Ratschlaege Einfamilienhaus BJ76

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stkr1109

Hallo liebe Community,

ich hoffe gleich auf mehrere Ratschlaege zum fast erworbenen Haeuschen. Leider ist die Unsicherheit groß in puncto Sanierungsumfang. Hier ein paar Rahmendaten:

- 150qm Wohnfläche plus Keller
- 1,5 gesch.
- 40 Jahre alte Fenster mit "Isolierverglasung" 2-fach: sind weitestgehend sogar noch intakt
- Rollaeden vorhanden
- Massivhaus verklinkert
- Gasheizung 15 Jahre mit neuer Brennwerttherme
- Dach ungedaemmt - man steht vor den Ziegeln
- Dachzwischendecke gedämmt
- Elektroinstallation aus Bauzeit - FI Schalter vorhanden
- Heizkörper aus Bauzeit
- Buchstabe Energieausweis "E", keine Empfehlungen: Endenergiebedarf 163 kwh pro qm*a
- Sanitaerinstallation aus Bauzeit
- Heizungsrohrinstallation aus Bauzeit

Tja, da das Budget für Sanierungsmaßnahmen beschränkt ist, sieht unsere vorlaeufige Planung wie folgt aus:

- Kellerdecke dämmen
- sonst eigentlich nur renovieren inkl. 2 neuer bäder

Begehen wir hier irgendwo einen Kardinalfehler? Natuerlich ist die Fensterdiskussion sehr praesent. Was spare ich mit neuen Fenstern ein? Amortiert sich das erst, wenn ich dann bald eh wieder nochmals neue Fenster brauche oder viel eher? Kann ich hins. Wandschimmel ueberhaupt 3-fach verglaste Fenster einbauen lassen.

für weitere Sanierungsmaßnahmen würde es eh dann düpnn werden? Was würdet ihr auf jeden Fall machen, was kann man sich sparen? Welche Massnahme wäre noch recht guenstig und effektiv? Neue Heizkörper (oder eine Wandflaechenheizung)?
Haben wir was Wichtiges uebersehen?

Jeder Rat ist uns derzeit sehr lieb! Wir hoffen sehr auf Eure Hilfe!
 
Nordlys

Nordlys

Grundsätzlich: Zu der Zeit war ich Student und hab mir mein Studium auf dem Bau verdient als Handlanger. (Hol ma Kasten Bier und 10 Boonekamp, Jung) Die Technisierung auf dem Bau war noch rudimentär. Man mauerte in Norddeutschland klassisch Kalksandstein, davor Luftschicht, Klinker. (Die Luftschicht könnte man gegen relativ kleines Geld mit Perlitekügelchen auspusten lassen, was die Wanddämmung klar verbessert) Keller bekamen innen und außen meist nen Dichtschlämmeschutz. Die Dacharbeiten waren oft solider/dicker als heute, Dachziegel wurden verstrichen. Ist der Verstrich ok? Dann nicht dran rühren. So ein ungedämmtes Dach ist für Haus und Holz gesund, es ist trocken, zugig, atmet, das Dachholz kann 200 Jahre alt werden. Die fenster: Mahagoni oder schon Kunststoff? Wenn Mahagoni und intakt, sorgfältig streichen und pflegen mit Lasur. Hält nahezu ewig. Du kannst auf Mahagonifenster durch Aufleimen von Leisten eine Dicke des Rahmens schaffen, das Dreifachglas reingeht. Ist nicht allzu teuer. Ansonsten: Lass es erstmal, wie es ist. Wichtiger wäre mir die Verrohrung: Die alten Kupferleitungen leiden oft unter Lochfrass, und dann hast den Salat. Nasse Wand usw. Wenn Du die Bäder eh rausreisst, mach das mit. Warmwasser/Heizungswasserrohre sind betroffen. (Muss nicht sein, kann sein, kam auf die Kupferqualität an, Zirkulationspumpen beschleunigen das auch).
Kellerdecke dämmen, das wäre eher nice to have für mich. Neue Radiatoren sind billig, aber meist unnötig. Die alten mit Heizkörperlack hübsch machen reicht meist.
Soweit fürs Erste. Karsten
 
J

Joedreck

Tja also das Budget passt nicht zum Sanierungsstau.

Die alten Fenster sollten neu
Klinker bietet eine super Möglichkeit für eine Kerndämmung
Dachschrägen im OG dringendst dämmen
Wenn Bäder, dann auch in einem Zug Wasser/Abwasser prüfen und machen lassen. Sind noch verzinkte Rohre drin, können die in kurzer Zeit zuwachsen. Dann reißt ihr in 5 Jahren das neue Bad auseinander
Elektrik sollte/muss neu, je nach Ausstattung und zustand. Ich gehe von 3 Adrig aus. Aber auch das macht man nicht mal eben in 5 Jahren wenn wieder Geld da ist.
Eigenleistung sehe ich hier nur bei den Schrägen oben und der Kellerdecke.
Der unbeheizte spitzboden muss nicht gedämmt werden!

Heizkörper können zB bleiben, sofern nicht defekt. Aber durch die energetischen Maßnahmen kannst du vom monatlichen Verbrauch deutlich niedriger kommen.

Verrätst du denn mal das für die Sanierung geplante Budget? Dann könnte man versuchen eine sinnvolle Prioritätenliste zu erstellen
 
Nordlys

Nordlys

Joe, von verzinkten Rohren geh ich 1975 schon nicht mehr aus. Eher wohl Kupfer. Die e-Leitungen, was soll da altern?
Die Fenster, warum unbedingt neu? Käme doch auf Zustand an. Abseiten muss man natürlich dämmen.
 
J

Joedreck

Nun, deswegen sagte ich ja prüfen und machen lassen.
Wann genau der Übergang zu Kupfer war kann ich nicht sagen. Bei mir war halb/halb verbaut und das Kupfer war schon angegriffen. Darum hab ich es machen lassen.
Bei der Elektrik gehts oft nicht ums alter an sich, sondern um die Ausstattung und den elektrischen bedarf.
Oft waren Räume zusammengelegt oder ganze Etagen.
Jetzt hat man in der Küche viele elektrische Geräte.
In meinem alten Haus ist mit in der wand das kabel geschmort, als ich die induktions doppelplatte angemacht hab. Ich musste alles aufreißen um neu zu verlegen.
Bad muss auch nicht mehr mit Flur etc zusammen gelegt sein. Im Bad der Föhn, haarglätter an und im Flur wird der Staubsauger angeworfen. Schon sind wir im kritischen Bereich. Sowas sollte bei ner Sanierung bedacht werden. Denn die nächsten 40 Jahre passiert nix mehr an der Elektrik.

Fenster sind so ne Sache. Bei Holz sage ich neue Scheiben einsetzen lassen vom Tischler.
Bei Kunststoff schwierig.
Fenster mit schlechten werten treiben die Heizkosten doppelt in die Höhe.
1. durch den tatsächlichen Wärmeverlust
2. entsteht durch die kalte Fläche ein kältegefühl, was durch eine höhere Raumtemperatur ausgeglichen wird

Bei Neubau hab ich zugegebenermaßen wenig Ahnung. Was aber Sanierungen betrifft, bin ich recht erfahren als Laie. Hab selbst dumme Fehler beim 1. Haus begangen. Beim 2. hoffentlich nicht. Wohne noch nicht lang genug drin um das zu beurteilen
 
Zuletzt aktualisiert 24.11.2024
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