Meinst Du das so, dass quasi die größere Dichte der Mauer mit ihren Auslegern (ihr "Gewicht") den Druck nach unten so stark erhöht, dass sich das Bewegende Erdreich am unbeweglichen Teil des Bodens anpresst und festfährt?
Nein. Ich meine, daß auch für Nachbars Erde die Schwerkraft gilt. Sie wird nie allein auf Dein Grundstück zustreben, sondern immer auch abwärts. Dabei drückt sie auf den waagerechten L-Schenkel (bzw. hier die Ausleger). Dessen / deren Verbindung mit dem horizontalen Schenkel stärkt dabei wiederum diesen und "hält" ihn.
Mir ist das vom Bauleiter und einem baubegleitenden Ingenieur andersherum erläutert worden. Der malte mir folgende Skizze:
Das Phänomen, daß mit einer "Vier" in Physik auch das Gegenteil erst mal (und womöglich sogar: lange stärker) einleuchtet, kenne ich - auch von mir selbst. Die Darstellung des Ingenieurs nennt man "pseudo-logisch". Tatsächlich würde in einem so aufgebauten Versuch der waagerechte L-Schenkel nur von der schwächeren Seite belastet, was eben weniger als äquivalent ist und nicht zum "Sieg" beiträgt. Die L-Steine würden so schief und hoch geschoben.
Das ist aber das schöne an der Physik: sie funktioniert zuverlässig, auch wenn man sie nicht versteht (bzw. muß das Verstandenwerden nicht abwarten). Sie wirkt sofort.
Mir teilte mein Bauunternehmen eben nur mit, dass Sie sich nicht näher als einen Meter an die Mauer mit Erdarbeiten nähern werden da Sie fürchten der Kram fällt um
Der Mauerteil mit Garten macht mir da keine Sorgen. Vom Mauerteil mit Garage darüber erwarte ich möglicherweise mehrere Zentimeter Mauerneigung pro Jahrzehnt, und auch das nur, wenn das Gelände nachbarseits ins Rutschen kommt. So lange kein Starkregen die Garage unterspült, sehe ich das nicht kommen. Ohne Gewähr natürlich, aber auch ohne Angst.