Wärmepumpe in Verbindung mit Hausklimatisierung

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G

gregman22

Liebe Community,

meine Frau und ich sind dabei mit einem GU in die detaillierte Bauplanung einzutauchen.
Ein großes Anliegen unsererseits ist eine ordentliche Klimatisierung des Hauses.

Das Vorhaben hat derzeit ca. 300m2 Wohnfläche plus Keller (EG + OG + DG); KFW 55 plus Photovoltaik (Dimensionierung noch offen).

Wir sind beide vorgeschädigt, da wir >10J in Wohnungen gelebt haben, die uns im Sommer unkontrollierbar bis zu 32-35 Grad beschert haben. Das muss ein Ende haben.
Deshalb war der ursprüngliche Gedanke, dass wir von Beginn an eine Hausklimatisierung für die wichtigsten Räume mit einplanen (Einzel-Klimaanlagen). Nun weiß ich auch, dass eine Wärmepumpe auf einige Grad unter Außentemperatur herunterkühlen kann. Bei 30Grad plus im Sommer würde mir das nicht genügen.

Deshalb die Frage: Habt ihr damit Erfahrungen? Machen die Gedanken Sinn oder sagt ihr, eine ordentliche Wärmepumpe mit ihrer Kühlfunktion genügt auf jeden Fall?

Die Tatsache, dass eine Haus-Klimatisierung zusätzliches Geld kostet, ist bekannt. Nur lohnt sich der Investment?
 
A

Axolotl2022

1. Neue Häuser bleiben viel länger kühl innen, als Altbauten. Ist allerdings einmal Wärme drin, bekommst Du sie auch nur noch schwer raus.
2. Wegen 1. macht man sich bei der Hausplanung auch intensiv Gedanken über den Sonnenschutz/Verschattung.
3. Ja, eine Wärmepumpe kann kühlen. Da sie aber "nur" kühles Wasser durch die Flächenheizung leiten und nicht entfeuchtet, ist der Effekt recht gering. Warum? Weil bei einer größeren Kühlleistung / sehr niedrigen Temperaturen Tauwasser im Boden (bei der Fußbodenheizung) anfallen würde. Insofern kannst Du vielleicht 3 Grad runterkühlen. Merkbar, aber mit einer Klimaanlage absolut nicht zu vergleichen. In Verbindung mit einem gut geplanten Sonnenschutz kann das aber schon ausreichen. Das Empfinden ist allerdings individuell - manche sagen "toll", manchen sind schon 22 Grad im Haus zu viel. Die 32-35 Grad Eurer alten Wohnstätte werdet Ihr auf jeden Fall im Neubau nicht erreichen.
4. Lohnen ist relativ. Eine Heizung lohnt sich, da Du ansonsten im Winter ein Problem hast. Eine Klimaanlage lohnt finanziell natürlich nicht, aber fürs Wohlbefinden vielleicht schon ;).

Ich hoffe, die Infos helfen Dir ein wenig weiter. Ich habe bisher die Kühlfunktion meiner Wärmepumpe nicht genutzt, da es nicht zu warm war.

Wobei ich bei Eurem 7-stelligen Investment mal plakativ behaupte, dass die paar € für eine (teilweise) Klimatisierung zum Objekt passen würden.
 
G

gregman22

1. Neue Häuser bleiben viel länger kühl innen, als Altbauten. Ist allerdings einmal Wärme drin, bekommst Du sie auch nur noch schwer raus.
2. Wegen 1. macht man sich bei der Hausplanung auch intensiv Gedanken über den Sonnenschutz/Verschattung.
3. Ja, eine Wärmepumpe kann kühlen. Da sie aber "nur" kühles Wasser durch die Flächenheizung leiten und nicht entfeuchtet, ist der Effekt recht gering. Warum? Weil bei einer größeren Kühlleistung / sehr niedrigen Temperaturen Tauwasser im Boden (bei der Fußbodenheizung) anfallen würde. Insofern kannst Du vielleicht 3 Grad runterkühlen. Merkbar, aber mit einer Klimaanlage absolut nicht zu vergleichen. In Verbindung mit einem gut geplanten Sonnenschutz kann das aber schon ausreichen. Das Empfinden ist allerdings individuell - manche sagen "toll", manchen sind schon 22 Grad im Haus zu viel. Die 32-35 Grad Eurer alten Wohnstätte werdet Ihr auf jeden Fall im Neubau nicht erreichen.
4. Lohnen ist relativ. Eine Heizung lohnt sich, da Du ansonsten im Winter ein Problem hast. Eine Klimaanlage lohnt finanziell natürlich nicht, aber fürs Wohlbefinden vielleicht schon ;).

Ich hoffe, die Infos helfen Dir ein wenig weiter. Ich habe bisher die Kühlfunktion meiner Wärmepumpe nicht genutzt, da es nicht zu warm war.

Wobei ich bei Eurem 7-stelligen Investment mal plakativ behaupte, dass die paar € für eine (teilweise) Klimatisierung zum Objekt passen würden.
Das war ein wirklich toller und hilfreicher Beitrag! Vielen Dank!
 
WilderSueden

WilderSueden

Wir haben in der Firma eine Fußbodenkühlung. Ein bisschen was bringt sie, allerdings überwiegt der andere Pfusch. Bei uns ist das Problem dass die Jalousien bei jedem Windhauch hochfahren und von großen Fensterflächen zwei Schießscharten zu öffnen sind. Der Luftaustausch ist so schlecht, dass du auch an Regentagen mit 15 Grad die Temperatur nicht runter bekommst. In zwei Büros sind größere Fenster (Rettungsweg) eingebaut, da ist das viel besser

Entscheidend ist dass du ordentliche Beschattung hast damit die Hitze draußen ist und in der Lage bist bei kühleren Außentemperaturen (Abends, Nachts) eventuelle Wärme rauszulüften. Eine Gartenanlage mit viel Grün und Schatten in Hauptwindrichtung hilft auch, Hitzestau durch Terrassen nach Möglichkeit vermeiden. (In unserer aktuellen Wohnung haben wir nämlich das Problem, dass der Balkon westseitig liegt und nach Sonnenuntergang an heißen Tagen noch so viel Hitze steht dass wir darüber nicht lüften können bevor das 1-2h abgestrahlt hat.)

Die Frage ist ja, was ist für euch die gewünschte Temperatur und welche Räume würdet ihr kühlen?
 
G

gregman22

Ich vermute im allgemeinen, dass das EG weniger vom Wärmeproblem betroffen ist als OG/ DG. Deshalb wären für die Kühlung die folgenden Zimmer im Fokus: Schlafzimmer, Kinderzimmer 1&2 - im OG ; 2 Büroräume und Gästezimmer im DG ; Ggf. Fitnessraum im KG!?

Die Einliegerwohnung, die entweder als Anbau oder als separates Gebäude gebaut wird, klammere ich aus. Diese könnte man zur Not mit einer Einzel-Klimaanlage kühlen, da diese nicht konstant bewohnt sein wird.
 
lastdrop

lastdrop

Wie sich das EG erwärmt, hängt natürlich auch von der Ausrichtung des Hauses ab.

Küche/Essen/Wohnen können bei schon recht war werden, zum Einen wegen der Sonne, zum anderen weil wir dort doch einige elektrische Geräte betreiben und uns natürlich lange dort aufhalten. Würde ich auf jeden Fall in die Klimatisierung einbeziehen.
 
Zuletzt aktualisiert 19.12.2024
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