Umfrage Satteldach Kniestockhöhe

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11ant

11ant

Aber ich zahle doch als Bauherr eines Satteldachhauses mehr, wenn ich z. B. 20 qm mehr Grundfläche (oben und unten) baue als wenn ich meinen Kniestock wesentlich erhöhe?
Der Bauunternehmer macht mehr Gewinn, wenn Du für gleichen Aufwand mehr bezahlst oder wenn er für den gleichen Preis weniger Aufwand hat. Mehr bezahlen wirst Du, wenn Du mehr Wohnraum bekommst (nach DIN oder Wohnflächenverordnung - je nachdem, worin der Bauunternehmer dieses "Mehr" mißt und abrechnet) - somit wirst Du für mehr Quadratmeter mehr zahlen, egal auf welchem Weg sie zustandekommen. Was in der Mehrpreisliste "Kniestockerhöhung" genannt wird, ist im Grunde genommen "rechnerische Mehrfläche durch Kniestockerhöhung". Eine "Kniestockerhöhung" im Sinne von "mehr Steinreihen unter der Dachschräge, aber bei gleicher Art der Dachstuhlkonstruktion" läßt den Aufwand und den Preis steigen. Baust Du eine Anstattvilla, d.h. machst durch einen "Kniestock 260" oder "Kniestock 100%" aus dem DG ein OG, werden natürlich ebenfalls mehr Steinreihen aufgemauert und mehr (auch rechnerische) Wohnflächenquadratmeter erzeugt. Jedoch folgt dann über den gerade aufgemauerten Wänden kein aufwendiger Sparrendachstuhl, sondern als Binderdach ein erheblich simplerer "Deckel", ist dies günstiger in der Herstellung. Im Vergleich über Kreuz "Landhaus" vs. "Stadtvilla" bekommst Du die "Stadtvilla" bei gleicher Nenngröße regelmäßig günstiger angeboten. Im Vergleich innerhalb der jeweiligen Kategorie "mehr Höhe ´oben"" vs. "mehr Fläche ´oben´" wirst Du "mehr Höhe" günstiger bekommen, weil Du sie "oben" "einzeln" bekommen kannst, mehr Fläche jedoch gleichzeitig auch "unten" gebaut und berechnet bekommst.

Allen Varianten ist gleich, daß bei "freier Planung" die Nennquadratmeter die Kalkulationsbasis sind, weil sie für den Unternehmer dabei der leichtest handhab- und kommunizierbare Abrechnungsmaßstab sind.

Bei der "Umplanung eines Katalogentwurfes" verhält es sich anders: hier ist mehr Breite teurer als mehr Länge, und eine Kniestockerhöhung mit Dachneigungsänderung immer teurer als bei unveränderter Dachneigung (dann auch, wenn der Dachraum dabei nicht "größer" wird).

Vereinfacht kann man sagen, daß hier jede Änderung um so teurer ist, je mehr Dimensionen sie betrifft, Worst Case "Länge und Breite und Neigung". Bei der Treppe ist es so, daß die Konstruktion, der Formenbau und das Handling am Kran relevante Preisfaktoren sind. Auch hier gelten stets das erste und das zweite gastronomische Gesetz :)
 
J

jerimata

Bisher wurden hier nur Fenster und optische/möbeltechnische Gründe erläutert - ich frage mich, ob es auch technische Gründe für eine bestimmte Dachneigung gibt (Wartung, Regen, Schneelast)?
Beispielsweise hätten wir bei einem Serienhaus die Auswahl zwischen 0,9m Kniestock + 40º Dachneigung versus 1,25m Kniestock + 35º Dachneigung. Ja, keine riesigen Unterschiede, 1,25m klingt aber doch etwas praktischer, 35º sollen auch bzgl. Photovoltaik etwas besser sein, aber handelt man sich eventuell deutliche Nachteile was Dichtigkeit/Wartung und Schneelast angeht, oder sind das Größenordnungen, bei denen es irrelevant ist - bzw. man wirklich nur nach Raum und Optik/Fenster gehen sollte?
 
11ant

11ant

Bisher wurden hier nur Fenster und optische/möbeltechnische Gründe erläutert - ich frage mich, ob es auch technische Gründe für eine bestimmte Dachneigung gibt (Wartung, Regen, Schneelast)?
Nein, gerade erst in Beitrag #37 habe ich (auch kosten-) technische Gründe erläutert !
Übrigens gerade alpin begegnet man der Dachlawinengefahr mit geringen Dachneigungen. In den Niederungen werden 35 oder 40° DN nicht signifikant beeinflussen, wie lange die Schneeflöckchen liegen bleiben.
aber handelt man sich eventuell deutliche Nachteile was Dichtigkeit/Wartung und Schneelast angeht,
Die Grenze für eine geringere Auswahl an Dacheindeckungsmaterialien liegt bei 21/22° DN, also weit von 35/40° entfernt.
Beispielsweise hätten wir bei einem Serienhaus die Auswahl zwischen 0,9m Kniestock + 40º Dachneigung versus 1,25m Kniestock + 35º Dachneigung.
90/40 kommt nach etwa 42 cm raumeinwärts ebenfalls auf 125 cm Höhe, 200 sind dann nach 131 cm erreicht; bei 125/35 wäre man nach 107 cm so weit hoch gekommen. Nimm´ also 90/40 nur wenn der Abstellraum im Spitzboden kriegsentscheidend ist, und ansonsten 125/35 für alle anderen Aspekte. Das ist alles, was ich Dir raten kann, ohne Dein Projekt zu kennen.
 
Zuletzt aktualisiert 28.11.2024
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