Zu alt für ein Eigenheim?

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Zuletzt aktualisiert 27.11.2024
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B

Bauexperte

Guten Tag Chris,

Ich bin jetzt 27, werde dieses Jahr vermutlich noch 28.
Meine Freundin schafft es auf stattliche 27 und erreicht die 28 erst nächstes Jahr ... Nun hegen wir den Wunsch, uns ein Eigenheim aufzubauen ... Lohnt sich das in unserem Alter überhaupt noch und kann man mit unseren finanziellen Mitteln überhaupt etwas in die Richtung reißen?

Zu unseren (noch groben) Vorstellungen:

Es soll ein kleines Häuschen werden mit ca. 120-150m² Wohnfläche und einer Garage für meinen fahrbaren Untersatz. Ein Keller wäre noch das non plus ultra, aber wenn nicht, dann sammelt man wenigstens nicht so viel Pröll ;)
Draußen sollten ca. 150-200m² Grünfläche vorhanden sein, damit ich im Sommer draußen meinen Grill irgendwo hinstellen kann :)
Deine allerersten Schritte sollten Dich zum Banker Deines Vertrauens und einem unabhängigen Finanzierungsmakler führen; Versicherungen sind dieser Tage auch eine gute Anlaufstelle.

Erst wenn Du weißt, wie viel Geld Du in die Hand nehmen kannst, ist eine seriöse Entscheidung pro Neubau oder eben Sanierung einer Bestandsimmobilie möglich. Da Du Köln als Herkunftsort angegeben hast, kannst Du Dich zwischenzeitlich schon einmal mit den Preisen für Baugrund vertraut machen. Wenn Du nicht gerade im Hinterland bauen möchtest, wirst Du Dich nicht schlecht über die Preise pro Quadratmeter Bauland staunen. Gleiches gilt für die vorhandenen Verkaufsofferten in Sachen Bestandsimmobilie ;)

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
Der Da

Der Da

Meine Güte, wenn ich deine Texte lese, fühl ich mich steinalt mit meinen 34 Jahren.
Wir haben beide lange studiert, dann etwas gespart und mit 33 gebaut. Und es klappt prima. In 20 jahren gehört das Haus uns, und wir können locker noch 10-15 Jahre für die Rente ansparen.
Kinder mit mitte/anfang 30 ist doch auch kein Thema, jedenfalls biologisch. fast alle bei uns im Bekanntenkreis haben gerade erst jetzt ihre Kinder bekommen. 1-2 wollen wir auch noch nachlegen :)

Euer Gehalt ist auch ganz gut, da lässt sich was machen. Aber eben halt doch etwas abhängig vom Eigenkapital. Spart noch 1-3 Jahre, dann sieht die Welt rosiger aus, und vielleicht kommt davor auch schon das Kind, dann sieht man ja, wie man zurecht kommt.
 
G

gimli

Wie die Vorredner schon geschrieben haben ist euer Einkommen eigentlich nicht schlecht.

Wir haben im Moment wegen Elterngeld ein ähnliches Einkommen und wollen auch bald bauen.

Der größte Unsicherheitsfaktor ist bei dir sicher der Kinderwunsch. du schreibst, euer Eigenkapital würde sich um ca. 700-800 Euro verringern. Wir haben gerade Nachwuchs bekommen und ich kann dir sagen, dass deine Rechnung nicht aufgeht. Ich denke du hast hierfür einfach das Elterngeld gegen das Einkommen deiner Frau gestellt. Aber du musst beachten, dass durch ein Kind erhebliche zusätzliche Kosten auf euch zukommen werden (Kinderwagen, Maxi Cosi, wickelkommode, Kleidung, Windeln, Essen und später dann Kinderbetreuung). Ich würde im Schnitt eher mit deutlich über 1000 Euro rechnen (also Einkommensausfall und Kosten).

Weiter braucht ihr dringend Eigenkapital, zumindest genug um die Baunebenkosten zu decken, die werden nämlich i.d.R. nicht finanziert und wenn doch, dann zu sehr schlechten Konditionen. Wir haben im Moment 50.000 Euro Eigenkapital und wollen für ca. 450.000 Euro bauen, vermutlich werden wir auch lieber noch etwas sparen.

Ich denke wenn ihr noch einige Jahre warten wollt kann sich ein Bausparvertrag lohnen. So kann man sich heute schon für einen Teil der Finanzierung ein Darlehen mit den momentan sehr niedrigen Zinsen sichern und baut gleichzeitig Eigenkapital auf. Allerdings gilt es hier genau zu vergleichen, ein guter Ratgeber ist hierbei das Internet oder die Zeitschrift Finanztest etc. Aber das macht wirklich erst Sinn, wenn ihr noch 7-10 Jahre mit dem bauen warten könnt.
 
Der Da

Der Da

Wir sind gerade über das Elterngeld hinweg.... 1400 € gabs für meine Frau. Verdienst bei der neuen 50 % Stelle und Steuererklärungsklasse 5 1200 €.
Das wäre an sich Klasse, nur kostet eben die kinderbetreuung an 4 tagen die Wochen knapp 500 € monatlich, sie braucht jetzt eine Fahrkarte für die ÖfFis, oder im schlimmsten Fall ein zweites Auto.
Dann ist unser Kleiner jetzt 16 Monate alt.... und die Ansprüche steigen... die Schuhe werden dauernd zu klein, und Kinderschuhe kosten ein Vermögen :)
Ein Sandkasten muss gebaut werden etc etc.

Das gehalt meiner Frau geht im Prinzip völlig für Sie, denn sie muss in der Firma ja auch Mittagessen, und für unseren kleinen Mann drauf. Ein bisschen bleibt, aber nix, womit ich rechnen würde.

Dazu kommt noch, die derbe Steuernachzahlung, wenn man in einem jahr mal 12-14 Monate Elternzeit / geld genommen hat. Bei uns ist die Forderung knapp 3500 € Rückzahlung.
 
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C

Crusoe

Wie die Vorredner schon geschrieben haben ist euer Einkommen eigentlich nicht schlecht.

Wir haben im Moment wegen Elterngeld ein ähnliches Einkommen und wollen auch bald bauen.

Der größte Unsicherheitsfaktor ist bei dir sicher der Kinderwunsch. du schreibst, euer Eigenkapital würde sich um ca. 700-800 Euro verringern. Wir haben gerade Nachwuchs bekommen und ich kann dir sagen, dass deine Rechnung nicht aufgeht. Ich denke du hast hierfür einfach das Elterngeld gegen das Einkommen deiner Frau gestellt. Aber du musst beachten, dass durch ein Kind erhebliche zusätzliche Kosten auf euch zukommen werden (Kinderwagen, Maxi Cosi, Wickelkommode, Kleidung, Windeln, Essen und später dann Kinderbetreuung). Ich würde im Schnitt eher mit deutlich über 1000 Euro rechnen (also Einkommensausfall und Kosten).
An diese Kosten habe ich auch schon gedacht.
Ein Freund von mir ist vor ein paar Monaten versehentlich Vater geworden und die Kosten scheinen beachtlich...
Wenn sich der finanzielle Ausfall um 1000€ (oder 1200€) dreht, dann mag das ja noch schleichen.
Im Moment haben wir (dank meiner Schusseligkeit) auch nur 3000€ im Monat zur Verfügung.
Wir leben gut, es könnte aber besser sein. Unerwartete Kosten im vierstelligen Eurobereich könnten wir ohne das Eigenkapital zu nutzen nicht stemmen...
Und wenn dann das Kind krank wird, 2 Wochen im KH verbringt und ich dann in Vorleistung gehen muss (weil privat versichert, keine Ahnung ob es da eine Grenze gibt), dann sieht es ganz dunkel aus...

Weiter braucht ihr dringend Eigenkapital, zumindest genug um die Baunebenkosten zu decken, die werden nämlich i.d.R. nicht finanziert und wenn doch, dann zu sehr schlechten Konditionen. Wir haben im Moment 50.000 Euro Eigenkapital und wollen für ca. 450.000 Euro bauen, vermutlich werden wir auch lieber noch etwas sparen.
Wie ist das denn mit den "Baunebenkosten"?
Bei diesen mysteriösen Internetkreditrechnern wird nach dem Kaufpreis der Immobilie gefragt, dann nach dem Eigenkapital. Und das was einem der Rechner als Darlehen ausgibt, ist die Differenz zwischen Kaufpreis und Eigenkapital. Da fehlen ja immer noch die Baunebenkosten.
Muss ich der Bank etwa Eigenkapital vorenthalten, damit ich die Baunebenkosten selbst tragen kann oder wie verhält sich das?
Ich habe mir Mal sagen lassen, dass man mindestens 1/3 des Kaufpreises an Eigenkapital braucht, damit man sich nicht dumm und dusselig zahlt. Seht ihr das auch so und wollt auf 150.000€ Eigenkapital sparen oder setzt ihr weiter unten an?

Ich denke wenn ihr noch einige Jahre warten wollt kann sich ein Bausparvertrag lohnen. So kann man sich heute schon für einen Teil der Finanzierung ein Darlehen mit den momentan sehr niedrigen Zinsen sichern und baut gleichzeitig Eigenkapital auf. Allerdings gilt es hier genau zu vergleichen, ein guter Ratgeber ist hierbei das Internet oder die Zeitschrift Finanztest etc. Aber das macht wirklich erst Sinn, wenn ihr noch 7-10 Jahre mit dem bauen warten könnt.
Ich denke schon, dass wir noch warten können.
Ich werde mir Mal eine unabhängigen Finanzmenschen suchen und den befragen.
Von Ratgebern im Internet (nicht von Privatpersonen in einem Forum) halte ich nicht viel, Gott weiß von wem die gesponsert werden...
Ich habe da jemanden von der "Swiss Life Select" an der Hand.
Hat jemand Erfahrungen mit dem Unternehmen? Ich komme mit der Person zwar sehr gut aus, aber bei Geld hört ja bekanntlich die Freundschaft auf.

Wir sind gerade über das Elterngeld hinweg. 1400 € gabs für meine Frau. Verdienst bei der neuen 50 % Stelle und Steuererklärungsklasse 5 1200 €.
Das wäre an sich Klasse, nur kostet eben die kinderbetreuung an 4 tagen die Wochen knapp 500 € monatlich, sie braucht jetzt eine Fahrkarte für die ÖfFis, oder im schlimmsten Fall ein zweites Auto.
Dann ist unser Kleiner jetzt 16 Monate alt. Und die Ansprüche steigen... die Schuhe werden dauernd zu klein, und Kinderschuhe kosten ein Vermögen.
Ein Sandkasten muss gebaut werden etc etc.
Mit so ausufernden Kosten habe ich schon kurz Bekanntschaft gemacht.
Mein Freund, der Vater aus Versehen, hat von mir 200 Windeln (Pampers) bekommen und zwei Strampler (so Ganzkörper Dinger). Also für das Kind, nicht für ihn.
Die 40€ für die Windeln hielt ich ja noch für angemessen. Aber 20€ pro Strampler fand ich schon heftig.
Da passt der vermutlich 1-2 Monate rein (wenn überhaupt) :confused:.
Aber der Knaller waren die Kinderwagen... Da stand im "Babies'R'Us" doch tatsächlich ein Kinderwagen für 900€ (und das war kein Zehnlingswagen).

Dazu kommt noch, die derbe Steuernachzahlung, wenn man in einem Jahr mal 12-14 Monate Elternzeit / Geld genommen hat. Bei uns ist die Forderung knapp 3500 € Rückzahlung.
Bitte? Wie geht denn sowas? Kann man da nicht das Elterngeld entsprechend kürzen, damit man nicht von sowas erschlagen wird?
Da muss man ja einen Kredit für die Steuernachzahlung aufnehmen.

Aber mit sowas habe ich auch schon Bekanntschaft gemacht...
Dank des Beamtenbelastungsgesetzes (oder hieß es Bürgerentlastungsgesetz?) darf ich auch jedes Jahr um die 300€ Steuern zurückzahlen. Und das in der Ausbildung.


Das soll jetzt nicht komisch rüber kommen.
Aber warum um Himmels Willen, soll ich mir sowas wie Kinder antun, wenn man so extreme Nachteile dadurch erleidet? Und wie um alles in der Welt machen das Leute die dauerhaft auf Hartz IV angewiesen sind?
Die haben ja auch Kinder. Ich habe keine ALG / Hartz IV-Empfänger in meinem Umfeld die ich fragen kann.

Mit dem hohen Eigenkapital fürs Eigenheim kann ich leben, wenn das eben noch 7-10 Jahre dauert, bitte schön.
Aber die erheblichen Nachteile die ein Kind mit sich bringt. Ich muss meine Freundin Mal fragen, ob es nicht auch ein Hund tut.
Vielleicht ist es ja auch nur eine Modeerscheinung, da im Moment bei meiner Freundin auf Arbeit fast alle Frauen schwanger sind / gerade Kinder bekommen (und adoptiert) haben.
 
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M

milkie

Kinder und Modeerscheinung? M.m.N. gehören Kinder zum Kreislauf des Lebens (sonst gäbe es uns ja alle nicht mehr!).
Mein Leben wird durch meine Kinder bereichert und ich fühle mich in keinster Weise benachteiligt oder eingeschränkt! Lebensumstellung ja - aber dessen ist man sich ja eigentlich bewusst. Schlechter wurde mein Leben deshalb nicht!
Bei deinen Kommentaren dazu ist es allerdings wirklich fraglich, ob du dich als Vater eignest. Aber das ist off topic.

1/3 der Bausumme (inkl. Grundstück, Baunebenkosten und Einrichtung) sollte man eigentlich mindestens ansparen.

Für unvorhergesehenes sollte man einen Teil des Eigenkapital zurückhalten UND auch während der Finanzierung Rücklagen bilden.
D.h. nicht nur Rate, Nebenkosten und Lebenshaltungskosten einkalkulieren sondern auch eine nicht zu knappe Sparrate!


milkie :)
 
Zuletzt aktualisiert 27.11.2024
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