Nein. Im ersten Satz der Begründung heißt es:
"Welcher Schallschutz für die Errichtung von Doppelhäusern geschuldet ist, ist durch Auslegung des Vertrages zu ermitteln."
Später der Hinweis:
"Anhaltspunkte können aus den Regelwerken die Schallschutzstufen II und III der VDI-Richtlinie 4100 aus dem Jahre 1994 oder das Beiblatt 2 zu DIN 4109 liefern."
Die 25 Jahre alte VDI 4100:1994 hat zwischenzeitlich natürlich keinerlei Bestand mehr und entspricht keinesfalls dem Stand der Technik. Die 4100 wurde 2007 und 2012 überarbeitet, die 2007er Fassung wurde zwar zurückgezogen, aber fand (findet) noch einige Jahre Anwendung.
Viel Erfolg. Das wird dir kein FH-Bauer liefern können. Auch viele Massivbauer dürften hier abwinken oder erheblichen Mehraufwand in Rechnung stellen.
Danke für die Klarstellung zum BGH Urteil.
Im Wiki kommt es durchaus etwas mehr "pro Bauherr" rüber finde ich, hat mich auch gewundert.
Es ist schwierig vom Bauherr nachzuweisen, was nun "geschuldet" ist, wenn man nichts konkretes vereinbart.
Das messbare SOLL bleibt in der Realität wohl oft unklar beim Laien. Und das macht mich so unruhig.
Danke für den Hinweis, dass SST III einen extremen Mehraufwand bedeutet, selbst im Massivbau(!). Für mich als Laien ist letzteres nämlich nicht selbstredend klar.
Mein GU rechnet bei SST II wohl mit einem Betrag von >20.000 Euro an Mehraufwand (grob über den Daumen gepeilt), ob das realistisch ist kann ich halt schwer einschätzen. Das hat auf den ersten Blick dem BGH Urteil widersprochen und mich hier ins Forum getrieben.
Um das SOLL zu eruieren habe ich als "Freund der vielen Worte" (der Euphemismus gefällt mir, und er trifft ja zu ) beim GU die
Details der Kommuntrennwand angefragt und... tatsächlich postwendend Antwort erhalten.
Ich poste das pdf hier nicht, beschreibe aber den Aufbau stichpunktartig von innen nach außen (an einer Doppelhaushälfte):
1. 12,5mm Diamant GKFi
2. Dampfbremse
3. 15mm OSB Platte
4. 110mm Mineralfaserdämmung in einem 110/60 mm Holzständer (Abst. <625mm)
5. 2x je 18mm Gipsbauplatte GKFi
6. 50mm Luftschicht bis zur Grenze der Doppelhaushälfte
ops:
Luft?! (womöglich droht der sog. Trommeleffekt, fragt sich der Laie...)
Punkt 6 wird
im Randbereich (also nur nahe den Außenwänden, welche an die Kommuntrennwand angrenzen) durch Mineralfaserdämmung ersetzt.
Dass Luft schlecht dämmt ist selbst mir klar.
Stattdessen überall wo Luft drin wäre eine Mineralfaserdämmung rein?
Oder etwas mit "mehr Masse"? EPS oder sowas?
Messbar ist da aber (außer Materialstärken) recht wenig. Welche SST damit erreicht wird bleibt mir unklar, ebenso kann ich als Laie die SCHALLdämmfähigkeit schlecht einschätzen.
Ich hab genug Staub aufgewirbelt, jetzt wirds Zeit für ein klein wenig mehr "Tiefgang".... den kann ich aber leider selbst nicht bieten als Laie evtl. kratzen wir demnächst an der Oberfläche oder womöglich tiefer?