Wärmepumpe in teilsaniertem Altbau Erfahrungen

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S

SaniererNRW123

Für alle, die mit dem Kauf und der (energetischen) Sanierung einer Bestandsimmobilie liebäugeln...

Ich habe vorgestern in einem 50 Jahre alten Haus in einer DG-Wohnung eine neue Wärmepumpe (Pana Monoblock) in Betrieb genommen - einfach an die alten Leitungen angeklemmt.

Bauzustand Grundstück. 60er Jahre
Fenster (fast) alle neu - Lieferschwierigkeiten bei zwei kleinen Gaubenfenstern
Dachschrägen (nicht so viele) vor ca. 15 Jahren mit 12cm Mineralwolle WLG 35 gedämmt
oberste Geschossdecke vor ca. 15 Jahren mit 12cm Mineralwolle gedämmt (in der Holzdecke) sowie neu mit 2x24cm Mineralwolle auf der Decke gedämmt
Heizkörper so groß wie möglich (Typ 33) neu
Außenwände noch nicht gedämmt (kommt noch nächstes Jahr)
unter der DG-Wohnung wird durch den Bewohner darunter normal geheizt - vergleichbar mit sehr guter Kellerdeckendämmung
Wärmepumpe-Leitungen noch nicht vollständig gedämmt, das folgt in den nächsten Tagen

Ergebnis: bei 0 Grad läuft die Wärmepumpe ohne zu takten mit Vorlauf 35 und Rücklauf 30 Grad für 21-22 Grad Innentemperatur (Hydraulik noch nicht so eingestellt wie berechnet, Ventile zunächst out of the box).

Fazit: Wärmepumpe funktioniert effektiv und effizient, trotz noch fehlender Außendämmung. Die bisher durchgeführten Maßnahmen haben sich ebenfalls im überschaubaren Rahmen bewegt, da viele Dinge in Eigenleistung erbracht werden konnten. Energieberater als auch Ing-Büro an Bord.
Es muss nicht immer alles komplett gemacht werden, um sich von Öl/Gas zu lösen. Und eine Hochtemperatur-Wärmepumpe ist bei überschaubarem Aufwand auch entbehrlich.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
P

Proeter

Danke für den spannenden Fallbericht!

Ein paar Fragen dazu:

Ich habe vorgestern in einem 50 Jahre alten Haus in einer DG-Wohnung eine neue Wärmepumpe (Pana Monoblock) in Betrieb genommen - einfach an die alten Leitungen angeklemmt.
Moment: Nur in der DG-Wohnung? Du hast also in einem Mehrfamilienhaus der DG-Wohnung eine eigene Heizung verpasst und das ist eine Wärmepumpe?
Damit sind spannende Fragen verbunden:
Wie wurde die Wohnung zuvor geheizt? Eigene Gasheizung oder Anschluss an Zentralheizung?
Wo hast du die Außeneinheit aufgestellt? Dies kann ja nur im/am Gemeineigentum erfolgt sein und hätte dafür einen Beschluss der Eigentümerversammlung gebraucht? Haben die da einfach mitgemacht?
Was war der Auslöser, eine einzelne Wohnung aus dem Gesamtenergiekonzept des Hauses herauszulösen?

Bauzustand Grundstück. 60er Jahre
Fenster (fast) alle neu - Lieferschwierigkeiten bei zwei kleinen Gaubenfenstern
Dachschrägen (nicht so viele) vor ca. 15 Jahren mit 12cm Mineralwolle WLG 35 gedämmt
oberste Geschossdecke vor ca. 15 Jahren mit 12cm Mineralwolle gedämmt (in der Holzdecke) sowie neu mit 2x24cm Mineralwolle auf der Decke gedämmt
Heizkörper so groß wie möglich (Typ 33) neu
Außenwände noch nicht gedämmt (kommt noch nächstes Jahr)
Dieser Punkt bringt m.E. besondere Herausforderungen. Auf welchen Wärmebedarf ist die Wärmepumpe ausgelegt?
A) Auf den Ist-Zustand (ohne Dämmung)?
B) Auf den künftigen Zustand (mit Dämmung)?

Falls A: Dann ist sie ja überdimensiondiert mit den damit verbundenen Nachteilen (höhere Investment-Kosten, schlechtere Jahresarbeitszahl als möglich)
Falls B: Was passiert, wenn es dann diesen Winter mal knackig kalt wird? Dann genügt sie nicht?

Ergebnis: bei 0 Grad läuft die Wärmepumpe ohne zu takten mit Vorlauf 35 und Rücklauf 30 Grad für 21-22 Grad Innentemperatur (Hydraulik noch nicht so eingestellt wie berechnet, Ventile zunächst out of the box).
Beeindruckende Zahlung bei der Bausubstanz!
 
S

SaniererNRW123

Moment: Nur in der DG-Wohnung? Du hast also in einem Mehrfamilienhaus der DG-Wohnung eine eigene Heizung verpasst und das ist eine Wärmepumpe?
Zweifamilienhaus. Und ja, aktuell nur in der DG Wohnung.
Wie wurde die Wohnung zuvor geheizt?
Ölheizung. Die läuft jetzt noch für das EG. Waren zwei Kreise.
Wo hast du die Außeneinheit aufgestellt? Dies kann ja nur im/am Gemeineigentum erfolgt sein und hätte dafür einen Beschluss der Eigentümerversammlung gebraucht? Haben die da einfach mitgemacht?
Gehört mir alles. Somit hat die Gemeinschaft ihr ok gegeben ;)
Was war der Auslöser, eine einzelne Wohnung aus dem Gesamtenergiekonzept des Hauses herauszulösen?
Wie gesagt, es ist ein Zweifamilienhaus, dass insgesamt saniert wird. Hätte ich vielleicht dazu sagen sollen. Mir ging es i.W. darum, dass ein Wärmepumpe ohne Komplettsanierung funktionieren kann.
Dieser Punkt bringt m.E. besondere Herausforderungen. Auf welchen Wärmebedarf ist die Wärmepumpe ausgelegt?
A) Auf den Ist-Zustand (ohne Dämmung)?
B) Auf den künftigen Zustand (mit Dämmung)?
Die Wärmepumpe ist leider überdimensioniert, aber auf den zukünftigen Zustand ausgelegt. Es ist nur eine Heizlast von gut 4,x berechnet. Die Monoblöcke liegen in der Regel bei 5. Dank Modulation aber völlig ok. Takten wird es nicht geben.
Falls A: Dann ist sie ja überdimensiondiert mit den damit verbundenen Nachteilen (höhere Investment-Kosten, schlechtere Jahresarbeitszahl als möglich)
Falls B: Was passiert, wenn es dann diesen Winter mal knackig kalt wird? Dann genügt sie nicht?
Da die Heizlastberechnung immer auf Tiefsttemperaturen ausgelegt sind, wären die Tage (wenn überhaupt vorhanden) mit Heizstab überbrückbar. Dank eigener Erfahrung kann ich das Thema aber ausschließen. Bis -15 Grad geht der Heizstab bei den bei mir vorhandenen Relationen definitiv nicht an.

Beeindruckende Zahlung bei der Bausubstanz!
Das war es, was ich mit dem Posting sagen wollte! Oben und unten dämmen + Fenster und Heizung gut auslegen lassen kann ein super weg sein, um günstig an eine Wärmepumpe-Heizung zu kommen.
 
Zuletzt aktualisiert 19.12.2024
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