Wieviel Ersparnis durch Baumaterial zum Quasi-Großhandels-Eigenkapital?

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J

Johnny82

Hallo Forum,

wir sind gerade in der Informationsbeschaffungsphase zum Thema Häusle bauen.

Heute habe ich etwas zu Mitarbeiterkonditionen erfahren:
Ich arbeite seit kurzem für ein Unternehmen, das u.a. auch sehr viel mit Baustoffen handelt und ich bekomme da das Material für den Eigenkapital +x% + MwSt.
Ich habe mit der Baustoffabteilung nichts zu tun, sitze aber mit zwei Baustoffdamen quasi in einem Büro.
Heute habe ich eine mal angesprochen, wie das denn wäre, wenn ich bauen wollte etc.
Sie meinte, das wäre bei den Handwerkern kein Problem, wenn man selbst das Material besorgen würde. Es ist ja quasi 1:1 das gleiche Material, gleiche Quelle und für den Handwerker selbst wohl auch noch weniger Koordinationsaufwand. Sie sagte dann auch noch sinngemäß: "Das bring ich denen im Zweifel schon bei!" Nehmen wir das jetzt also mal als Fakt an.

Meine Mutter arbeitet im Schwarzwald bei einem Garten- und Landschaftsbauer-Bauunternehmen, das zu einem Bauunternehmen gehört, das u.a. auch Einfamilienhäuser baut. Ihr Hochbau-Chef hat für ein schlüsselfertiges Haus mit 140-160 qm rund 600.000 Euro veranschlagt.
Die Zahl haben wir jetzt aktuell mal als Orientierung im Kopf.

Auf der Garten- und Landschaftsbauer-Seite wird das Material mit XX% Aufschlag an den Kunden weiterverrechnet, nehmen wir mal an, dass es das Hochbauunternehmen auch so macht und dieser Aufschlag marktüblich ist.

X% und XX% sind mir natürlich bekannt. (Ich will nicht mysteriös wirken, sondern verhindern, dass morgen ein Handwerker bei den Kollegen steht und sagt: "Ihr verkauft das Zeug euren Mitarbeitern für XX % weniger als ihr es mir verkauft!" und einen Aufstand macht. Der eine oder andere kann sich sicher schon ausrechnen, bei welchem Unternehmen ich arbeite.)

Was gibt es alles an Material bei meinem Arbeitgeber:
Alles für den Rohbau, Fenster, Türen, Bodenbeläge, Dämmung, Farben, Putz, Gips, Treppen, Badausstattung, alles für den DachINNENausbau etc.

Ich bin mir nicht sicher, ob wir folgendes haben:
Sanitärmaterial (Rohre für Leitungswasser, Heizung etc.), Elektroinstallationsmaterial, Heizungen/Wärmepumpen.
ABER: Wir haben ein Haustechnikinstallations-Team (dreistellige Mitarbeiterzahl, also ein großes Team) für Wärme/Wasser/Luft/Strom (auch Photovoltaik), ergo sollte das Zeug auch bestellbar sein.

Was wir nicht haben:
Holz (sprich Balken) für den Dachstuhl selbst und "dekoratives" Holz, also nix was hinterher nach was aussieht, sondern nur Dachlatten und ähnliches.

So, lange Rede, jetzt zur Frage:
Gibt es einen Faktor/eine Faustregel, mit dem man schätzen könnte, wie viel günstiger das 600.000 Euro Haus denn werden würde, wenn ich das Material quasi zum Großhandels-Eigenkapital plus x % plus MwSt. bekäme?

Oder evtl. wenn das Haus 600 kostet, dann kostet der Rohbau 100 und davon sind 30% Material. So in der Art?
Und das eben auch für die anderen Gewerke.

Und dann noch eine Frage, auch wenn es dafür vermutlich noch etwas früh ist:
Was ließe sich denn circa sparen, wenn man folgendes selbst machen würde:
Streichen innen + außen
Bodenbeläge selbst legen in Schlafzimmer, 3x Kinderzimmer, Flur 1. Stock und 2. Stock, Keller (also so die "nicht-öffentlichen" Bereiche)
Dachausbau
Der Schwager ist Malermeister und macht auch Außendämmung, evtl. auch verputzen, der würde wohl auch zur Verfügung stehen zum verminderten Verrechnungssatz.

Viel hätte, wäre, wenn, ich weiß, aber Schätzwerte sind auch erstmal okay.

Wenn wir im Schwarzwald bauen würden, dann hätte ich:
nicht die Einkaufskonditionen
nur einen Schwager mit 10 Daumen in der Nähe
dafür einen Freund, der ggf. den Elektrokram machen könnte
einen Bekannten für Gas-Wasser-Schwimmbadtechnik
ggf. wären die Außenanlagen günstiger über die Kollegen der Mutter

Auf Grund der Entfernung könnte ich in Eigenleistung höchstens innen streichen und die Böden dort legen, wo man erstmal keinen braucht (also überschaubar) und später dann das Dach innen ausbauen. Also quasi komplett schlüsselfertig.

Diese Unterschiede versuche ich irgendwie in einen Betrag umzurechnen bzw. mir vorstellbar zu machen.

Danke für eure Einschätzungen!
 
H

HilfeHilfe

Hallo,

die Handwerker verdienen auch am Material in dem Sie etwas aufschlagen. Sie übernehmen ja die Garantie gegenüber Dir. Zunächst mal musst du Handwerker finden die nur Lohnarbeit machen und da nichts aufschlagen.

Ich glaube es lohnt sich nicht es sei denn der Handwerker ist unmittelbar Familie
 
B

Benutzer200

So, lange Rede, jetzt zur Frage:
Gibt es einen Faktor/eine Faustregel, mit dem man schätzen könnte, wie viel günstiger das 600.000 Euro Haus denn werden würde, wenn ich das Material quasi zum Großhandels-Eigenkapital plus x % plus MwSt. bekäme?
Gehe mal davon aus, dass Du am Ende so gut wie gar nichts sparst. Denn der Handwerker wird sich nur ungerne eine Verdienstquelle nehmen lassen - und Aufwand ist die Bestellung von Material nicht. Er wird also einen kleinen Aufpreis auf seine Handwerkerleistung nehmen. Er muss ja auch Garantie für fremdes Material geben.
Was ließe sich denn circa sparen, wenn man folgendes selbst machen würde:
Streichen innen + außen
Bodenbeläge selbst legen in Schlafzimmer, 3x Kinderzimmer, Flur 1. Stock und 2. Stock, Keller (also so die "nicht-öffentlichen" Bereiche)
Dachausbau
Der Schwager ist Malermeister und macht auch Außendämmung, evtl. auch verputzen, der würde wohl auch zur Verfügung stehen zum verminderten Verrechnungssatz.
Kommt darauf an, was genau gemacht wird. 120*120 Fliesen legen ist ne andere (preisliche) Hausnummer, als Laminat zu klicken. Zeitlich legst Du drauf, finanziell sparst Du vielleicht T€ 10.
 
S

Sparfuchs77

Solange man das +X% nicht kennt, kann dir auch keiner sagen was du sparen KÖNNTEST. Ohne irgendwelche Angaben zum Projekt / Material kann dir auch keiner sagen was du bei Malern und co. sparen könntest. Ist alles Quatsch so.

Zusätzlich: Ich glaube kaum das du für den kompletten Hausbau Handwerker findest die dein Material verbauen, auf ihren Anteil beim Material verzichten, nur für Lohnkosten das bei dir verbauen und dann noch Gewährleistung geben. Dazu noch das Theater wenn mit dem Material was ist... wer hats kaputt gemacht, wer kümmert sich bei Mängeln, ist die Verarbeitung oder das Material Schuld. Da lässt sich doch kein seriöser Handwerker drauf ein.
Das macht vielleicht mal einer mit wenn man den gut kennt.

Die meisten anderen lassen dich bei solchen Konditionen abtreten. Ist ja nicht so als wären die Bücher leer und die Handwerker sind auf so einen Auftrag angewiesen. Leben und leben lassen.

Wenn du richtig sparen willst dann kaufe das Material zu deinen Konditionen und mach selber soviel wie geht! EL spart Geld. Alles andere ist ein Garant für sehr viel Ärger.
 
D

driver55

Überschrift müsste eher lauten, „Ein Schwabe baut im Schwarzwald“. :D
mal ernsthaft, die x und xx kennst doch nur du und reine Dienstleister als Handwerker wird‘s kaum geben.
(Du bringst dann auch das Öl für den Ölwechsel mit in die Werkstatt? Die Genossen gibt’s ja wirklich.)
 
PhiIipp

PhiIipp

Ich gehe auch davon aus, dass du nichts sparen wirst.
Ist das selbe ja beim Thema Badausstattung und Elektrokomponenten wie Schalter o.ä.. Die sind online alle sehr viel günstiger zu bekommen. Teilweise bekommst du die gleiche Ware dort günstiger als der Installateur sie zum Eigenkapital vom Lieferanten bekommt. Das klingt zuerst komisch, ist aber eigentlich logisch, denn die Großhändler bietet ja eine Dienstleistung in der Form, dass der Unternehmer am Ende kaum noch ein Lager benötigt.
Der Unternehmer bekommt Rabatte vom Großhändler. Je größer sein Jahresumsatz, desto besser sein Rabatt, bzw. Verhandlungsspielraum.
Der Installateur haut, wie gesagt nochmal was auf das Material, denn er muss es ja auch disponieren und hat interne Kosten. Außerdem profitierst du als Kunde ja auch von seinen Geschäftsbeziehungen. Das darf der sich auch bezahlen lassen.
Deshalb wirst du so gut wie keine Installateure finden, denen du das Material beistellen kannst. Das machen nur die, die auch keine Rechnung brauchen.

Am Ende, wenn du das Material bestellst, hat er ja nicht einmal weniger Aufwand. Denn er muss dir ja sagen was er braucht. Er muss dir sagen wann er es braucht. Ah. Material XY ist momentan nicht lieferbar. Soll anstatt dessen XY.2 verwendet werden. Ja. Hm. Viel Spaß beim hin und hertelefonieren.

Wie die anderen schon sagten: Du wirst unterm Strich voraussichtlich nichts sparen können, wenn du _konventieonell_ bauen möchtest.
 
Zuletzt aktualisiert 23.11.2024
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