Sind die Geschätzten 3.000€ pro Quadratmeter in BaWü wirklich zu hoch angesetzt?
Absolut nicht. Ich baue im südlichen SIG und der GU bekommt gute 400 000€ für ein Haus mit guten 135qm auf Bodenplatte. Da sind natürlich einige Sachen drin die man weglassen bzw günstiger machen könnte (Erdwärme, KfW40+) dafür übernimmt er aber auch einige Dinge die sonst gern an den Bauherrn abgedrückt werden, z.B. Erdarbeiten, Architektenleistung, Baustrom. Die reinen Baukosten sind also noch etwas unter 3000€ aber das ist aber mit Preisen von vor ziemlich genau einem Jahr. In der Zwischenzeit ist es teurer geworden. Und einige Sachen wirst du nicht wegsparen können, z.B. die Photovoltaik.
Bei einer Annuität von 3,5% und einem Darlehen von 600.000€ komme ich auf 1.600€ Finanzierungskosten + Nebenkosten. Wo ist hier mein Denkfehler um auf 2.500€ zu kommen? Die angegebenen 750.000€ sind abzüglich Eigenkapital zu sehen.
Bei 600 000€ Kredit sind 1600€ Rate nur gute 2% Tilgung, je nach angesetztem Zinssatz. Damit kommst du dann auf eine Laufzeit von 35-40 Jahren. Viel zu viel. Bei 1% Zins hättest du nach 10 Jahren noch eine Restschuld von 460k. Sehr gefährlich wenn in der Zwischenzeit die Zinsen deutlich steigen sollten.
Nimmst du eine längere Zinsbindung, dann erhöht sich der Zins entsprechend und du tilgst kaum noch. Erschwerend kommt an der Stelle noch hinzu dass die Zinsen vermutlich steigen, ihr also in 2 Jahren eher keine 1,0% bekommt sondern vielleicht 1,5%. Und aktuell habt ihr zu wenig Eigenkapital für die richtig guten Zinsen. Also ist 1% tendenziell noch zu gut gerechnet.
Die angesprochene Daumenregel von 400€ pro 100k Kredit entspricht dann einer Laufzeit von ca 23-25 Jahren. Also absolut auch keine kurzlaufende Finanzierung, aber noch im Rahmen.
6*400 sind 2400, bei 650k wären es entsprechend 2600€ im Monat. 600-650k sind also ca 2500€ im Monat