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Der Bauunternehmer macht mehr Gewinn, wenn Du für gleichen Aufwand mehr bezahlst oder wenn er für den gleichen Preis weniger Aufwand hat. Mehr bezahlen wirst Du, wenn Du mehr Wohnraum bekommst (nach DIN oder Wohnflächenverordnung - je nachdem, worin der Bauunternehmer dieses "Mehr" mißt und abrechnet) - somit wirst Du für mehr Quadratmeter mehr zahlen, egal auf welchem Weg sie zustandekommen. Was in der Mehrpreisliste "Kniestockerhöhung" genannt wird, ist im Grunde genommen "rechnerische Mehrfläche durch Kniestockerhöhung". Eine "Kniestockerhöhung" im Sinne von "mehr Steinreihen unter der Dachschräge, aber bei gleicher Art der Dachstuhlkonstruktion" läßt den Aufwand und den Preis steigen. Baust Du eine Anstattvilla, d.h. machst durch einen "Kniestock 260" oder "Kniestock 100%" aus dem DG ein OG, werden natürlich ebenfalls mehr Steinreihen aufgemauert und mehr (auch rechnerische) Wohnflächenquadratmeter erzeugt. Jedoch folgt dann über den gerade aufgemauerten Wänden kein aufwendiger Sparrendachstuhl, sondern als Binderdach ein erheblich simplerer "Deckel", ist dies günstiger in der Herstellung. Im Vergleich über Kreuz "Landhaus" vs. "Stadtvilla" bekommst Du die "Stadtvilla" bei gleicher Nenngröße regelmäßig günstiger angeboten. Im Vergleich innerhalb der jeweiligen Kategorie "mehr Höhe ´oben"" vs. "mehr Fläche ´oben´" wirst Du "mehr Höhe" günstiger bekommen, weil Du sie "oben" "einzeln" bekommen kannst, mehr Fläche jedoch gleichzeitig auch "unten" gebaut und berechnet bekommst.Aber ich zahle doch als Bauherr eines Satteldachhauses mehr, wenn ich z. B. 20 qm mehr Grundfläche (oben und unten) baue als wenn ich meinen Kniestock wesentlich erhöhe?
Allen Varianten ist gleich, daß bei "freier Planung" die Nennquadratmeter die Kalkulationsbasis sind, weil sie für den Unternehmer dabei der leichtest handhab- und kommunizierbare Abrechnungsmaßstab sind.
Bei der "Umplanung eines Katalogentwurfes" verhält es sich anders: hier ist mehr Breite teurer als mehr Länge, und eine Kniestockerhöhung mit Dachneigungsänderung immer teurer als bei unveränderter Dachneigung (dann auch, wenn der Dachraum dabei nicht "größer" wird).
Vereinfacht kann man sagen, daß hier jede Änderung um so teurer ist, je mehr Dimensionen sie betrifft, Worst Case "Länge und Breite und Neigung". Bei der Treppe ist es so, daß die Konstruktion, der Formenbau und das Handling am Kran relevante Preisfaktoren sind. Auch hier gelten stets das erste und das zweite gastronomische Gesetz :)