Nein, der Elefant rät, bei Bleistift, Karopapier und Radiergummi zu bleiben und da gebe ich ihm recht. Türen und andere fixe Elemente und Mobiliar kann man sich maßstabsgerecht (bei Karopapier praktisch: 2 Kästchen entsprechen einem realen Meter) ausschneiden und einen erst mal leeren Grundriss "bevölkern" und vor allem problemlos hin und her schieben.
Ich habe irgendwann auch mal mit sweet Home rumgespielt und ich habe weit aus mehr Zeit damit verbraten, meine Entwürfe da wirklich passend einzugeben als mit dem wirklichen Entwerfen und Entwickeln.
Dabei waren meine Entwürfe in dem Stadium schon ziemlich weit gediegen und ich wollte das Ganze einfach mal in 3D sehen. Und dafür ist es eine schöne Spielerei. Die meisten Architekten haben allerdings eine weitaus bessere Software, die weitaus schönere Bildchen generiert (nur wir hatten noch einen aus der alten Schule), aber das ist nur Chichi und nicht wirklich notwendig. Außerdem ist mir bei sweet Home aufgefallen, daß man sehr genau aufpassen muß, wie groß die einzelnen Elemente dort vorgegeben sind (Türen, Fenster, Klo, Waschbecken etc.). Meist nämlich nur in der kleinst möglichen Version (wenn ich mich recht erinnere ist für ein Doppelbett 160cm Standard). Heißt: alle Elemente müssen entsprechend angepaßt werden, was die meisten nicht bemerken, weil das Gefrickle mit dem Programm an und für sich schon die Aufmerksamkeit kostet. Und dann wundert man sich, daß der Entwurf doch echt schön und praktisch ausschaut und man dann doch gesagt bekommt: So funktioniert's aber nicht! Weil z.B. das Klo zu klein war und auf dem Plan mit dem zu kleinen Klo schaut das Gäste-WC exakt groß genug aus. Wenn man aber realistische Maße nimmt, kommt man nur auf's Klo, wenn man drüber klettert etc. Durch die perfekten Ansichten verliert man den Blick für die realen Größenverhältnisse.
Ich bin völlig beim Fanten: um ein Gefühl für Größe und Aufteilung zu kriegen, ist die old fashioned Methode mit Bleistift und Karopapier unschlagbar.
Wer's etwas komfortabler haben will und bei kleinen Änderungen nicht immer einen neuen Grundriss pinseln will, der leistet sich eine Rolle Pergamentpapier. Das legt man über den letzten Entwurf und kann solange an Änderungen rumprobieren, bis es sich mal wieder rentiert, eine neue Version zu pinseln.