Was haltet ihr von einem Mehrgenerationenhaus? Erfahrungen/Tipps?

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Climbee

Climbee

Wir werden direkt neben meiner Mutter bauen, sehen da aber auch kein Problem. Allerdings haben wir keine Kinder.
Wir sind aber schon jetzt insgesamt familiär sehr eng "verbandelt", nicht nur wir mit meiner Mutter, sondern auch mein Bruder, dann dessen Schwiegermutter und die Eltern meines Freundes. Wir haben insgesamt eine sehr starke Familienbande und schätzen die Vorteile, kennen aber durchaus auch die Nachteile (irgendwann geht einem einer immer auf die Nerven); die Vorteile überwiegen für uns.

Hängt aber sicher auch davon ab, wie man miteinander umgeht. Wir sind alle autark und versuchen den anderen so wenig wie möglich ins Leben zu "pfuschen" und diese Toleranz ist, denke ich, entscheidend. Da kotzt sich meine Mutter eher mal bei mir aus, daß sie bei gewissen Erziehungsfragen z.B. andere Ansichten hat als mein Bruder und meine Schwägerin das handhaben. Klar ist aber: die Eltern erziehen und damit basta. Einmischen is nicht.
Aber im Falle eines Falles helfen wir uns untereinander und ohne zu Fragen. Da wir, bis auf die Schwiegermutter meines Bruders, alle innerhalb von 8km wohnen, klappt das sehr gut.

Gerade weil wir keine Kinder haben, sind wir durchaus dankbar dafür Teil eines etwas weiter gefaßten Familienclans zu sein.
 
kaho674

kaho674

Meine Schwester (50) wohnt mit ihrer Tochter in einem Haus. Tochter ist mit Kind und Mann ins OG, Schwester mit Mann ins EG. Es klappt bis jetzt ganz gut. Allerdings ist es für die junge Familie eine Gratwanderung.

Wir waren letztens zu Besuch da und ich habe ganz nebenbei dem "Opa" immer mal wieder mit dem Zaunspfahl gewunken, weil er sich permanent in die Kindererziehung einmischt und diese sogar torpediert. Alles auf die lustige Art. Als er unter dem Jubel der jungen Mutter erkennen musste, dass ich recht hatte, war er etwas eingeschnappt. Wir haben ihn natürlich ausgelacht.

Ich denke, es braucht wirklich tolerante Kinder für so ein Haus. Ich könnte es nicht und mein Mann schon gar nicht.
 
P

Payday

klingt bislang ja eher kontra mehrgenerationenhaus. sehe ich allerdings ähnlich. meine Großeltern haben lange mit meiner Tante (also deren Kind) sehr dicht zusammen gewohnt. am ende hat man sich so zerstritten, das man sich jahrezehnte lang bis zur Beerdigung gar nicht mehr sah.
so ein Haus mag funktionieren, wenn beide Parteien eher die introvertierten Typen sind. aber spätestens wenn opa stirbt, wird euch Oma auf der hacke sitzen. hinzu kommen die ganzen "pflichten", die irgendwann aufgedrückt werden. einkaufen, putzen, jeden Abend kommt Oma vorbei, sie kommt ohne klopfen rein usw...

als junge Familie macht so ein Haus eigentlich nur aus 1 Grund wirklich Sinn: die älteren bringen das Geld mit, damit die Sache klappt. wenn man sowas baut, dann auf jeden fall so, das man einen teil auch vermieten könnte.
 
Climbee

Climbee

Auch das ist typabhängig. Bei uns ist Opa schon tot, das bedeutet aber nicht, daß meine Mutter uns ständig auf der Matte steht. Klar werden wir Pflichten übernehmen müssen, je älter meine Mutter wird.
Aber das müssen wir jetzt auch schon. Der Unterschied ist nur: jetzt müssen wir extra hin fahren.

Für mich ist das schon ein Teil des Generationenvertrages: als ich klein und hilflos war, haben mir meine Eltern geholfen groß und stark zu werden. Wenn meine Eltern, also jetzt nur noch meine Mutter, alt und schwach und damit hilflos wird, bin einfach ich (und mein Bruder und mein Freund unterstützt auch) dran.
Ehrlich gesagt finde ich es erbärmlich, wenn man dazu nicht bereit ist. Ich finde das selbstverständlich.
 
C

Caidori

Wir haben ja auch ein Mehrgenerationen Haus, sind ja Anfang März ins neue Haus gezogen wo jeder seine eigene Wohnung hat - was angenehm ^^

Mal als kleiner Einblick: Mein Vater war vor 5 Jahren spontan wieder bei uns eingezogen, er hatte im alten Haus oben das Kinderzimmer von unserem Sohn, den kleinen Flur mit Küche und den Anbau auf dem Balkon und das obere Bad war für ihn. Das ging so, man arrangierte sich irgendwie, nicht perfekt aber ok.
Dann begann der Bau vom neuen Haus, dazu musste vom alten Haus das untere Bad mit dem Anbau auf dem Balkon abgerissen werden.
Was haben wir geflucht ^^ nur noch das obere Bad für alle, oben stand alles voll weil mal eben 2 Große Räume fehlten - 1 für uns, 1 für meinen Vater ....

Zum Glück sind wir jetzt im neuen Haus, die beiden Wohnungen sind getrennt voneinander, der Hauswirtschaftsraum ist als Durchgangsraum geplant, ist aber faktisch unserer und solange es nicht nötig ist durch Krankheit oä gehen wir außen rum und klingeln und mein Vater genau so.

Wir konnten uns im alten Haus behelfen und nachher war es eben für den Übergang, jetzt ist es super, weil jeder seinen Bereich hat, das ist für mich das wichtigste.

Mit meiner Mutter würde es nicht gehen - nach spätestens 3 Tagen gehen wir uns an den Kragen, mit Schwiegereltern schon aber die würden hier nicht hinziehen ^^ nicht mal geschenkt.

Fazit, es kann richtig gut funktionieren und gehen, aber ich denke es kommt auf die Familie an. Für unsere Jungs ist es auch toll, Opa immer "da" zu haben, da der Rest der Familie zwischen 50-400 km entfernt wohnen.
 
Zuletzt aktualisiert 26.11.2024
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