Ja, nur: wozu soll die gut sein ?
Es ist das kleinere Übel. Es geht offiziell um Netzstabilität und Vermeidung von hohen Spitzen, imho ist das einfach ein Ergebnis von Lobbyarbeit.
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz sieht seit 2012 vor, dass auch Kleinanlagen <30 kWp netzdienlich steuerbar sein müssen. Der dazu in aller Regel einzusetzende Rundsteuerempfänger (RSE) und der weitere Aufwand in der Hausinstallation gehen aber arg zu Lasten der Wirtschaftlichkeit solcher Kleinanlagen. Daher gibts die Alternative die Einspeisung fix auf 70% der Generatorleistung am Wechselrichter zu begrenzen ("70% hart" im Photovoltaik Jargon).
Dh. 30% der Generatorleistung ist pauschal in die Tonne gekloppt.
Alternativ dazu gibts die Möglichkeit "70% weich" zu realisieren. Dabei wird über eine zusätzliche Messung der aktuelle Verbrauch des Haushalts erfasst, sodass die Photovoltaik-Anlage die "harten" 70% Generatorleistung für die Einspeisung liefert zzgl. des aktuellen Verbrauchs des eigenen Haushalts. Man schießt dann weniger Produktion in den Wind.
research86 merkte ganz richtig an, dass bei einer Ost/West-Anlage die 70%-weich Regelung zumeist gar nicht nötig ist, da dieser Anlagentyp sowieso keine hohen Peak-Leistungen liefert.
Die Südanlage hat nen starken Peak zur Mittagszeit, wohingegend die Ost/West Anlage über den Tag eine flachere Leistungskurve zeigt. flatten the curve
Wenn du ne 10 kWp Anlage auf Süd ausrichtest, kann da vereinfacht gesagt am Mittag 10 kW vom Dach kommen, durch "70%-hart" wären nur 7 kW einspeisbar. Bei Ost/West hast du auch ne 10 kWp Anlage, aber 5 kWp sind nach Ost und 5 kWp nach West gerichtet. Somit kommst du nie an die erlaubten 7 kW Einspeiseleistung ran.