welchen Energiestandard bauen

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B

Bauexperte

@all

Ich habe heute endlich 'schriftlich' Antwort von der KFW Bankengruppe erhalten und möchte euch diese nicht verschweigen.

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Gerne informieren wir Sie über unsere Produktbedingungen bezüglich unabhängiger Sachverständiger im Produkt "Energieeffizient Bauen". Diese gelten für alle KfW-Effizienzhaus-Standards.

Der Sachverständige ist für das Bauvorhaben wirtschaftlich unabhängig zu beauftragen. Neben einer Beratung, Planung und Baubegleitung für das Vorhaben darf der Sachverständige weder in einem Inhaber-, Gesellschafts- oder Beschäftigungsverhältnis zu den bauausführenden Unternehmen oder Lieferanten stehen noch Lieferungen oder Leistungen vermitteln.

Nicht unter diese Regelung fallen:

- beim Antragsteller oder Verkäufer (z. B. Bauträger) von neuen Wohneinheiten angestellte Sachverständige
- angestellte Sachverständige von Bau- oder Handwerksunternehmen (z. B. Fertighausbauer), deren Produkte und Leistungen nach einer Gütesicherung definiert und überwacht werden.

Freundliche Grüße
KfW



Also, nicht wirklich etwas Neues. Eine weitere Antwort steht noch aus; hier warte ich auf Nachricht unseres Fachmannes in Sachen Energieeffizienz.

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
T

Tichu78

Ich äußere mich zur Fragestellung vom Beginn des Threads:

Wir haben 2014 massiv gebaut und uns für den KfW70-Standard entschieden. Der Aufwand hierfür war relativ gering, weitere Maßnahmen wären in Relation zu den Einsparungen (Energie/Zinsniveau) bei uns niemals rentabel gewesen. So haben wir jetzt ein toll gedämmtes Haus zu einem vernünftigen Preis.
Als Heizsystem haben wir uns gegen die überall getypte Luft-Wasser-Wärmepumpe* entschieden und eine konventionelle Gasheizung eingebaut. Außerdem haben wir als Primärenergiequelle für Heizung und Warmwasser Vakuumröhrenkollektoren auf dem Dach, die sind so effektiv, dass sie selbst im Winter bei bedecktem Himmel beinahe allein das Wasser geheizt kriegen.
Alles in allem haben wir uns also für das m. E. beste Preis-Leistungs-Verhältnis entschieden. Mal sehen, was wir nach dem ersten kompletten Jahr für Kosten haben werden.

________________
*Die ganzen Gründe dagegen würden jetzt den Rahmen sprengen, ist ja hier auch nicht das Thema.
Jaja, die liebe Theorie
Das Problem an deiner Denkweise ist folgendes:
Du hast Haus A gebaut und über Haus B (schlechter) und Haus C (besser) nachgedacht. Ich nehme mal an Haus A verursacht Kosten von 1000EUR im Jahr. Woher willst du wissen was Haus B und Haus C für Kosten verursachen? ...800? 1200? Und wie schon bemerkt wurde ist der Sprung von 100% auf 80% günstiger als von 70% auf 60%. Also wo ist die goldene Grenze für den Bauherren mit x Bewohner im Ort y mit dem Budget z und seinen Gewohnheiten?
Außerdem hast du vermutlich nicht den Aufwand betrieben Haus B genauso berechnen zu lassen wie Haus A es letztendlich geworden ist (und wirst du auch nicht mehr tun....der Preis ist eh schon wieder veraltet). Und wer hat schon Interesse sich selbst zu beweisen, daß er einen Denkfehler oder Rechenfehler gemacht hat? Was sagt denn dein Energieausweis und was wird die Realität sein?

Für mich ist das nicht wirklich nachvollziehbar und in der Rechnung sind sicherlich einige Rechenfehler zu finden. ach ja, was gerne vergessen wird sind die Folgekosten und Zinsen die entstehen (zb bei Kontrollierte-Wohnraumlüftung leicht zu erkennen).

Wichtig finde ich über die Möglichkeiten nachzudenken und beim Rechnen aufzupassen, denn jeder rechnet anders!!! Der Energieberater rechnet mit anderen Zahlen als der Bänker oder der Verkäufer für die Luftwärmepumpe,Kontrollierte-Wohnraumlüftung oder was auch immer. Nur wer rechnet richtig? Meine Vermutung ... keiner! Denn die Basis der Berechnung sind Zahlen, die in der Zukunft liegen und wer kann die schon wahrsagen? Wenn man dann die Entscheidung getroffen hat ist es eh Schnee von gestern

So nun zu meiner Entscheidung und Begründung
  • Energieeinsparverordnung 2014 ist Pflicht, also ist das erst mal die Referenz
  • Wir bauen nicht nach KfW Standard, weil ich nicht weiß wie ich in 10 Jahren refinanzieren muss und ich vorgeschrieben bekomme den Standard zu erfüllen (wie auch immer). In dieses Korsett möchte ich mich nicht pressen lassen. Ist mir egal ob ich 71% oder 69% erreiche. Wir finanzieren voll, klare Kosten, geringes Risiko. Ja ist teurer, können und wollen wir uns leisten.
  • Luftwärmepumpe mit Wasserspeicher, da ich mich von fossilen Brennstoffen unabhängig machen möchte und die Flexibilität behalten möchte zu entschieden, ob mein Strom aus der eigenen Photovoltaik, dem Atom, Kohle oder aus welchem Kraftwerk auch immer kommt. Kann mir also den "Stromanbieter" selbst aussuchen. Ich vermute das bald Speichermöglichkeiten für Strom günstiger werden.
  • T9 36,5cm ohne zusätzliche Dämmung. Energieeinsparverordnung 2014 erreiche ich "locker". Da ich keine Zeit habe alle Möglichkeiten zu berechnen und unser Anbieter diesen Stein als "Standard" anbietet. Standard heißt für mich große Nachfrage -> günstiger Preis ... da kann ich sehr wohl auch daneben liegen! Pech
  • vermutlich ohne Bodendämmung (3000EUR Ersparnis), haben wir uns noch nicht entschieden.
  • Dachdämmung auf jeden Fall, da sollten der Kosten/Nutzen Faktor in einem sehr guten Verhältnis sein. Eigenleistungen möglich!
  • Fenster, 3fach verglast die mit sehr guten Uw und Ug Wert nicht wesentlich teurer sind
  • ohne Kontrollierte-Wohnraumlüftung, da die (Folge-)Kosten in keinem Verhältnis zu dem Investment stehen. Der eigentliche Nutzen eine Kontrollierte-Wohnraumlüftung ist mir nicht "wertvoll genug".
inwieweit sich das alle "amortisiert" weiß ich nicht. Das nachzurechnen macht keiner für mich. Daher versuche ich den Standard zu verwenden der auf dem Markt angeboten wird. "Älteres" Material wird wohl nicht wesentlich günstiger sein! Ist somit eher ein Bachgefühl so zu entscheiden.

Also die Frage "welchen Energiestandard bauen?" kann man nur selbst beantworten weil man seine finanziellen Verhältnisse, Wünsche und zukünftige Verhältnisse am Besten kennt. Macht euch also so schlau wie möglich und bastelt eure eigene Glaskugel. Umso mehr man rechnet umso sicherer wird wohl das Gefühl, daß die Entscheidung die Richtige war ... kann euch beruhigen es gibt keine falsche
 
Zuletzt aktualisiert 21.12.2024
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