Eigentumswohnung vermieten oder verkaufen? Entscheidung in Krisenzeit?

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xMisterDx

(...)
selten sicherlich, aber mein Bruder hat es immerhin vom Realschüler zum Professor geschafft, ist kein Märchen ;-)
Und Hauptschule gibt es ja aktuell (fast gar?) nicht mehr.
In Bayern spielt die Hauptschule durchaus noch eine relevante Rolle.
Allerdings relativieren sich gerade in Bayern auch schnell die "Bayern ist Nummer 1 in Bildung UND Industrie"-Gedanken.

Ich hatte vor einigen Jahren mal ne Schulung zum Thema Projektmanagement, da macht man so dumme Kennenlern-Spiele.
Bei der Frage "Wer arbeitet wo" standen 90% in Bayern... bei der Frage "Wer kommt von wo" standen plötzlich 50% im Norden Deutschlands... und bei der Frage "wo habt ihr studiert" waren es dann 70% oberhalb des "Weißwurst-Äquators"...

Bayern bildet sich viel auf sich selbst ein... aber die mit Abstand größte Zahl seiner Akademiker sind "Ausländer"... weil Bayern jeden, der nicht 110% bietet, in eine Ausbildung zwingt...

Mach den Test. Frag mal in einem bayerischen Unternehmen in der Mittagspause auf "bairisch" ob "des essn goanz guat wor"...
Denn hoast es... versteht kein Mensch, weil keiner von denen ursprünglich aus Bayern kommt.
 
RomeoZwo

RomeoZwo

Bayern bildet sich viel auf sich selbst ein... aber die mit Abstand größte Zahl seiner Akademiker sind "Ausländer"... weil Bayern jeden, der nicht 110% bietet, in eine Ausbildung zwingt...
Jetzt stellt sich nur die Frage, ob es das Ziel der Gesellschaft sein muss, dass 70% eines Jahrgangs Akademiker sind. Schau ich mir die Facharbeiter bei Audi oder Airbus in Ingolstadt an, ist deren Gehalt (auf die Kompetenzen geh ich absichtlich nicht ein) ziemlich sicher auch besser als das, des ein oder anderen Akademikers in Bremen oder Berlin ...
 
M

Marvinius

Jetzt stellt sich nur die Frage, ob es das Ziel der Gesellschaft sein muss, dass 70% eines Jahrgangs Akademiker sind. Schau ich mir die Facharbeiter bei Audi oder Airbus in Ingolstadt an, ist deren Gehalt (auf die Kompetenzen geh ich absichtlich nicht ein) ziemlich sicher auch besser als das, des ein oder anderen Akademikers in Bremen oder Berlin ...
Bei 70% Akademikerquote hat man das akademische Niveau halt extrem verwässert....
 
S

Schnepfe

Meine Meinung: die Preise werden nicht fallen. Die Zinsen steigen als Reaktion auf Inflation, und ein wesentlicher Treiber dieser sind doch u.a. die Materialkosten beim Bau. Neubauten stehen aber traditionell in Konkurrenz zum Bestand, und zwar zu einem Großteil aufgrund der Grundstücke, auf dem die Immobilien stehen. Deswegen wird es immer ein relativ festes Verhältnis zwischen Bestand und Neubauten geben.

Überspitzt ausgedrückt: es macht keinen Sinn, dass ein Neubau im Kölner Speckgürtel 1 Mio € kostet, der Bestand auf gleichem Grundstück aber nur die Hälfte kostet. Denn es ist wesentlich billiger als 500k€, den Bestand energetisch auf ähnliche Werte zu ziehen.

Besonders eure Überlegung, was das mit den Mieten macht, finde ich interessant.
Ich möchte dazu einen Gedanken einwerfen:

Die Politik und auch dieses Forum führen immer nur die Hochpreis-Metropolen auf. Ich komme aus Rhein Ruhr. Hier ist es Usus, als Ruhrpottler zum studieren nach Köln, Düsseldorf oder Essen (insbesondere der Süden Essens ist auch hip und teuer) zu gehen. Die Preisdifferenz ist enorm. Für das Budget einer Studentenwohnung in Köln bekommt man in Gelsenkirchen Süd 150qm gemietet. Was die Menschen hier machen: ihre „Twens“ in Köln verbringen und feiern, und zum Familie gründen zurück ins Ruhrgebiet zu ziehen. Alleine der Wohnkosten wegen.

Und das ist etwas, was die Politik oft vergisst: je mehr die Mieten in den Metropolen „kleingehalten“ werden, desto unattraktiver wird das Umland. Der Berliner Weg ist Mietendeckel oder Enteignung, aber die Alternative wäre es, das Mietgefälle als Chance für das Umland zu begreifen.
 
WilderSueden

WilderSueden

Das Ruhrgebiet ist hier sicherlich eine Ausnahme, da viele größere Städte eng zusammen und gut miteinander vernetzt sind. Das macht Pendeln einfach. Woanders musst du für günstigen Wohnraum in die Pampa und das geht sich dann eben nur noch mit viel Home Office aus. Kannst du das nicht, sitzt du viel im Auto und verfährst eine Menge Geld und Zeit.
 
S

Schnepfe

Pendeln von Köln nach Gelsenkirchen ist absolut unmöglich, bei aller Vernetzung. 1,5-2 Stunden mit dem RE eine Strecke (wenn man nicht grad an einem HBF lebt und am anderen arbeitet) oder ca 80km über volle Autobahnen mit dem KFZ. Das ist in Rhein Ruhr nicht anders als in allen anderen Metropolen und ihrem Umland.

Nein, bei der Entscheidung „raus zu ziehen“ müssen auch hier idR sowohl Wohnort als auch Job gewechselt werden. Bzw meist findet dieser move ja nach dem Studium vor dem ersten Job statt.

Aber wie dem auch sei: solche Strukturen fallen ja nicht vom Himmel bzw. sind nicht in Stein gemeißelt. Fakt ist: werden in Köln die Mieten „gekappt“, wollen noch viel weniger in Gelsenkirchen Süd wohnen. Für mich ist die Entwicklung der Mietpreise auch ein Keim von Hoffnung, dass vielleicht bald bei der Standortwahl von Arbeitgebern und eben auch bei der Wahl des Lebensmittelpunktes nicht mehr nur, übertrieben gesagt, die 6 Innenstädte von Köln, Düsseldorf, München, Hamburg, Frankfurt und Berlin das Ziel von 90% aller Menschen sind und andere Ortskerne mehr und mehr Verwahrlosen.
 
Zuletzt aktualisiert 23.11.2024
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