Wenn es eher rechteckig ist, wäre also mehr möglich?
Ungleichseitig rechteckig ist nicht generell besser oder schlechter als quadratisch. Es ist nur so: quadratisch "als Prinzip" kann man sich nur unter der Voraussetzung leisten, die längere Seite zum Maßstab zu nehmen und die kürzere auf dasselbe Maß zu erweitern. Wenn man hingegen ein Quadrat nur dadurch erreicht, eine Hälfte des Angleichungsweges dadurch zu gehen, daß man die längere Seite kürzer macht, dann zwickt´s.
Ich rate daher dazu, erst das Raumprogramm aufzustellen und sich dann davon "überraschen" zu lassen, ob eine die Maße bei geschickter Raumanordnung zufällig in beiden Dimensionen summengleich geraten oder nicht.
Bevor sich wieder jemand beschwert, so abstrakt müsse man das erst siebenmal lesen, hier die Übersetzung ins Zahlenbeispiel: angenommen, es ergäben sich 8 x 10 m als Außenmaße eines gut aufgeteilten Raumprogrammes; dann kann man ein Quadrat daraus machen, wenn man sich auf 10 x 10 m zu erweitern leisten kann. 9 x 9 m daraus machen zu müssen, setzt die "längere" Seite unter Druck.
Uns gefällt die T-Lösung im Bad sehr gut.
Für alle Details, die man irgendwo toll findet, gilt: man hüte sich davor, sie in einem kleineren Haus nachbauen zu wollen. Bei der vorliegenden Hausgröße hat man als Grundmuster typischerweise einen gefünftelten Grundriss: eine Hälfte zweigeteilt (zwei Eckzimmer direkt aneinander) und eine Hälfte dreigeteilt (zwei Eckzimmer mit Treppenhaus / Diele dazwischen). Ein "T"-Badgrundriss ist da für die Gesamtetage eine ebenso schwere Hypothek wie ein Quadratdogma.
Beide Dogmen muß man sich "leisten" können: ein Quadratdogma kann ein Grundriss ab etwa 120 qm Wohnfläche (je Etage !) verkraften, einen T-Badgrundriss vielleicht schon ab etwa 90 qm. Die hier geplante Größe von etwa 65 qm je Etage verhebt sich an beidem. Ein Inselküchendogma wiegt etwa gleich schwer wie ein T-Badgrundriss, eine U-Küche oder eine Ankleide sind geringfügig leichter.
Ganz grob würde ich sagen, daß man sich das "Prinzip Quadrat" einen Flächenzuschlag von zwanzig Prozent kosten lassen können muß, wenn es nicht irgendwo mit eingeengten Raummaßen bezahlt werden soll.
130 qm mit Büro und HAR im EG halte ich für fast unmöglich.
Das Arbeitszimmer im EG scheint mir hier mit Verlaub ein als nützlich deklarierter Flächenrest zu sein. Im KG würde man einen solchen Raum als "Hobbyraum" bezeichnen.