Welche Bauvorschriften machen Neubauten so teuer?

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Zuletzt aktualisiert 17.11.2024
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xMisterDx

Ich habe nicht behauptet, dass es der doppelte Aufwand wäre.
Aber es ist eben auch nicht völlig egal, ob ich 10 oder 14cm an die Fassade klebe. Ein paar Zusatzkosten entstehen dann doch.
 
K

KarstenausNRW

Die Bauvorschriften machen nicht das teure Bauen aus. Zumindest nicht direkt. Es gibt zwar, wie hier von einigen auch treffend beschrieben, Positionen, bei denen man sich an den Kopf fassen muss, aber die grundsätzlichen Bauvorschriften haben sich über viele viele Jahre nicht geändert.
Es erfolgte lediglich eine mäßige Verschärfung der energetischen Vorgaben, aber wie schon geschrieben, machen 14 oder 10cm WDVS keinen großen Preisunterschied.
Der Großteil der Teuerungen kommt einfach aufgrund gestiegener Beschaffungskosten, gestiegener Löhne und des üblichen Angebot und Nachfrage Spiels.
Und zuletzt sind es die Wünsche der Bauherren. Muss es KNX sein? Müssen es die 120x120cm Fliesen sein? Müssen es 160qm Wohnfläche für den 2-Personenhaushalt sein? Oder oder oder
 
K

KarstenausNRW

Ist aber interessanter Weise die durch die Bau- und Immobilienwirtschaft regelmäßig angeprangerte Begründung für die gestiegen Bau-/Kauf-/Miet-Kosten.
Habe ich aber auch noch nie geglaubt.
Ist ein wenig differenziert zu betrachten. Die gestiegenen Mietkosten resultieren aus den gestiegenen Baukosten. Bis auf Lagen auf dem Platten Land brauchst Du schon Neubaumieten von mindestens 12-15€/qm, damit ein Projekt wirtschaftlich ist. Im Ruhrgebiet z.B. quasi unmöglich. Deshalb dort auch eine große Wohnungsnot (nach nicht Schrott-Wohnungen).
Das Thema Bauvorschriften und politische Reglementierung betrifft eher das Thema, ob und wie gebaut werden kann. Überbordende Brandschutzvorschriften. nicht machbare Stellplatznachweise (oder für das 6-Familienhaus in der sündhaft teuren Tiefgarage), 5-6 Jahre Zeit bis ein Bebauungsplan tatsächlich steht (und bis dahin haben sich die Baukosten erhöht, so dass das Projekt nicht mehr wirtschaftlich ist), 197 Gutachten von allen möglichen Behörden usw.
Klar erhöhen diese Punkte auch die Kosten. Aber das ist nicht der große Preistreiber.

Und natürlich auch die Verfügbarkeit von Grundstücksflächen. Wenn ich sehe, dass in Metropolen z.T. 60-75% des Kaufpreises für eine Wohnung der Bodenwertanteil ist, ist schon klar, warum die Wohnung nur Baukosten all in von 4.000€ hat, aber zu 12.500€ den qm verkauft werden muss.
 
WilderSueden

WilderSueden

Ist aber interessanter Weise die durch die Bau- und Immobilienwirtschaft regelmäßig angeprangerte Begründung für die gestiegen Bau-/Kauf-/Miet-Kosten.
Wäre ja auch unpassend, auf die eigenen gestiegenen Margen zu verweisen ;)

Ein Punkt, der mir noch einfällt, jetzt wo ich heute in Konstanz bin, sind die vielen Nachverdichtungsprojekte. Sind zwar jetzt nicht unbedingt staatliche Vorschriften, aber in einer kleinen Baulücke ein Mehrfamilienhaus zu errichten, macht natürlich die Baustellenlogistik, etc. deutlich schwieriger als im Neubaugebiet mit viel Platz. Und in so Baulücken finden sich dann auch häufig irgendwelche Vorschriften, um das in die Umgebung einzupassen. Nachverdichtet ist dann natürlich auch nicht mehr viel mit oberirdischen Parkplätzen, da wird gleich die Tiefgarage fällig. Und unter der Erde bauen ist ja die letzten Jahre ziemlich teuer geworden, wie wir aus den Kellerdiskussionen wissen.
 
Tassimat

Tassimat

Ist aber interessanter Weise die durch die Bau- und Immobilienwirtschaft regelmäßig angeprangerte Begründung für die gestiegen Bau-/Kauf-/Miet-Kosten.
Habe ich aber auch noch nie geglaubt.
Wie gesagt bezieht sich das nicht auf Einfamilienhäuser.

Ein Beispiel:
In meiner Nachbarschaft sollen 4-stöckige Mehrfamilienhäuser gebaut werden, das zieht sich schon über 10 Jahre hin.
Aktuell liegen wieder Pläne aus und Anwohner haben sich formiert um Einsprüche zu erheben.
Sowas treibt Kosten immens in die Höhe.
 
Zuletzt aktualisiert 17.11.2024
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