Manche diskutieren eher alles aus, bevor sie selbst den Finger krumm machen.
Es ist eine Sache mal nen Kippenstummel selbst aufzuheben, aber eben doch eine ganz andere nach jedem Gewerk einen Samstag-Vormittag mit der Beseitigung von deren Müll zubringen zu müssen. Das geht, über den erheblichen zeitlichen Aufwand hinaus, mit der Zeit ja auch ganz schön ins Geld und tut man das nicht, animiert man die Nachfolgegewerke ja geradezu den vorhandenen Berg zu "benutzen".
Mag sein, dass du dich in deiner Arbeitswelt damit abgefunden hast für andere das "Hausmädchen" zu spielen und dir die damit konnotierte working-class Attitüde sogar gefällt ("Die YPG hat keine Angst sich die Hände dreckig zu machen!", "Die quatscht nicht lange rum, die packt mit an!"). Aber nun jeden, der dir in der Hinsicht nicht nacheifern möchte, als verwöhnten Bessergestellten ohne Bezug zur Realität abzukanzeln, geht mir persönlich mehrere Schritte zu weit.
Wir reden hier ja nicht über einen verbitterten Angestellten, der ne 5-seitige Mail an die Personalabteilung mit CC an jeden, den es interessieren könnte, aufsetzt, weil der Kollege Meier (mal wieder!) seinen Kaffeebecher nicht in die Spülmaschine geräumt hat, sondern über Bauherren, die Profis gegen Bezahlung (!) auf ihrer eigenen Baustelle beschäftigen.
Dort ist man dann nun einmal der Cheffe und der würde wohl auch im Büro seine Zeit nicht damit zubringen seinen Angestellten den Allerwertesten hinterherzutragen. Das hat dann meist auch weniger mit irgendeiner Form von Abgehobenheit zu tun, sondern ist schlicht der logische Schluss einer simplen betriebswirtschaftlichen Rechnung. Aus dem gleichen Grund werden hochbezahlten Spezialisten ja auch entsprechende Hilfskräfte zur Seite gestellt.
Davon aber einmal ganz ab: Ich sehe es schlicht als Zeichen einer guten Erziehung, dass man seinen Dreck selbst wegmacht, sofern nicht explizit etwas anderes vereinbar wurde!