Schallschutz VDI Richtlinie 4100 & DIN 4109 im Fertighausbau

4,00 Stern(e) 3 Votes
M

MayrCh

Zertifikat für nachhaltiges bauen der DGNB
Solche Privatwirtschaftlichen Zertifikate sind im Einfamilienhaus-Bau meistens das Papier nicht wert, auf dem Sie gedruckt sind. Welches Kriterium für Schallschutz zwischen Wohneinheiten von Doppelhaushälfte sind hier denn gefordert, und was sind die Konsequenzen bei Nichteinhaltung? Die höchste Zertifizierungsstufe bei solchen PR-Maßnahmen bekommt man idR. schon bei Erfüllungsgraden von <75%.

Demnach würde ein Auditor mit dem Hersteller in Kooperation arbeiten
Für die große Masse haben die Maximal eine Typenzertifizierung. Dein konkretes Vorhaben wird ein Auditor (weder extern noch intern) nie zu Gesicht bekommen.

Das würde ich hier gar nicht weiter vertiefen wollen
Ideologie und Konflikt.
 
N

nordanney

Für die große Masse haben die Maximal eine Typenzertifizierung. Dein konkretes Vorhaben wird ein Auditor (weder extern noch intern) nie zu Gesicht bekommen.
Jep.
Praxisbeispiel ganz aktuell bei einer Büroimmobilie: Auf der Baustelle müssen entsprechende Müllbehältnisse für unterschiedliche Materialien vorhanden sein (ordentliche Mülltrennung). Dies wird tatsächlich regelmäßig kontrolliert.
Beim Einfamilienhaus wird das nicht passieren, das kann auch keiner bezahlen (wenn beim Bürohaus mal eben 1/2 Million oder mehr für die DGNB Zertifizierung darauf geht, ist das ok).
 
R

rainario1

Danke für die Infos ihr beiden,

ich habe noch weiter gesucht, mit dem DGNB und dem Vertriebler des Herstellers telefoniert und festgestellt: alle freuen sich über mein Interesse ....naja, teils.

  1. das Zertifikat kostet 1500 Euro ProHaus (wovon 500 über die KfW erstattet werden können)
  2. auf der DGNB Seite ist der Hersteller mit den Prüfungsergebnissen für ein "Muster- Haus" aus 2016 gelistet
  3. das Ergebnis ist unter Umständen veraltet und sicher nicht auf mein Projekt übertragbar (da das Musterhaus ein anderes und erst recht keine Doppelhaushälfte war), aber gerade bei "soziokuturelle funktionale Qualität" mit knapp 58% auffallend mittelmäßig . Für mich ein Indiz, dass ich hier noch etwas Geld investieren muss, um den Standard anzuheben.
  4. wie bereits oben richtig geschrieben ist das eine Serienzertifizierung, dh mein Projekt wird de facto nicht geprüft => Mehrwert des Zertifikats bestenfalls bei einem naiven Mieter
  5. die Richtlinien der Standards habe ich nun umfassend vorliegen (eine Bibel!), aber der Punkt "Nichterfüllung" ist ein interessantes und kritisches Thema... dann gibt es z.B. den DGNB Gold Standard für mein Projekt nicht... => fehlen einer zugesicherten Eigenschaft
  6. der DGNB Standard könnte insofern als "mindeste Qualitätsanforderung" an das Projekt gelten. Dann wiederum wird ein Schuh draus.
Meine Befürchtung (wie schon von euch angedeutet):
Die niedrige nötige Erfüllungsquote und das Punktesystem der DGNB sind zwei "Schlupflöcher", denn der Hersteller kann in einer anderen Kategorie seine Schwächen im Punkt "soziokuturelle funktionale Qualität" ausgleichen und den Gold Standard ohne weiteres erreichen. Und mein Schallschutz ist nicht besser als vorher.

=> lieber die 1000 Euro direkt in Diamant Platten stecken:
19,- pro qm sollen die beim Hersteller kosten, kommt mir fast wie Wucher vor, schließlich gibts die online unter 7,-

Was meint ihr?

Eventuell hilft das mal jemandem, der hier landet und sich auch diese tiefer gehenden Fragen stellt. Ich hab jedenfalls wieder einiges dazu gelernt und auch etwas Lesestoff erhalten...
 
R

rainario1

Ich muss gerade feststellen, dass (anders als bei anderen Zertifizierungen) die DGNB den Schallschutz unter dem Punkt "technische Qualität" prüft.

Das Ergebnis des Herstellers für das Musterhaus aus 2016 "technische Qualität" ist dennoch nur knapp an der 70 Prozent Marke.
Insgesamt wird offenbar etwas über 70 Prozent als "bestanden" gewertet.

Interessant wäre eine Musterbaubeschreibung des Herstellers für den DGNB Standard.
Alles andere kommt mir wie Glaskugelschauen vor.
 
tomtom79

tomtom79

Dir ist das Thema Schallschutz so wichtig das du dich durchs einlesen ein beträchtliches Grundwissen angelesen hast.
Ich selbst kann dir als Bewohner eines Schwörerhaus Fertighaus sagen, Bau massiv mit Kalksandsteinen ,sonst wirst du vermutlich nicht Glücklich.
Vor allem muss Mann das Rad nicht neu erfinden, es gibt unkomplizierte Baumaterialien die deine Erwartungen erfüllen. Vor allem gibt es viele Baufirmen die damit umgehen können.
 
Zuletzt aktualisiert 28.11.2024
Im Forum Haustechnik / Ökologisches Bauen gibt es 919 Themen mit insgesamt 12108 Beiträgen


Ähnliche Themen zu Schallschutz VDI Richtlinie 4100 & DIN 4109 im Fertighausbau
Nr.ErgebnisBeiträge
1Was kostet eine Doppelhaushälfte? Viel günstiger als ein Einfamilienhaus? 50
2Einfamilienhaus oder Doppelhaushälfte? 37
3Schalldämmung Einschätzung 1965er Doppelhaushälfte 11
4Baukosten Einfamilienhaus mit Keller in NRW 84
5Tiefgarage Mehrfamilienhaus unter freistehenden Einfamilienhaus 13
6Plan Bau eines Einfamilienhaus, Knackpunkt Wohnkeller, Traum oder Alptraum 41
7Kosten realistisch für Doppelhaushälfte / Kfw70 in BaWü? 22
8Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung wie viel habt ihr bezahlt? 23
9Grundriss EG + OG für Doppelhaushälfte 29
10Für Bullauge, spezielle Vorschriften? Fenster, Einfamilienhaus 1,5 Geschosse. 18
11Planung Einfamilienhaus mit GU oder Architekt oder ähnliches 28
12KNX Erfahrungen - Installation in Einfamilienhaus? 95
13Wände Neubau Einfamilienhaus, EG verlaufen schief, Fehlerbehebung Baumangel 19
14Einfamilienhaus - Balkon im 1. OG sinnvoll? 14
15Doppelhaushälfte - Wahl zwischen Split Wasser Wärme Pumpe und Gas/Solar 12
16Offene Punkte bei Doppelhaushälfte Kauf mit Nachbar 15
17Massivhaus-Einfamilienhaus 142 m² Wohnfläche, Fragen zu Grundrissen/Baukosten 27
18Planung Einfamilienhaus - Bauvorschriften nicht eingehalten 13
19Grundriss/Position Einfamilienhaus, Bitte um Vorschläge + Tipps 10
20Finanzierung Doppelhaushälfte, und alle weiteren kosten 27

Oben