Wie von KfW55 auf KfW40+ kommen?

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Zuletzt aktualisiert 27.12.2024
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T21150

T21150

Bauexperte, noch eine Frage (weil es mich interessiert). Das 55-er hat ja andere Werte....

Du meinst: HT spielt nicht die Rolle und Q_p bekomme ich ja vielleicht mit der Solar-Anlage + Puffer weit genug runter?

Denn das 40 Plus hat ja einen anderen HT-Wert, der wird ja durch die Photovoltaik Anlage nicht beeinflusst.


LG Thorsten
 
G

Grym

Doch Ht spielt eine erhebliche Rolle. Genau genommen glaube ich sogar, dass Qp mit Wärmepumpe (dank politischen Primärenergiefaktor) und Kontrollierte-Wohnraumlüftung schon erfüllt ist, aber Ht ist wahrscheinlich die Punktlandung ist und da wird es extrem schwer mit monolithischer Bauweise.

Normalerweise sollte die Wand einen U-Wert von 0,15 haben und dazu braucht es schon einen T7 oder den entsprechenden Porenbetonstein mit Lambda 0,07. Ein 0,08er mit 49cm erreicht 0,16 - d.h. dann müssten andere Bauteile das überkompensieren, was leider schwer wird, da diese z.B. auch mit Faktoren heruntergewichtet werden bzw. das Dach mit einem rechnerischen KFW40-U-Wert von 0,11 schon kaum noch Einsparpotenzial bietet.

Ich habe hin- und hergerechnet, wobei ich mittlerweile denke, dass bei monolithischer Bauweise gerade noch KFW55 wirtschaftlich vertretbar realisierbar ist und das dann nach Referenzwerten lt. technischen Merkblatt weil der pauschale WB-Ansatz schon alles kaputt macht. Die geforderten 0,035 beim WB-Zuschlag lassen sich OHNE genaue WB-Berechnung durch das Formblatt D (KFW-Wärmebrückenkurzverfahren) ebenfalls vereinfacht nachweisen. Alles ab 01.04.2016 gültig.

Berechnungen:

U-Wert Energieeinsparverordnung 2016: 0,28
KFW 55: 0,28 x 0,70 = 0,196; 0,20 lt. Referenzwerten
KFW40: 0,28 x 0,55 = 0,154; Schlechtere Werte hier müssen an anderer Stelle überkompensiert werden

WB-Zuschlag KFW40: 0,05 x 0,55 = 0,0275; Das ist mit monolithischer Bauweise m.E. erreichbar; Der hier lokal ansässige Ziegelhersteller wirbt mit 0,025 bei exakter Berechnung
 
T21150

T21150

@Grym, ein sehr wertvoller Beitrag in meiner persönlichen Wahrnehmung.

Ich steige durch das Thema noch nicht komplett durch. Bin grad dabei zu überlegen, ob ich mein Kfw70 (welches bessere Werte hat, so zwischen 70 und 55) mit Photovoltaik + Puffer runter auf KFW55 bekommen würde (langfristiger Wert Haus). Nun: Sehr wahrscheinlich nein, das bisschen Hilfs-Energien reisst es einfach nicht raus. "Politisch sinkender PEV von Strom" hin oder her. Q_p bekäme ich hin, den Rest nicht mehr (es sei denn ich würde die Dämmung noch mal neu machen, die Bodenplatte dicker ausführen + Dämmen,...). Kann ich vergessen, Substanz die wie gebaut steht, ist im Nachhinein schwer in Richtung KfW Kriterien positiv beeinflussbar, glaube ich.

Den meisten Leuten ist nicht unmittelbar klar, dass diese ganze Primär-Energie-Berechnung nach KFW von vielen Faktoren (den o. g. auch) abhängt, aber eben auch von der "Befeuerungs-Art" der Heizungsanlage.

Was meiner persönlichen Wahrnehmung nach sehr relevant ist, für die Menschen, die in dem Haus wohnen: Der Jahres-Heiz-Energiebedarf (Energieträger) = Jährliche Kosten. Der Primär-Energiebedarf ist eine abgeleitete, rechnerische (z. T. quasi-statisch festgelegte) Größe mit i. A. vom Energieträger....(und dessen zukünftige Preis-Entwicklung).

Sicher kann man in Sachen KFW Klasse Investment tätigen, der sich in der Hinsicht nicht auszahlt, wohl aber ökologisch Sinn und Spaß macht. Das muss man sich dann Leisten können. Auch hier ist die Berechnung nicht ganz so einfach......ab wann investiere ich Ökologie, nicht in meinen persönlichen Business-Case?

Dennoch, das Thema Energie und Wohnen ist für mich faszinierend und schön sowie spannend.

LG Thorsten
 
Zuletzt bearbeitet:
B

Bauexperte

Guten Abend Thorsten,

Bauexperte, noch eine Frage (weil es mich interessiert). Das 55-er hat ja andere Werte....

Du meinst: HT spielt nicht die Rolle und Q_p bekomme ich ja vielleicht mit der Solar-Anlage + Puffer weit genug runter?

Denn das 40 Plus hat ja einen anderen HT-Wert, der wird ja durch die Photovoltaik Anlage nicht beeinflusst
Ganz ehrlich? Diese Zahlenspiele interessieren mich nicht, deshalb behalte ich sie wohl auch nicht und könnte Dir deshalb nur Halbgares schreiben; was ich natürlich nicht tun werde. Wünscht einer unserer Interessenten diesbezüglich ins Detail zu gehen, geht der entsprechende Fachmann beim nächsten Termin mit.

Ich kenne Jemanden, der sich damit auskennt; das ist alles, was für mich zählt

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
B

Bauexperte

Guten Abend,

das ist die Sache mit dem Fachmann und Laien.

Normalerweise sollte die Wand einen U-Wert von 0,15 haben und dazu braucht es schon einen T7 oder den entsprechenden Porenbetonstein mit Lambda 0,07.
Der Porenbeton eignet sich am Besten, da er aufgrund seiner gleichmäßigen Porosierung über eine gleichmäßige Wärmeleitfähigkeit und ein hohes Wärmespeichervermögen verfügt. Mit ihm ist eine hohe Luftdichtigkeit der Gebäudehülle gewährleistet, wodurch entsprechende Energieverluste vermieden werden.

Ich habe hin- und hergerechnet, wobei ich mittlerweile denke, dass bei monolithischer Bauweise gerade noch KFW55 wirtschaftlich vertretbar realisierbar ist
Alles ab KfW 55 zieht durchaus die berechtigte Frage der Amortisation nach sich. Es ist dabei aber völlig unerheblich, ob nach KfW 55 mittels WDVS oder monolithischer Bauweise gebaut werden soll. Die Aufpreise für beide Bauweisen sind nahezu identisch.

Es gibt seit Jahren PH monolithischer Bauweise mit 36.5er Stein; selbst als mehrgeschossiges Mehrfamilienhaus. Wer btw. ein Mehrfamilienhaus als Kapitalanlage baut, entscheidet primär anhand der ihm vorliegenden Renditeberechnung; so unwirtschaftlich, wie Du es gerade darstellen möchtest, kann es also für die Bauherren kaum sein. Das ein gut Teil dem grünen Gewissen, wie dem politischen Willen geschuldet ist, versteht sich von selbst.

Frag Tante Gurgel, wenn Du mir nicht glauben magst

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
Zuletzt aktualisiert 27.12.2024
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