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Die Pfuschertaschen sind nicht genehmigungsschädlich, die Architektin wird sie nicht mehr ausmerzen. Auffallen sollten sie ihr, aber sie wegzulektorieren ist nicht ihr Job, genug zu tun haben wird sie auch ohnedem, also werden sie vermutlich bis in die Werkpläne überleben.Das hier vorliegende ist das Ergebnis unserer Vorplanung und den Ratschlägen Verbesserungen des Bauzeichners/Vertrieblers des GU. Mittlerweile arbeiten wir mit einer Architektin des GU zusammen, die auch unseren Bauantrag bearbeitet.
Die Bemaßung ist nicht ausführlich genug, daß ich die Pfuschertaschen schon genau einkreisen könnte; aktuell kann ich sie noch nicht einmal zählen. Es kann also durchaus sein, daß sich ihre Zahl in Grenzen hält. Beispielsweise an der Wand hinter dem Herd: 36,5 + 390 + 17,5 + x ergeben 444 + x cm. Wenn der Türanschlag "x" = 6 cm sind, geht es auf ganze Steine auf. "Noch steht ja nichts" nützt leider nichts, da die Pfuschertaschen ein Planer- und kein Maurerpfusch sind. Dem Maurer bleibt garnichts anderes übrig, als bei der Ausführung zu improvisieren: Pest oder Cholera, eines von beidem muß er dann wählen. Aber mache Dir darum keinen Kopf, das Haus wird davon nicht dramatisch schadhaft, im Ergebnis wirst Du davon nichts sehen. Als Maurer würde ich hier allerdings über meine Kollegen Sesselpupser fluchen.Kannst du mir mal die Konsequenzen der "Pfuschertaschen" erläutern? Noch steht ja nichts,
Dennoch beantworte ich gerne Deine Frage nach den Konsequenzen, damit Du Dir etwas darunter vorstellen kannst: wenn ein Maurer eine Wand erstellt, dann arbeitet er jeweils von zwei Fixpunkten aufeinander zu. Also z.B. von einer Hausecke auf eine Laibung (im obigen Beispiel: die der Haustür). Also zuerst erster Stein, zweiter Stein, dritter Stein, letzter Stein, vorletzter Stein, vorvorletzter Stein, immer rationell mit ganzen Steinen raboti raboti. In der Mitte der Strecke wird es dann knifflig, wenn die Lücke keine ganze Steinlänge hat. 51 cm sind kein Problem, das kann er moderieren, dafür hat die Stoßfuge genug Spiel im Verzahnungsprofil. 52 cm sind auch keines, dann moderiert er zweimal. 49 cm sind ganz doof, dann muß er flexen. 48 cm sind noch doofer, zum Flexen zu viel und zum Sägen zu wenig. Also sägt er ein bißchen mehr und füllt die Lücke dann mit Mörtel. Du kannst Dir sicher vorstellen, daß er nun nicht für diese eine Fuge extra Dämmörtel anmischt, da wird der Fugenmörtel reingeschmiert. Das führt nicht gleich zu einem Riss oder Schimmelherd, da brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen. Ich will hier jetzt nicht alle Kombinationen durchdeklinieren, aber es gibt auch "unglückliche Wandmaße" in Größenordnungen, die mit Reststücken "geflickt" werden, und dabei entstehen regelmäßig Verletzungen der fachgerechten Überbindemaße (so heißt die Differenz, wie weit zwei Stoßfugen benachbarter Lagen eben gerade nicht übereinanderstehen, um einen stabilen Mauerverband zu erhalten). Fazit: kleiner Pfusch, kein Weltuntergang, aber bei von mir beratend begleiteten Bauten wird derlei dennoch vermieden.