55 ist eine Lüftungsanlage pflicht, ebenso wie der BlowerDoorTest und hydraulischer Abgleich.
So schlecht können die U-Werte zur KfW55-Wärmeeinsparung auch nicht sein, wie von dir angegeben.


 
face26

face26

Daniel-Sp, ich spreche von modernen monovalten Anlagen, hier reicht eine Fußbodenheizung vom Volumen nicht aus, was auch die Hersteller angeben.
(Daikin,Panasonic,Lambda,...) Warmwasser natürlich über eine Frischwasserstation.

face26 monovalent bezieht sich auf die Wärmequelle,hier eine, daher ist der Bivalenzpunkt in unseren Breitengraden auch nicht relevant.

wp.seeker die Leitungslängen sollten zu jedem Raum in der TGA Berechnung stehen, deshalb heißt es ja Raumheizlast. D.h. die Heizlast wie die Fußbodenheizung und der hydraulische Abgleich werden zu jeden Raum ermittelt. U-Werte Innenwände,Innenraumverbünde,...

Bei einem KfW55 ist eine Lüftungsanlage pflicht, ebenso wie der BlowerDoorTest und hydraulischer Abgleich.
So schlecht können die U-Werte zur KfW55-Wärmeeinsparung auch nicht sein, wie von dir angegeben.

Also ich weiß nicht, vielleicht verstehe ich Dich einfach nicht, aber manches kann ich nicht nachvollziehen was Du schreibst.

Was für ein Volumen soll für eine monovalente Anlage nicht reichen? Es klingt bei Dir so als ob es Wärmepumpe gibt die per Herstellerdefinition monovalent sind und welche die es nicht sind.
Ich weiß, was monovalent bedeutet. Nur Du schreibst es zumindest so, dass es für mich missverständlich wäre.
Ob eine Anlage monovalent ist oder nicht, liegt nicht daran ob es ein Monoblock ist oder eine Splitanlage. Letzteren Begriff hast Du in den Raum geworfen.
Der Unterschied zwischen monovalent und bivalent besteht darin, ob ich eine oder zwei Wärmequellen habe, dass hast Du ja schon geschrieben. Natürlich findest Du in unseren Breitengraden eine ausreichend große Wärmepumpe, die Dir auch in den kalten Regionen die Heizlast voll abdeckt. Die Frage ist, ob das immer so Sinn macht. Siehst Du ja in diesem Fall hier. Wenn in der Heizlastberechnung fünf mal der Angstzuschlag einkalkuliert wird, dann kommt eine höhere Heizlast raus.
Jetzt kann ich natürlich einfach sagen ich nehme die größere Wärmepumpe. Ganz genau das ist hier passiert. Man könnte auch sagen man legt bivalent aus, dass aber einer gewissen Temperatur z.B. -10 Grad die Wärmepumpe auf dem Papier nicht mehr die Heizleistung hergibt die in der Heizlastberechnung vom Heizi rauskam. Für diesen Fall haben die Wärmepumpe eben einen Notnagel mit an Bord.
Den Heizstab. In der Praxis wird der vermutlich nie angehen. Aus genannten gründen. Falls doch, dann alle vier Jahre drei Tage oder so. Das macht den Bock eben nicht fett.
Übrigens sollte man monovalent und bivalent auch nicht verwechseln mit dem Problem, dass die Wärmepumpe ab bestimmten Minusgraden gar nicht mehr funktioniert. Das war vielleicht früher so. Ich kenne die Stories noch. Die halten sich bis heute in den Köpfen. Als wir geplant haben, hat der eine oder andere zu mir gesagt, ja und wenns mal kälter als -10Grad ist gehen die Wärmepumpen alle nicht mehr. Das ist heute natürlich nicht mehr so. Jedoch nimmt i.d.R. die maximale Heizleistung ab je tiefer die Temperaturen sind. Dafür gibts Kennlinien und Werte.
Konkretes Beispiel. Ich habe eine IDM ILM 2-7. Nach allgemeinem Verständnis würde die 7 kw Heizleistung bringen. Tut Sie auch, eigentlich sogar noch mehr, aber egal. Unter -8 Grad wirds aber langsam weniger, so dass bei unserer Auslegungstemperatur aber nur noch 5,8kw Leistung da steht. (Exakt weiß ichs nicht mehr auswendig.). Der Heizi hat was mit knapp 7 ausgerechnet (worin auch der eine oder andere Zuschlag drin war). Nach der klassichen Logik hätte die nächstgrößere Wärmepumpe genommen werden müssen. Wäre die ILM 4-13 gewesen. Ein anderer Heizi hätte uns die Größenklasse verbaut (andere Hersteller war im Angebot aber die Größe). Auf dem Papier hat unser Heizi dann bivalent ausgelegt. Und ab Temperaturen von ca. -9 Grad praktisch den Heizstab als Unterstützung reingerechnet.
Wir wohnen jetzt über 2 Jahre in dem Haus. Da wars schon kälter. Der Heizstab lief nie. Kalt wars auch nie.

Und um nochmal auf @parcus zurück zu kommen. Weiß nicht warum Du solche Behauptungen aufstellst. Und was monovalent mit welchem Volumen auch zu tun haben sollte.
Es gibt verschiedenen Hydraulikschemen. IDM z.B. hat auch welche mit Direktheizkreis (Und ist dabei nicht der einzige Hersteller). Man braucht nicht zwingend einen Puffer. Man muss natürlich richtig planen. Entweder ohne ERR oder eben mit genug nicht abgeregelten Kreisen.

Frischwasserstation ist toll, haben wir auch, aber ein "natürlich" ist eine subjektive Meinung. Notwendig ist die nicht.
Ebenso ist mir neu dass für KFW55 Lüftungsanlage Pflicht ist. Klar ist einfacher dann zu erreichen, aber gegangen ist das auch ohne, wurde das geändert?
 
Zuletzt aktualisiert 25.11.2024
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