Zeitschiene Hausplanung

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Zuletzt aktualisiert 24.12.2024
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11ant

11ant

Habt ihr eins der beiden Bücher schon mal gelesen?
Nein, beide nicht. Das wäre auch sehr unwahrscheinlich: Hausbau ist ein populäres und emotionales Thema. Jeder, der baut, will sich informieren. Da muß man viel wissen, da kann man viel falsch machen. Daher gibt es eben auch zigtausenddrölf Autoren, die einem in ihren "Handbüchern mit sieben Siegeln" Aufklärung zu verschaffen versprechen. Selbst zum Thema "50 Tipps zur Auswahl von Ratgeberbüchern" werden sich mehrere Titel finden lassen. "Standardwerke" kenne ich keines (der "Neufert" zum Beispiel ist für Architekten gedacht).

Heinze verlegt ein Bauherrenhandbuch - allerdings eine Mischung aus Sachaufklärung und Produktkatalog - das schon ewig in Bauherrenkreisen weite Verbreitung findet.

Insgesamt wird der Ozean an Ratgebern immer unüberschaubarer. Je mehr man liest, desto mehr überschneidet sich - aber immer noch ohne Garantie, daß alle zusammen nun endlich nichts ausgelassen haben.

Man kann auch nicht alles wissen. Setzt dort aktiv Eure Schwerpunkte. Und informiert Euch dann über diese Aspekte (oder Anbieter etc.). Es macht wenig Sinn, beispielsweise wenn man sich über die Bauweise noch nicht im klaren ist, sich speziell über Fertighäuser zu informieren, wenn man nachher doch massiv baut. Oder wenn man verputzt, kann man sich das Klinker- und Verblenderriemchen-Wissen sparen.

Für Laien, die ein erstes Mal bauen (und auch nur einmal bauen wollen) sind Ratgeber, die selber in dieser Situation sind, auch die "nützlichsten" Ratgeber. Also schaut nach Baublogs im Internet. Schaut, welche dieser Bauherren zu Euch passen (d.h. in Alter, Kinderzahl, Hausgröße und -Standard, Lebenseinstellung). Damit blendet Ihr die Fantastilliarden nicht auf Eure Verhältnisse übertragbarer Informationen schon´mal aus. Ich persönlich würde bei den Baublogs ein bißchen auch darauf achten, daß man sich das gebaute Ergebnis auch mal live ansehen kann. Also beispielsweise nicht das Haus von Karsten (Nordlys): am anderen Ende von Deutschland, und in einer anderen Lebensphase gebaut. Außer, Ihr wißt: ein Bungalow mit 120 qm soll es sein. Dann könnte sich der Weg lohnen. Aber sein Unternehmer baut wiederum nicht in Bayern. Insofern also nur zur Inspiration.

Andererseits habe ich ein bisschen Sorge, dass wir uns dann in Kleinigkeiten verzetteln.
Das gelingt, wenn man die Buchhandlung leerkauft und das ganze Zeug auch noch gründlichst durchliest, garantiert
 
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M

MIA_SAN_MIA__

Danke für den Text 11ant! Hab heute in der Bücherei einfach mal geschaut weil die Baubücher in der Nähe der Reiseführer standen
 
M

Marvinius

Wir hatten bewusst entschieden, dass wir eine Kombination von Grundrissen aus Musterhauskatalogen machen wollen. Dafür brauchst Du keinen Architekten. Du solltest Dir ein Nutzungskonzept überlegen und versuchen, die am häufigsten benutzten Wege im Haus vorherzusagen, z.B. geringer Abstand Eingang zu Küche/Speisekammer. Wichtig ist natürlich auch die Ausrichtung des Hauses und der Räume. Und nicht zu vergessen der Lichteinfall und die entsprechende Platzierung der Fenster. Architekten brauchst Du für sehr individuelle Bauten, schwierige Baugelände oder Bebauungspläne und das wird alles teuer.
Wir haben vor kurzem ein Experiment gemacht und für die Planung der Außenanlage einen Gartenarchitekten engagiert. Er hat uns für eine eher mäßige Ideenskizze ( prominenter Mülltonnenstellplatz, mangelhafte Berücksichtigung der Höhen) einen netten vierstelligen Betrag abgeknöpft. Wäre uns das bei der Hausplanung passiert, hätte ich den zehnfachen Betrag am Bein gehabt....
 
L

Lanini

Ich wäre vorsichtig mit Architekten, es sei denn Ihr habt ein sehr großes Budget
Ich finde nicht, dass man das so pauschalisieren kann. Ja, es gibt sicher Architekten die über Budget planen, ebenso wie es nicht transparente Hausbaufirmen gibt, die über Zusatzkosten nicht aufklären und/oder sich jede noch so kleine Aufbemusterung fürstlich bezahlen lassen. Aber trotzdem kann man nicht alle in einen Topf werfen.

Wir bauen mit Architekt und Einzelgewerksvergabe. Und das kommt uns (vermutlich, laut Kostenaufstellung anhand der tatsächlichen Angebote der ausführenden Firmen, mit denen wir zum Großteil bereits Gespräche geführt haben und schon einige "Sonderwünsche" mit eingeplant sind) ein ganzes Stück günstiger als der Bau mit einem GU/GÜ. Aktuell ist an unserem Bau der Dachdecker am Werk und wir haben bisher schon einige Rechnungen bekommen, die alle maximal die vom Architekten genannte Höhe hatten; teilweise sogar leicht darunter lagen und abzüglich Skonto sogar teilweise nochmals in vierstelliger Höhe unter der Kostenschätzung lagen. Bei Aufbemusterungen muss man sich immer im klaren sein, dass das Geld kostet. Egal ob beim Architekten oder GU/GÜ. Dann muss man sich selbst etwas bremsen und seine Wünsche in einem realistischen Rahmen halten, da kann der Architekt im Zweifelsfall nichts für, wenn man zu viel für sein Geld will. Bei uns wird es auch noch zu Aufbemusterungen kommen, insbesondere im Bereich Elektro und Sanitär. Das haben wir aber von Anfang an eingeplant und auch der Architekt hat uns darauf hingewiesen, dass wir hier bitte mit höheren Kosten rechnen sollen. Hierfür werden wir dann aber einen angemessenen Betrag bei dem Elektriker/Sanitärinstallateur unserer Wahl zahlen und keine überzogenen Aufbemusterungspreise eines GU/GÜ, wie das ja leider nicht selten ist.

Unser Architekt hat für die Planung einen niedrigen bis mittleren vierstelligen Betrag bekommen, für die gesamte Entwurfsplanung bis zum genehmigten Bauantrag. Für die Baubegleitung, die Vergabe und Koordinierung der Gewerke usw. bekommt er nochmals einen vierstelligen Betrag, diesmal aber etwas höher, sodass wir insgesamt (Planung + Baubegleitung) gerade so Fünfstellig werden. Das finde ich absolut okay, wenn ich sehe wie viel Arbeit er sich macht und wie sehr er sich für uns einsetzt. Und selbst mit diesen Kosten kommen wir günstiger als wenn wir mit einem GU/GÜ gebaut hätten, denn bei den dortigen Angeboten waren sämtliche Angebote ein ganzes Stück weit über unserer Kostenschätzung des Architekten (inkl. seines Honorars) und dabei waren dort noch Nichtmal kleine Sonderwünsche wie teilweise Raffstores usw. inkludiert. Auch ein GU/GÜ möchte ein Honorar für seine Planungsarbeit und die Baubetreuung, nur ist hier das Honorar nicht offen ersichtlich sondern im Hauspreis versteckt.

Ich sag nicht, dass der Bau mit einem Architekten zwingend besser oder günstiger ist. Ich sag nur, bei uns ist es so. Das kann aber anderswo wieder ganz anders aussehen, gerade in städtischen Gebieten. Aber ich verwehre mich gegen Pauschalisierungen .
 
Zuletzt aktualisiert 24.12.2024
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