P
Pianist
Schönen guten Tag!
Ich bin so gestrickt, dass ich Dinge gerne anpacke und löse, bevor sie zu einem Problem werden. Daher überlege ich, ob es einen vernünftigen Weg gibt, mich vom Heizöl zu verabschieden, ohne dabei aber auf Erdgas umzusteigen. Kann man aus einigen Eckdaten grob sagen, was da möglich ist?
Die Gesamtnutzfläche des Hauses beträgt 300 Quadratmeter, davon 178 Quadratmeter Wohnfläche. Die Differenz sind im Wesentlichen die Kellerräume, die ich zum Teil für meine freiberufliche Tätigkeit nutze. Es wohnen zwei Erwachsene und ein Kind im Haus, beide Erwachsenen arbeiten auch in dem Haus. Wir vertanken etwa 3.000 Liter Heizöl im Jahr (also 10 Liter pro Quadratmeter einschließlich Warmwasser) und verbrauchen etwa 8.000 kWh Strom, da wir auch zwei Elektroautos laden.
Das Haus besteht aus 24 cm starken Liapor-Massivelementen, die sehr gut puffern: Im Sommer bleibt es noch lange kühl, im Herbst noch lange warm. Davor sitzt 6 cm mineralische Dämmung, dann kommt ein Luftspalt von 4 cm und dann noch ein Klinker. Die Holzfenster haben Doppelverglasung. Das Haus hat einen zimmermannsmäßigen Dachstuhl mit 20 cm mineralischer Dämmung, und bei Innenausbau haben wir sehr stark auf präzise Winddichtigkeit geachtet.
Die Ölzentralheizung wird nun 22 Jahre alt, läuft aber immer noch sehr gut. Wir haben keine Fußbodenheizung, sondern Heizkörper in jedem Raum. Die Vorlauftemperatur liegt ungefähr bei 40 Grad und wir fahren eine Heizkurve, die ungefähr so flach wie bei einer Fußbodenheizung ist. Unsere Dachform (Krüppelwalmdach mit vier Satteldach-Gauben) eignet sich nicht für Photovoltaik, dafür aber haben wir auf der Garage (Satteldach mit etwa 30 Grad Neigung, Firstrichtung Nord-Süd) Platz für etwa 70 Quadratmeter Photovoltaik, zur Hälfte Ost und zur Hälfte West, frei von Verschattung durch Bäume. Zwischen Garagengebäude und Haus habe ich schon eine 5x16-Quadrat-NYY gezogen (50 m lang), weil dort die Autos geladen werden. Man könnte also wohl, wenn man dort Photovoltaik aufs Dach bringt, auch den Wechselrichter und die Regelung in die Garage hängen, auch wäre neben der Garage Platz für Batteriespeicher. Genug Gartenfläche für Erdkollektoren wäre ebenfalls.
Nun frage ich mich: Gibt es da ein vernünftiges Gesamtkonzept aus Photovoltaik, Batteriespeicher, Wärmepumpe und Flachkollektoren? Ich würde gerne den Öltank rausreißen, will aber auch keinen Gasanschluss haben. Kann man unter diesen Bedingungen einen relativ hohen Autarkiegrad über große Teile des Jahres schaffen, so dass man nur relativ wenig Strom dazukaufen muss, trotzdem aber kein Risiko hat, irgendwann im Kalten zu sitzen?
Am liebsten würde ich einen entsprechenden Konzeptauftrag an einen unabhängigen Energieberater vergeben, habe aber keine Ahnung, wie man so einen findet, der da wirklich technologieoffen rangeht, aber auch die politischen Richtungsentscheidungen im Auge behält, von denen man natürlich jetzt noch nicht wissen kann, wie sie in den kommenden Jahren aussehen. Wenn man zu früh was macht, ärgert man sich vielleicht, weil es später viel stärkere Förderung gibt, aber wenn man zu spät was macht, muss man sich vielleicht zu lange über explodierende Öl- und Strompreise ärgern. Mal abgesehen davon, dass ich es einfach nicht mehr akzeptabel finde, Öl oder Gas zu verbrennen.
Matthias
Ich bin so gestrickt, dass ich Dinge gerne anpacke und löse, bevor sie zu einem Problem werden. Daher überlege ich, ob es einen vernünftigen Weg gibt, mich vom Heizöl zu verabschieden, ohne dabei aber auf Erdgas umzusteigen. Kann man aus einigen Eckdaten grob sagen, was da möglich ist?
Die Gesamtnutzfläche des Hauses beträgt 300 Quadratmeter, davon 178 Quadratmeter Wohnfläche. Die Differenz sind im Wesentlichen die Kellerräume, die ich zum Teil für meine freiberufliche Tätigkeit nutze. Es wohnen zwei Erwachsene und ein Kind im Haus, beide Erwachsenen arbeiten auch in dem Haus. Wir vertanken etwa 3.000 Liter Heizöl im Jahr (also 10 Liter pro Quadratmeter einschließlich Warmwasser) und verbrauchen etwa 8.000 kWh Strom, da wir auch zwei Elektroautos laden.
Das Haus besteht aus 24 cm starken Liapor-Massivelementen, die sehr gut puffern: Im Sommer bleibt es noch lange kühl, im Herbst noch lange warm. Davor sitzt 6 cm mineralische Dämmung, dann kommt ein Luftspalt von 4 cm und dann noch ein Klinker. Die Holzfenster haben Doppelverglasung. Das Haus hat einen zimmermannsmäßigen Dachstuhl mit 20 cm mineralischer Dämmung, und bei Innenausbau haben wir sehr stark auf präzise Winddichtigkeit geachtet.
Die Ölzentralheizung wird nun 22 Jahre alt, läuft aber immer noch sehr gut. Wir haben keine Fußbodenheizung, sondern Heizkörper in jedem Raum. Die Vorlauftemperatur liegt ungefähr bei 40 Grad und wir fahren eine Heizkurve, die ungefähr so flach wie bei einer Fußbodenheizung ist. Unsere Dachform (Krüppelwalmdach mit vier Satteldach-Gauben) eignet sich nicht für Photovoltaik, dafür aber haben wir auf der Garage (Satteldach mit etwa 30 Grad Neigung, Firstrichtung Nord-Süd) Platz für etwa 70 Quadratmeter Photovoltaik, zur Hälfte Ost und zur Hälfte West, frei von Verschattung durch Bäume. Zwischen Garagengebäude und Haus habe ich schon eine 5x16-Quadrat-NYY gezogen (50 m lang), weil dort die Autos geladen werden. Man könnte also wohl, wenn man dort Photovoltaik aufs Dach bringt, auch den Wechselrichter und die Regelung in die Garage hängen, auch wäre neben der Garage Platz für Batteriespeicher. Genug Gartenfläche für Erdkollektoren wäre ebenfalls.
Nun frage ich mich: Gibt es da ein vernünftiges Gesamtkonzept aus Photovoltaik, Batteriespeicher, Wärmepumpe und Flachkollektoren? Ich würde gerne den Öltank rausreißen, will aber auch keinen Gasanschluss haben. Kann man unter diesen Bedingungen einen relativ hohen Autarkiegrad über große Teile des Jahres schaffen, so dass man nur relativ wenig Strom dazukaufen muss, trotzdem aber kein Risiko hat, irgendwann im Kalten zu sitzen?
Am liebsten würde ich einen entsprechenden Konzeptauftrag an einen unabhängigen Energieberater vergeben, habe aber keine Ahnung, wie man so einen findet, der da wirklich technologieoffen rangeht, aber auch die politischen Richtungsentscheidungen im Auge behält, von denen man natürlich jetzt noch nicht wissen kann, wie sie in den kommenden Jahren aussehen. Wenn man zu früh was macht, ärgert man sich vielleicht, weil es später viel stärkere Förderung gibt, aber wenn man zu spät was macht, muss man sich vielleicht zu lange über explodierende Öl- und Strompreise ärgern. Mal abgesehen davon, dass ich es einfach nicht mehr akzeptabel finde, Öl oder Gas zu verbrennen.
Matthias
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